Krim-Linde

Herkunft und Besonderheiten der Krim-Linde

Die sogenannte Krimlinde ist eine echte Rarität in unseren heimischen Gärten und bezaubert mit einer malerischen und formschönen Wuchslinie. Sie ist in Deutschland deutlich weniger verbreitet als andere Lindenzüchtungen und daher ein echter Hingucker. Ihre aparte Kronenform und das charismatische Blattwerk verleihen ihr eine atemberaubende Ausstrahlung und erfreuen ganzjährig den Gärtner.

Die Krim-Linde ist eine besondere Lindenart und wenig verbreitet

Die Krim-Linde wird unter der botanischen Bezeichnung Tilia europaea ’Euchlora‘ oder ebenso unter dem Namen Kaukasuslinde im Baumschulhandel geführt. Sie entstand als Hybridform aus der Winter-Linde (Tilia cordata) und der recht unbekannten Schwarzmeerlinde (Tilia dasystyla) und wurde im Jahr 1860 als Naturhybride auf der Halbinsel Krim entdeckt. Die Krim-Linde zieht durch ihre außergewöhnliche Erscheinung alle Blicke auf sich und gilt als wunderschöner Straßen- und Alleebaum, der trotz seiner stattlichen Erscheinung selbst einen Standort mit begrenztem Platz verschönern kann.

Tilia europaea ’Euchlora‘ wird bis zu 20 Meter hoch und wächst schmal

Tilia europaea ’Euchlora‘ wächst recht gemäßigt zu einem mittelgroßen Baum und erreicht eine ungefähre Endhöhe von bis zu 20 Metern. Ein durchgehender Stamm bildet eine kegelförmige Baumkrone, die sich später eiförmig entwickelt und einen Raum von bis zu 10 Metern benötigt, um sich voll entfalten zu können. Sie bliebt damit schmaler als andere Lindenbäume und kann hervorragend auch als Straßen- oder Gartenbaum gepflanzt werden.

Ungewöhnliche Aststellung verleiht der Krone Extravaganz

Ungewöhnlich erscheint die Aststruktur dieser Linde, denn ihre Zweige streben steil aufrecht in die Höhe und fallen im oberen Teil der Krone herab. Dies lässt die Krone schmal und kompakt erscheinen und verleiht der Krim-Linde eine extravagante, malerische Ausstrahlung.

Massiver Stamm trägt eine dunkle, gefurchte Borke

Ihre hellgraue Rindenfarbe ist anfangs nahezu glatt und erscheint dünn. Sie wird aber im Verlaufe des Wachstums zunehmend von Furchen geprägt und glänzt schließlich in einem dunklen Graubraun. Sie bildet einen schönen Kontrast zu dem charismatischen Lindenblatt, das Frische und Lebendigkeit ausstrahlt und dem Baum seinen größten Zierwert verleiht.

Herzförmiges Blatt der Krim-Linde strahlt in Grüntönen

Die rundlich eiförmigen bis herzförmigen Blätter werden 3 bis 10 cm groß und haben ein zugespitztes Ende. Sie stehen an rötlichen Blattstielen und haben eine helle Blattunterseite sowie eine dunkelgrüne Blattoberseite. Dies bewirkt im Sonnenlicht aparte Impressionen und macht die Krim-Linde im Sommer zu einem strahlenden Schmuckstück. Sie verzaubert nun jeden Standort mit ihrem Anblick und spendet an heißen Tagen erholsame Ruheorte.

Gelbe Laubfärbung bringt Farbe in den Herbstgarten

Auch im Herbst zeigt sich die Krim-Linde von ihrer schönsten Seite und ist ein echter Blickfang. Das strahlend gelbe Laubkleid bringt Abwechslung in den Garten und verschafft dieser Linde große Bewunderung. Sie verschönert nun selbst einen regnerischen, grauen Tag und macht mit ihrer Farbgewalt auf sich aufmerksam.

 Schlichte Blüte der Tilia europaea ’Euchlora‘ verwöhnt mit lieblichem Duft

Die Blüten der Linde bilden sich später als die anderer Lindenzüchtungen erst im Juli. Sie stehen zu mehreren zusammen und hängen als große Rispen von der Krone herab. Die Blüten schimmern in einem dezenten Cremeweiß und versprühen einen lieblichen Duft, der die unscheinbare Erscheinung der Blüte in den Hintergrund stellt. Die Blüte dieser Linde gilt als besonders reichhaltig und verfügt über einen hohen Nektargehalt. Dies macht den Baum zu einer wertvollen Bienennährpflanze, die von unzähligen Schmetterlingen und Bienen besucht wird.

