Oft werden bei der Gestaltung des heimischen Gartens exotische Pflanzen bevorzugt, die viel Pflege erfordern und zudem unseren heimischen Tieren nur wenig Nutzen bringen. mehr lesen
Zwar finden zum Beispiel auch die Blüten von Exoten wie dem Japanischen Etagen-Schneeball (Viburnum plicatum) bei den Insekten Anklang, das Tierleben in einer Hecke aus einem Wildstrauch ist im direkten Vergleich jedoch viel lebendiger. Grund ist, dass gerade Wildsträucher ein großes Nahrungsangebot bereithalten, das man bei vielen exotischen Gehölzen vergeblich sucht. Und wo keine Nahrung ist, da ist zum Beispiel auch keine Raupe – und wo keine Raupe ist, da fehlt wiederum die Nahrung für viele heimische Vögel.
Der naturnahe Garten
Doch nicht nur unsere Tiere fliegen auf Wildsträucher – auch wir, die Gartenfreunde, lieben diese Pflanzen. Denn: Der Trend zum naturnahen Garten setzt sich immer mehr durch, schließlich wirken Wildsträucher herrlich unaufgesetzt und zum Teil auch nostalgisch.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Wildsträucher besonders gesund, robust und widerstandsfähig gegen Wind und Wetter sowie gegen Schädlinge sind.
Gut zu wissen ist übrigens, dass sich der Wortbestandteil wild keineswegs auf das Aussehen oder die Form der Wildsträucher bezieht, sondern vielmehr darauf, dass die Gehölze nicht nur in unseren Gärten, sondern auch wild in der Natur zu finden sind.
Erfreulich anspruchslos
Wildsträucher haben einen weiteren entscheidenden Vorteil. Eine Vielzahl der Pflanzen stellt keine besonderen Ansprüche an die Beschaffenheit des Bodens. Sehr standorttolerant ist beispielsweise der allseits beliebte Rote Hartriegel (Cornus sanguinea), und auch die Haselnuss oder gewöhnliche Hasel gedeiht auf allen Bodenarten.
Und für jeden Standort findet sich auch der richtige Wildstrauch. So steht der Pflaumenblättrige Weißdorn (Crataegus persimilis) am liebsten sonnig bis sonnig, während die Gewöhnliche Heckenkirsche auch schattig im Garten platziert werden kann. Sie geeignet sich bestens für Hecken, Böschungen oder als Küstengehölz.
Da werden Sie staunen: Was nicht jeder weiß
Wussten Sie, dass, wenn die Temperaturen unter fünf Grad liegen, Sträucher und damit auch Wildsträucher nicht geschnitten oder gesägt werden sollten, denn anderenfalls kann das Holz splittern. Um brütende Vögel zu schützen, ist es auch gegen das Bundesnaturschutzgesetz, Hecken und Gehölze in den Zeit von Anfang März bis Ende September abzuschneiden. Lediglich ein Formschnitt ist erlaubt!