Amerikanischer Amberbaum / Guldenbaum

Herkunft und Besonderheiten des Amerikanischen Amberbaums

Liquidambar styraciflua, auch bekannt unter seinem deutschen Namen Amberbaum, stammt aus dem Südosten der USA. Dort wächst er bevorzugt in Flusstälern und an feuchten Berghängen. Vor circa 300 Jahren wurde er in Europa angesiedelt.

Bernsteinfarbener Harz ist Grund für den Namen

Der lateinische Name Liquidambar besteht aus den Wortstämmen „liquid“ (lateinisch flüssig) und “anbr“ (arabisch für Bernstein). Dies verdankt der Amberbaum seinem Harz, welches süßlich duftet und auch unter dem Namen Storax bekannt ist.

Rohstoff für Kaugummi

Storax wurde bereits von den Ureinwohnern Nordamerikas zur Herstellung von Kaugummi genutzt und dient auch heute noch als ein wichtiger Rohstoff hierzu. In den USA ist Liquidambar styraciflua daher auch unter dem Namen „Sweetgum“ (Süßgummi) bekannt. Fälschlicherweise wurde der Liquidambar bis vor wenigen Jahren der Familie der Hamamelidaceae (Zaubernussgewächse) zugeordnet. Mittlerweile wird er aber als Mitglied der recht kleinen Familie der Altingiaceae geführt.

Der Amberbaum zählt zu den schönsten, herbstfärbenden Gehölzen

Seine optischen Vorzüge verschaffen ihm im mitteleuropäischen Raum viele Freunde und der Amerikanische Amberbaum ist häufig genutztes Laubgehölz in vielen Parkanlagen oder als Solitärgewächs. Er zählt zu den schönsten herbstfärbenden Bäumen und verzaubert mit seiner Laubfärbung, die auf Grund der Vielzahl an Farbnuancen kaum zu übertreffen ist.

Wuchsverhalten des Liquidambar styraciflua

Der Amberbaum entwickelt sich zu einem wunderschönen, mittelgroßen Baum mit einem geraden, durchgehenden Stamm. Er überzeugt mit einer Endhöhe von circa 20 Metern und einer Breite von bis zu 12 Metern. Seine aufrechte Linie findet ihren Abschluss in einer wunderschönen, offenen Baumkrone. Diese setzt den Liquidambar styraciflua gekonnt in Szene und es empfiehlt sich bereits bei der Pflanzung darauf zu achten ihm genug Platz einzuräumen, um sich herrlich entfalten zu können.

Majestätisch-eiförmige Baumkrone schenkt kühlen Schatten

Die Kronenform entwickelt sich anfangs schmal und pyramidal wird dann mit zunehmendem Alter eiförmig. Der Mitteltrieb ist zumeist durchgehend und die Hauptäste breiten sich sehr stark aus. Dies verschafft dem Amerikanischen Amberbaum eine majestätische Baumkrone, die jedem Naturfreund beeindrucken und im Sommer kühlen Schatten schenken wird.

Markanter Stamm des Amberbaums durch gefurchte Rindenstruktur

Der aufrecht wachsende Stamm des Liquidambar styraciflua unterstreicht die außergewöhnliche Baumkrone mit seiner stark gefurchten Borke. Die jungen Zweige verfügen über eine grün-bläuliche Farbgebung und verändern dann ihre Farbe zu einem schimmernden Grauton. Der Stamm trägt in älteren Jahren breite Korkleisten. Diese schmücken ihn sehr dekorativ und lassen ihn hierdurch sehr markant und einzigartig wirken.

Blätterdach der Liquidambar styraciflua glänzt frischgrün

Die einzigartige Ausstrahlung des Amberbaums ist vor allem in dem wunderschönen Blätterdach begründet. Die siebenlappigen Blätter verzücken durch ihre originelle Form und lassen an die Blätter eines Ahorns erinnern. Sie sind im Gegensatz zu diesen aber wechselständig angeordnet und haben eine herrlich grün glänzende Oberseite. Die Unterseite der bis zu 13 cm großen Blätter ist hingegen matt und etwas heller. 

Beeindruckende Herbstfärbung in vielen Farbnuancen

Die wohl spektakulärste Impression bietet der Amerikanische Amberbaum im Herbst: Bereits früh im September schenkt dieser Baum dem Gartenfreund ein beeindruckendes Fotomotiv. Dann leuchtet das Laubkleid des Amberbaums in einem Feuerwerk an Farben von Weinrot über Orange, Gelb, Violett bis hin zu Tiefpurpur. Zum Teil vereinen sogar einzelne Blätter alle Farbnuancen in einem und werden damit zu einem absolut schmückenden Highlight, an dem sich jeder erfreuen kann.

