Purpur-Hasel / Blut-Hasel

Herkunft und Besonderheiten der Blut-Hasel

Corylus maxima ’Purpurea‘ ist ein beliebter Zierstrauch, der mit einer strahlend roten Blattfärbung Abwechslung in den Garten bringt und alle Blicke auf sich zieht. Die wunderschöne Selektion begeistert mit ihrer charismatischen Ausstrahlung und bietet ganzjährig einen aparten Anblick. Sowohl die Blüte als auch die Frucht im Herbst leuchten rötlich und machen diesen Haselnussbaum zu einer exotischen Gartenschönheit.

Die Blut-Hasel ist in Deutschland ein populärer Zierstrauch

Corylus maxima ’Purpurea‘ ist im deutschsprachigen Raum auch unter den Namen Blut-Hasel oder Purpurhasel im Handel erhältlich. Die Züchtung stammt aus England und wurde dort vermutlich im Jahr 1836 erstmals selektiert. Sie gilt in Mitteleuropa als eine der beliebtesten Haselsträucher und schmückt mit ihrem großen Zierwert unzählige heimische Gärten.

Die Corylus maxima ist eine Pflanze des Südens und bietet reichen Ernteertrag

Die Blut-Hasel ist eine Züchtung der Corylus maxima. Diese Wildart stammt ursprünglich aus Südeuropa und Kleinasien. Dort wird sie vor allem für den Obstanbau genutzt, denn die Corylus maxima bildet ihre auffallend große Nussfrucht in reicher Zahl und verwöhnt mit einem guten Ernteertrag. In Deutschland kennt man sie unter der Bezeichnung Lamberts-Hasel. Sie wird auch bei uns zu Erntezwecken gepflanzt, zumeist begegnet man in unseren Gärten aber der Züchtung ’Purpurea‘. Diese dient ausschließlich zur Verschönerung ihrer Umgebung, denn der Fruchtertrag der Corylus maxima ’Purpurea‘ fällt eher gering aus.

Die Purpur-Hasel ist keine Züchtung der Gemeinen- Hasel 

Die Purpur-Hasel gehört zur Gattung der Hasel und ist Mitglied in der Familie der Birkengewächse. Sie wird von vielen Laiengärtnern oft mit der in Deutschland heimischen Gemeinen Hasel verwechselt, denn beide Sträucher zeigen optische Parallelen. Der größte Unterscheid zeigt sich in der Frucht der Blut-Hasel, diese entwickelt sich deutlich größer. Außerdem erweist sich die südeuropäische Hasel als etwas weniger frosthart.

Corylus maxima ’Purpurea‘ wird bis zu 4m hoch

Die Züchtung ’Purpurea‘ ist nur eine von vielen Sorten der Corylus maxima und gilt doch als die Schönste unter ihnen. Sie wächst zu einem mittelgroßen Strauch und erreicht eine ungefähre Endhöhe von bis zu 4 Metern bei einer ebensolchen Breite. Die Grundtriebe der Blut-Hasel streben zunächst straff aufrecht, bilden aber im Alter eine etwas bizarr wirkende runde Kronenform. Die Äste stehen nun weit auseinander und erscheinen nahezu schirmartig ausgebreitet. Dies verleiht der Hasel eine malerische Erscheinung und verstärkt ihre charismatische Ausstrahlung.

Dezenter Stamm mit abschuppender Rinde

Die Blut-Hasel bildet einen dezenten Stamm aus. Er trägt eine braungraue Baumrinde, die im Verlaufe des Wachstums langsam abschuppt und damit einen interessanten Anblick liefert. Im Zusammenspiel mit dem leuchtenden Blattwerk bietet die Hasel somit ein harmonisches Gesamtbild.

Farbgewaltiges rotes Blatt der Blut-Hasel bietet einen sensationellen Anblick

Ihren größten Zierwert beweist die Corylus maxima ’Purpurea‘ mit dem Austrieb ihres farbgewaltigen Blattwerks: Es leuchtet zunächst in einem plakativen Rot, um dann aber zunehmend dunkler zu werden und schließlich in einem intensiven Schwarzrot zu strahlen. Die ungewöhnliche Blattfarbe bleibt sogar an schattigen Standorten erhalten und macht die Züchtung zu einem echten Blickfang. Die einzelnen Blätter entwickeln sich rundlich und recht groß mit einer Länge von bis zu 12 cm. Sie haben einen doppelt gesägten Blattrand und wirken insgesamt exotisch. Sie bringen ein mediterranes Flair in den heimischen Garten und beleben diesen mit ihrem Charme.

Rötliche Blütenkätzchen der Corylus maxima ’Purpurea‘ schmücken die nackten Zweige

Noch vor dem attraktiven Blattwerk überraschen die Blüten der Blut-Hasel mit ihrem Anblick. Die männlichen Kätzchenblüten leuchten rötlich und hängen in großer Zahl von den kahlen Ästen herab. Sie bilden einen malerischen Baumschmuck und bieten dem Betrachter einen sehenswerten Kontrast zu der dunklen Rindenfarbe.

