Eisenholzbaum / Parrotie

Herkunft und Besonderheiten des Eisenholzbaums / Parrotia Persica

Parrotia persica ist im deutschsprachigen Raum vor allem unter dem Namen Eisenholzbaum oder Eisenbaum bekannt. In Anlehnung an seinen botanischen Namen findet man ihn zudem unter dem Synonym Parrotie. Er gehört zur Familie der Zaubernussgewächse und ist die einzige Art in der Gattung Parrotia.

Eisenholzbaum stammt ursprünglich aus Persien

Ursprünglich stammt der Eisenholzbaum aus dem nördlichen Iran und dem Kaukasus. Dort trifft man ihn bevorzugt in Niederungswäldern auf feuchtfrischem Boden. Seinen Weg nach Europa fand der Parrotia persica im Jahre 1846. Er wurde erstmals durch den deutschen Arzt und Botaniker Friedrich W. Parrot beschrieben und erhielt ihm zu Ehren den Artnamen Parrotia.

Extrem hartes Holz verschafft ihm den deutschen Namen Eisenholzbaum

Der deutsche Name Eisenholzbaum ist angelehnt an die hohe Dichte des Holzes. Es ist sehr hart und außergewöhnlich schwer, sodass es sogar im Wasser untergehen würde und nicht schwimmt.

Ziergehölz mit Seltenheitswert bringt exotischen Flair

Obgleich der Eisenholzbaum mit vielen Vorzügen auftrumpft, ist er im europäischen Raum bisher wenig verbreitet und vielen Hobbygärtnern unbekannt. Er hat Seltenheitswert und ist gerade aufgrund seines opulenten Wuchses und einer traumhaften Herbstfärbung besonders dekorativ. Parrotia persica überzeugt mit einer anmutigen Ausstrahlung, die einen Hauch von Persien versprüht und ein wenig Extravaganz in den Garten bringt.

Zumeist mehrstämmiger Wuchs mit verzweigter Struktur

Parrotia persica entwickelt sich zumeist mehrstämmig mit einer am Boden ansetzenden Verzweigung. Er wird zum Teil ebenso als Hochstamm gezüchtet, wirkt aber gerade durch seinen eigenwilligen, verästelten Wuchs besonders attraktiv und malerisch. Die Hauptäste streben trichter- bis bogenförmig nach oben und bilden eine weit ausladende Baumkrone.

Langsamer Wuchs in jungen Jahren, der später zunimmt

Aufgrund dieser abgespreizten Aststellung benötigt der Eisenholzbaum ein ausreichend großes Platzangebot. Er wächst zunächst eher langsamer und legt circa 25 cm pro Jahr zu. Im Alter präsentiert er sich aber wesentlich breiter als hoch. Er wird dann bis zu 15 Meter breit und erreicht eine Endhöhe von bis zu 10 Metern. Gönnt man ihm den ausreichend großen Standort entfaltet er seine natürliche Schönheit und entlohnt dies mit einem einzigartig schönen Antlitz.

Stamm zeigt sich im Winter mit dekorativer schuppenartiger Struktur

Der Stamm des Eisenholzbaums ist charakteristisch für die Art. Er ist zunächst glatt und trägt eine olivgrüne Rinde. Mit zunehmendem Alter zeigt sich die Borke in einem hellgrau. Besonders markant sind die sich abblätternden Rindenplatten des Stamms, welche violett-braune und sehr dekorative Flecken hinterlassen. Sie erinnern an den Stamm der Platane und weisen einen hohen Zierwert auf.

Blätter des Eisenholzbaums erinnern an die Blätter der Rotbuche

Die gegenständig angeordneten Blätter des Parrotia persica werden circa 9 cm lang und sind verkehrt eiförmig. Mit einem bogig gezahnten Blattrand und ihrer asymmetrischen Form erscheinen sie außergewöhnlich, gerade während des Blattaustriebs wirken sie aus der Ferne mit ihrer rötlichen Farbgebung wie das Blatt der Rotbuche. Später vergrünt das Blatt und trägt auf beiden Spreitenflächen eine feine Behaarung. Das Blattkleid unterstreicht den exotischen Charme des Eisenholzbaums und macht ihn im Sommer zu einem sehenswerten Gartenstar, der mit Stolz sein prunkvolles Laubkleid präsentiert.

Wunderschöne Herbstfärbung schenkt warmes Licht

Parrotia persica gehört zu den sichersten Herbstfärbern und bietet nahezu eine Garantie auf beeindruckende Herbstimpressionen. Sein Laubkleid hält der Baum recht lange und mit einer leuchtend orangen bis bordeauxroten und gelben Färbung ist er an Leuchtkraft kaum zu übertreffen. Die wie von Künstlerhand bemalten Blätter sind sehr robust und trotzen dem Frost. Sie schmücken den Baum selbst bei Minustemperaturen bis zu 8 Grad Celsius und verschönern den ansonst häufig eher trist werdenden Garten im Spätherbst.

