Der Kirschlorbeer ist eine der beliebtesten Heckenpflanzen – und das aus gutem Grund: Es gibt kaum eine vergleichbar pflegeleichte und anspruchslose Pflanze mit einem so großen Zierwert – vor allem im Winter, wenn nur die immergrünen Gewächse für Grün im heimischen Garten sorgen.
Grün – das ganze Jahr!
Der Kirschlorbeer heißt eigentlich Lorbeerkirsche, denn botanisch gesehen ist die immergrüne Pflanze mit der Kirsche und der Pflaume verwandt. Doch egal, wie man ihn nennt – zweifelsohne kommt kaum ein Garten ohne ihn aus. Ursprünglich war die Lorbeerkirsche in Kleinasien beheimatet, und ihr natürliches Zuhause reichte bis zum Balkan. In diesem Verbreitungsgebiet wird die immergrüne Pflanze bis zu sieben Meter groß, hier in Deutschland werden die wüchsigen Sorten selten höher als vier bis fünf Meter.
Der Star unter den Lorbeerkirschen
Von den immergrünen Arten des Kirschlorbeers ist vor allem der Prunus laurocerasus für den Gartenbesitzer von großem Nutz- und Zierwert. Viele Züchtungen stehen davon zur Auswahl und diese unterscheiden sich nicht nur durch ihren Wuchs und ihre Maximalhöhe, sondern auch durch die Form ihrer Blätter. Beispielsweise gibt es immergrüne Lorbeerkirschen mit schmal elliptischen Blättern wie die Sorte „Herbergii“ und Kirschlorbeer-Züchtungen mit elliptisch länglichen Blättern, so unter anderem die Zwergform „Mount Vernon“, die nur dreißig Zentimeter hoch wird und einen flachen ausgebreiteten Wuchs hat.
Standort und Boden
Weshalb der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) so beliebt ist? Ganz einfach: Als immergrüne Pflanze belebt er ganzjährig den Garten – und das, ohne Ansprüche zu stellen. Die Lorbeerkirsche ist genügsam. Sie liebt zwar humus- und nährstoffreiche Lehmböden, gibt sich jedoch auch mit mäßig trockenen, sandigen Böden zufrieden, die mäßig sauer bis alkalisch sein können. Nur Staunässe macht dem Kirschlorbeer zu schaffen, und dort, wo es kalte Ostwinde gibt, ist es ratsam, den Kirschlorbeer halbschattig bis schattig und windgeschützt zu pflanzen. Ansonsten ist die immergrüne Gartenpflanze aber sehr standorttolerant.
Besonders frostharte Lorbeerkirschen
Es hält sich das Vorurteil, dass der Kirschlorbeer nicht genügend frosthart ist. Doch das ist bis auf wenige Ausnahmen ein Irrtum. Neue Züchtungen weisen durchaus gute bis sehr gute Winterhärtegrade auf. Eine sehr frostharte Pflanze ist beispielsweise der Prunus laurocerasus „Otto Luyken“, der im Mai dazu noch eine reiche Blüte hat. Ebenfalls frosthart: der Großblättrige Kirschlorbeer „Rotundifolia“. Kein Wunder also, dass er der wohl meistverkaufte Lorbeer in Deutschland ist. Zumal er obendrein in kurzer Zeit sehr kompakte und blickdichte Hecken bildet und seine frischgrüne Färbung zusammen mit der weißlichen Blüte ein echter Blickfang ist.
Und wenn doch mal einige Zweige absterben?
Abgefrorene Zweige können nach dem Winter zurückgeschnitten werden. Kirschlorbeer verträgt Rückschnitte problemlos und treibt dann wieder neu aus.
Tipp vom Garten-Profi: Eine Besonderheit ist der in Spanien und Portugal beheimatete immergrüne Prunus lusitanica – die Portugiesische Lobeerkirsche. Der immergrüne Zierstrauch schmückt sich mit einer malerischen Krone und im Juni mit weißen Blüten. Ein Traum ist die Sorte „Variegata“ (Weißbunte Portugiesische Lorbeerkirsche). Ihr dunkelgrünes Blatt, das cremeweiß panaschiert ist und interessante Farbakzente setzt, zieht definitiv alle Blicke auf sich. Eine wertvolle immergrüne Pflanze, die viel öfter zum Einsatz kommen sollte. Perfekt geeignet ist sie, genau wie der Prunus laurocerasus, sowohl als Einzelelement als auch für eine gemischte Hecke.
Abb.: Prunus laurocerasus 'Marbled White'