Blüten des Amberbaums sind nur schwer zu erkennen

Die Blüten dieses Baumes sind für Laien nur schwer zu erkennen und eher unscheinbar. Der Liquidambar trägt zur Blütezeit im Mai männliche und weibliche Blüten zu gleichen Teilen. Diese präsentieren sich in aufrechten, hellgrünen Ähren oder ebenso in hängenden, kastanienartigen Kugeln.

Kapselfrüchte sind kugelig und tragen Stacheln

Die Früchte des Amberbaums bilden sich erst an älteren Bäumen. Die kugeligen, gestachelten Kapselfrüchte bleiben lange am Baum haften und fallen erst im Winter oder Frühjahr vom Baum. Sie bilden damit sehr lange einen dekorativen Fruchtschmuck und tragen zum Charme des Amerikanischen Amberbaums bei.

Mäßig feuchte, lockere Böden bieten günstige Voraussetzungen

Am passenden Standort gepflanzt gilt Liquidambar styraciflua als pflegeleicht. Am besten gedeiht dieser Baum auf mäßig feuchten, tiefgründigen und eher lockeren Böden. Besonders geeignet ist hierzu die Pflanzung auf feuchtem Lehmboden. Aber ebenso mit sandigem Untergrund kommt er problemlos klar. Wichtig ist es, für den Amberbaum einen durchlässigen Boden zu wählen, damit er sein tiefes Wurzelwerk entfalten kann. Hier kann man ihn durch die Auflockerung des Untergrundes hervorragend unterstützen.

Der Amerikanische Amberbaum mag die Sonne

Liquidambar styraciflua liebt die Sonne und benötigt daher einen vollsonnigen, hellen und windgeschützten Standort. Ist der Standort zu exponiert und eher schattig verliert der Amberbaum sein bezauberndes Laub im Herbst bereits recht frühzeitig und man kommt nur wenig in den Genuss der außerordentlichen Laubfärbung.

Der Amberbaum bildet ein herzförmiges Wurzelwerk aus

Der Amberbaum gedeiht als Herzwurzler. Sein Wurzelsystem breitet sich recht tief und in die Breite aus, was eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ermöglicht. Erhält er einen lockeren, durchlässigen Untergrund kann seine dominante Pfahlwurzel tief ins Erdreich vorstoßen, die schwächeren Seitenwurzeln verbreiten sich bis zur Breite der Krone und zum Teil auch darüber hinaus.

Der Amberbaum ist winterhart

Der Amerikanische Amberbaum gilt mit zunehmendem Alter als immer robuster gegen Frost. Er verträgt dann Temperaturen bis zu - 27 Grad Celsius. In jungen Jahren sollte er vor extremer Kälte geschützt werden, gilt dann aber als winterhart.

Verwendung des Amberbaums

Der Amberbaum begeistert vor allem als klassischer Solitär mit seiner beeindruckenden und einzigartigen Herbstfärbung. Erhält der den nötigen Raum erweist er sich als wunderschöner Blickfang in jedem Garten. Er findet aufgrund seiner Breite daher vor allem Verwendung in großen Hausgärten und Parkanlagen. Liquidambar styraciflua ist prädestiniert für die Pflanzung in Einzelstellung, erzielt aber ebenso in der Gruppenstellung einen einzigartigen Effekt.

Wunderbare Farbakzente in Kombination mit immergrünen Gehölzen

Gepflanzt in Verbindung mit eher grünbleibenden und dunklen Gewächsen bietet er mit seiner Leuchtkraft einen herrlichen Farbakzent und schafft traumhafte Kontraste, die jeden Gartenliebhaber verzaubern werden. Auch als Allee- und Straßenbaum ist der Amberbaum häufig zu finden. Er wertet mit seiner malerischen Wirkung jede noch so triste Umgebung auf.

Nutzung des Amberbaumes im Alltag

Wie bereits beschrieben wird das Harz des Amberbaums für die Herstellung von Kaugummi genutzt. Es findet zudem in vielen anderen Bereichen seine Verwendung und dient im Bereich der Naturmedizin als entzündungshemmend und schleimlösend. Der Guldenbaum wird ebenfalls zur Herstellung von Parfum und Seife genutzt, auch in Tabakmischungen findet der Amberbaum Verwendung.

In der Forstindustrie und für Möbel

In den USA wird der Amberbaum als Forstbaum sehr wertgeschätzt. Sein Holz ist sehr hart und aromatisch duftend. Es findet gerade in der Möbelindustrie zahlreiche Bewunderer.