Originelle Blütenbildung bereits vor dem Blattaustrieb

Die Blüten des Eisenholzbaums entwickeln sich noch vor dem Blattaustrieb und machen den Baum bereits früh im Jahr zu einem grandiosen Hingucker. Die Blüten sind recht dezent, sie stehen in kleinen roten Köpfchen zusammen und haben auffallend rot-leuchtende Staubgefäße. Aufgrund der fehlenden Blütenblätter wirken sie recht originell und betonen den exotischen Charme des Eisenbaums.

Zweilappige Kapselfrucht bildet sich im Herbst

Aus den dezenten Blüten bilden sich im Herbst gehornte Kapselfrüchte. Diese sind circa 1 cm klein. Bei entsprechender Reife öffnen sich die Kapseln explosionsartig und schleudern ihre Samen in die nahe Umgebung.

Robust und anpassungsfähig bezüglich des Bodens

Parrotia persica gilt als anpassungsfähig und robust. Er gedeiht bevorzugt auf schwach saurem Boden mit einem lockeren humusreichen Untergrund. Er kommt aber ebenso mit mäßig trockenen und feuchten Sandböden zurecht. Staunässe hingen verträgt er nicht. Während einer längeren trockenen Periode sollte er Unterstützung in Form von Bewässerung erhalten.

Oberflächennahes Wurzelsystem versorgt den Baum

Die Parrotie wird durch ein oberflächennahes Wurzelsystem versorgt. Viele Feinwurzeln ermöglichen eine ausreichende Versorgung. Aufgrund der geringen Wurzeltiefe verträgt der Eisenbaum keine Überpflasterung, auch die Unterpflanzung bietet Probleme und hemmt das bestmögliche Wachstum. Es empfiehlt sich daher ein Standort inmitten einer Rasenfläche oder eine mit Rindenmulch unterfüttert Pflanzstelle.

Schönste Herbstfärbung entwickelt er an sonnigem Standort

Der bestmögliche Standort für ein prächtiges Wachstum befindet sich an einem sonnigen Ort, der in der Mittagssonne lichten Schatten bietet. Generell mag der Eisenholzbaum die Sonne. Seine Blattfärbung hängt von der Intensität der Sonneneinstrahlung ab und entwickelt sich mit ausreichend Licht besonders eindrucksvoll.

Winterfest bis -29 Grad Celsius

Der Eisenholzbaum gilt als winterfest und bestens geeignet für die Nutzung im mitteleuropäischen Winter. Er verträgt Temperaturen bis zu minus 29 Grad Celsius und ist damit bestens gegen Frost gewappnet. Der Einfluss von starkem Wind bereitet hingegen Probleme, Parrotia persica sollte daher nicht zu windexponiert gepflanzt werden.

Verwendung des Parrotia persica

Der Eisenholzbaum sollte aufgrund seines ausladend breiten Wuchses in Einzelstellung gepflanzt werden. In einer Parkanlage oder ebenso in ausreichend großen Gärten wird er hervorragend zur Geltung kommen und mit seiner exotischen Ausstrahlung wunderschöne Naturimpressionen liefern. Die grandiose Herbstfärbung schafft traumhafte Kontraste und macht ihn zu einem wertvollen Komplementärgehölz. Im Zusammenspiel mit dunkleren und immergrünen Gewächsen kommt er besonders gut zur Geltung. Wird der Eisenholzbaum als Hochstamm gezüchtet, findet man ihn zudem als Straßenbaum. Er überrascht ganzjährig mit einer traumhaften Optik und erweist sich zusätzlich als robust und pflegeleicht.

Alltagswissen zum Eisenholzbaum

In Neuseeland ist der Eisenholzbaum sehr verbreitet. Da er dort aufgrund der Witterung im Dezember seine Blüten ausbildet, wird er als Weihnachtsschmuck wertgeschätzt. Das Holz des Eisenbaums ist sehr hart und schwer. Es dient aufgrund der dunklen Farbe als Rohstoff zur Herstellung von Dekorationen. So werden zum Beispiel Griffschalen, Messer und Schreibgeräte daraus gefertigt. Aber auch zur Herstellung von Musikinstrumenten wird das Holz benötigt.
Parrotia persica gilt als wichtiger Klimabaum. Er kommt besser als viele heimische Gehölze mit den veränderten Klimabedingungen wie Hitze und Trockenheit zurecht und wird daher zunehmend im städtischen Bereich gepflanzt, um im Klimawandel weiterhin ein schönes Naturgefühl zu vermitteln.