Filzige Kugelfrucht entwickelt sich im Herbst

Im Herbst bildet die Tilia europaea ’Euchlora‘ ihre Früchte aus. Die filzigen, kugelrunden Früchte sind eher unscheinbar und bleiben lange an der Krone haften. Sie verfügen über wenig Zierwert.

Der optimale Standort für die Krim-Linde

Die Selektion ’Euchlora‘ bevorzugt mäßig trockene bis frische Untergründe mit einem hohen Nährstoffgehalt. Hier gedeiht sie am schönsten. Der stolze Baum gilt als standorttolerant sowie anpassungsfähig und zeigt sich daher mit einem genügsamen Charakter. Er wächst auf jedem normalen Gartenboden und begeistert den Naturliebhaber ganzjährig mit einem dekorativen Anblick.

Starkes Wurzelwerk versorgt die Linde

Die Kaukasus-Linde bildet ein starkes Wurzelwerk aus. Zunächst entwickelt sich eine kräftige Pfahlwurzel, die den Baum bestmöglich im Erdreich verankert. Im weiteren Wachstum streben dann viele Feinwurzeln in den Boden und versorgen die Linde mit Wasser und Nährstoffen. Sie verschaffen der Krim-Linde große Robustheit bezüglich Trockenheit und machen sie zu einem genügsamen und pflegeleichten Gartenstar.

Möglichst sonniger Ort fördert das schönste Wachstum

Die Krim-Linde ist lichtbedürftig und wärmeliebend. Sie mag daher helle Standorte und sollte für ein gutes Wachstum an einem möglichst sonnigen Ort, allenfalls im Halbschatten, gepflanzt werden. Hier wird sie zu einer echten Schönheit.

Tilia europaea ‘Euchlora‘ ist winterhart bis -34°C

Die Züchtung ’Euchlora‘ ist ohne die Unterstützung und Pflege des Gärtners absolut winterhart und frostresistent. Die wunderschöne Linde übersteht ohne Schwierigkeiten Temperaturen bis zu minus 34 Grad Celsius und gilt daher als extrem wintertauglich. Gerade an kalten Wintertagen begeistert ihre formschöne Wuchsform und kommt besonders ausdrucksstark zur Geltung.

Verwendung der Krim-Linde

Die Tilia europaea ’Euchlora‘ ist eine attraktive Lindenzüchtung, die durch ihre ungewöhnliche und seltene Erscheinung ins Auge sticht. Sie wächst malerisch zu einem mittelgroßen Baum und präsentiert sich mit einer attraktiven Wuchsform. Ihr charismatisches Blatt belebt den Garten und im Herbst bringt es warme Herbstimpressionen. Die Linde weiß sich ganzjährig zu präsentieren und gilt darüber hinaus als robust sowie pflegeleicht. Für ihre schönste Wirkung sollte sie in Einzelstellung gepflanzt werden. Hier kann sie sich am besten entfalten und idyllische Gartenmomente schenken. Aufgrund ihrer stattlichen Größe und der verhältnismäßig schmalen Krone kann sie hervorragend als Straßen- und Alleebaum oder auch als Hausbaum in großen Gärten gepflanzt werden. Sie ist eine echte Schönheit und gilt als ungewöhnliche Rarität, die viele Botaniker mit ihrem Anblick überrascht.

Wissenswertes zur Linde allgemein

Die Linde gilt, neben der Eiche, als der am meisten besungene Baum Deutschlands und steht sinnbildlich für Heimat, Gerechtigkeit, Frieden und Mütterlichkeit. Sie findet sich in unzähligen Wappen und Stadtnamen wieder, circa 850 Orte und Ortsteile in Deutschland tragen einen Namen, der auf den malerischen Baum zurückzuführen ist. Die Linde wurde bereits von den Germanen als Sitz der Göttin Freya verehrt und in vielen Dörfern gepflanzt, um hier einen Versammlungs- oder Gerichtsort zu schaffen. Auch in der deutschen Literatur ist die Linde immer wieder Gegenstand und findet in Werken von Goethe, Heine und Walter von der Vogelweide ihre Verwendung.

Blüten dienen zur Herstellung des beliebten Lindenhonigs

Neben ihrer Nutzung als malerischer Parkbaum dient die Linde heute ebenso im Bereich der Imkerei und in der Pharmakologie als Rohstoffspender. Ihr Nektar verfügt über einen hohen Zuckergehalt und dient zur Herstellung des beliebten Lindenhonigs. In der Pharmakologie wird die Linde als Heildroge genutzt. Teezubereitungen dienen zur Linderung von Hustenreiz bei Erkältungen und gelten als schweißtreibend. Das Holz hat hingegen wenig wirtschaftlichen Nutzen. Es wird vor allem in der Bildhauerei, in der Schnitzerei und zur Fertigung von Drechselarbeiten verwendet.