Aromatische Nussfrucht bildet sich im Spätsommer

Aus den Blüten folgen im Spätsommer die allseits bekannten Nüsse der Hasel. Die Corylus maxima ’Purpurea‘ bildet im Vergleich zu ihrer Mutterart deutlich weniger Fruchtertrag und dient daher vorwiegend zur Verschönerung des Gartens. Die gebildeten Nüsse sind auffällig lang und sitzen tief in der verlängerten rötlichen Fruchthülle. Sie sind essbar und schmecken aromatisch süß. Die Haselnuss gilt generell als sehr reichhaltig und wird neben dem Menschen ebenso von vielen Tieren des Gartens, wie den Eichhörnchen, geerntet.

Der optimale Standort für die Blut-Hasel

Am schönsten wächst die Selektion ’Purpurea‘ auf nährstoffreichen und feuchten bis mäßig trockenen Böden. Sie gilt aber insgesamt als recht anspruchslos und kommt mit jedem kultivierten Gartenboden hervorragend zurecht.

Kräftiges Wurzelwerk strebt weit im oberen Boden

Die Wurzeln der Corylus maxima bilden sich mit kräftigen Hauptwurzeln weitläufig und eher flach im Oberboden aus. Sie verfügen über einen hohen Anteil an Feinwurzeln und machen die Pflanze robust. Die Blut-Hasel gilt als hitzeverträglich und selbst periodische Nässe bereitet ihr keine größeren Schwierigkeiten.

Sonniger Standort oder der lichte Schatten bieten die besten Voraussetzungen

Für ihre prächtige Entwicklung bevorzugt die Purpurhasel einen sonnigen Standort oder aber einen Ort im lichten Schatten. Auch im Schatten gepflanzt vergrünt sie nicht und begeistert mit ihrer strahlenden roten Blattfarbe.

Winterhart bis zu minus 26 °C

Die Corylus maxima gilt zwar als weniger frosthart als die bei uns heimische Gemeine Hasel, verträgt aber Temperaturen bis zu minus 26 Grad und ist daher der ideale Zierstrauch für unseren mitteleuropäischen Garten. Die Selektion ‘Purpurea‘ ist windbeständig und insgesamt recht robust. Sie bietet sogar im Winter einen malerischen Anblick und erfreut jedes Jahr aufs Neue zuverlässig mit ihrer ausdrucksstarken Erscheinung.

Verwendung der Corylus maxima ’Purpurea‘

Die sogenannte Blut-Hasel ist der ideale Zierstrauch für den heimischen Garten und verwöhnt den Gärtner ganzjährig mit einer atemberaubenden Optik. Sie bringt Farbe in den Garten und setzt im Zusammenspiel mit anderen grünen Pflanzen aparte Kontraste. Das rote Blatt bietet Abwechslung und macht die Züchtung zu einer exotischen Gartenschönheit. Auch die rote Blüte und die rötlich angehauchte Frucht verstärken die Farbintensität und schmücken den Strauch rund um die Jahresuhr. Die Blut-Hasel sollte daher einen solitären Stand genießen dürfen. So wirkt sie am prächtigsten und zieht zum Beispiel inmitten einer grünen Rasenfläche alle Aufmerksamkeit auf sich. Corylus maxima ’Purpurea‘ kann nicht nur den heimischen Garten verschönern, sondern eignet sich ebenfalls hervorragend für die Verschönerung von Parkanlagen und innerstädtischen Rabatten. In einem ausreichend großen Kübel gepflanzt verleiht sie einer Dachterrasse oder einem Innenhof Anmut und liefert malerische Naturmomente. Zudem begeistert die Blut-Hasel mit einem pflegeleichten und genügsamen Charakter. Sie fordert kaum botanische Unterstützung durch den Gärtner ein und belebt jeden Standort mit ihrem unverwechselbaren Charme.

Wissenswertes zur Hasel allgemein

Die Hasel ist in Deutschland sehr verbreitet und dient vielerorts als Zierbaum oder -strauch. Sie schmückt nicht nur unsere Gärten und Straßen, sondern hat zudem in einigen Alltagsbereichen eine vielseitige Bedeutung. Ihre reichhaltige Nussfrucht diente bereits unseren Vorfahren als fettreiche Nahrungsquelle und nährt auch heute noch viele Tiere.

Bedeutung in der Medizin und im Möbelbau

Als Arzneipflanze liefert die Hasel bis heute wichtige Rohstoffe. Das aus den Blättern und der Rinde gewonnene Öl lindert Entzündungen der Lunge und hilft bei Geschwüren. Auch als Potenzmittel hat die Hasel eine bedeutende Rolle und wird vielseitig verwendet. Das Holz der Hasel gilt ebenfalls als hochwertig und wird vor allem im Möbelbau verwendet.

Bedeutung in der Mythologie

In der Mythologie hat die Hasel ebenso eine lange Tradition. Sie gilt als heiliger Baum der Kelten und war einer der Hauptbäume dieser. Sie schenkt den Menschen Weisheit, Wissen und öffnet sinnbildlich das Tor zu anderen Dimensionen. Die heilige Kraft der Hasel findet sich auch in der Literatur wieder und wird zum Beispiel in dem Märchen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ aufgegriffen.