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Die richtige Bewässerung

Die richtige Bewässerung von Gartenpflanzen

Auch wenn es in Deutschland und dem Europäischen Umland im Vergleich zu vielen anderen Regionen relativ viel und gleichmäßig verteilt Niederschlag gibt, so kann es doch in verschiedenen Jahreszeiten immer mal wieder zu bestimmten Wetterlagen kommen, in denen die Gartenpflanzen oder auch Balkon- und Terrassenpflanzen in Kübeln eine zusätzliche, künstliche Bewässerung benötigen. Gerade bei lang anhaltenden Hochlagen im Sommer, in denen es nicht oder nur sehr sporadisch regnet (bspw. Form der typischen Sommergewitter) und gleichzeitig noch sehr warm ist, benötigen die Pflanzen oftmals eine künstliche Bewässerung, denn viele Gartenpflanzen – ob kleine Staude oder großer Laubbaum – stehen jetzt in vollem Grün und darüber werden große Wassermengen verdunstet.
Für frisch eingepflanzten Gartenpflanzen gelten die nachfolgenden Ausführungen nicht, da diese gerade in der ersten Zeit einen stark erhöhten Wasserbedarf haben. Nähere Informationen dazu findet man in unserer Pflanzanleitung.
Aber nicht nur im Hochsommer, sondern auch über lange Trockenperioden im restlichen Jahresverlauf kann es notwendig sein, die Gartenpflanzen künstlich mit Wasser zu versorgen. Gerade Kübelpflanzen und Pflanzen mit sehr viel Grünmassen sind hier anfälliger für Trockenheit. Kübelpflanzen haben im Gegensatz zu freistehenden Gartenpflanzen nur sehr eingeschränkte Möglichkeit, Wasser aufzunehmen – denn nur das Substrat im Pflanzkübel steht ihnen als Reservoir zur Verfügung. Pflanzen im Beet bzw. Garten können dahingegen wesentlich länger von den Reserven im Boden zehren.
Bei der Bewässerung der Gartenpflanzen sollte man aber auch bedenken, dass Staunässe vermieden wird, denn stehen die Pflanzen im Wasser, können die Wurzeln keinen Sauerstoff mehr aufnehmen und verfaulen, so dass hier auf einen guten Mittelweg zwischen zu wenig und zu viel Wasser zu achten ist. Gerade bei Kübelpflanzen muss an dieser Stelle darauf geachtet werden, dass Staunässe bspw. durch einen entsprechenden Wasserabfluss im Pflanzkübel verhindert wird.

Wann braucht eine Pflanze wie viel Wasser?

Die Frage, welche Pflanze wann wie viel Wasser benötigt ist eine der häufigsten Fragen, die Hobbygärtner und Gartenfreunde stellen. Eines gleich vorweg: Eine pauschale Antwort ist hier nur sehr schwer zu geben, weil zahlreiche Faktoren den individuellen Wasserbedarf von Gartenpflanzen beeinflussen.
Die offensichtlichsten Faktoren, wann und wie viel bewässert werden muss, sind Standort, natürlicher Niederschlag, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. An einem vollsonnigen Standort ist mehr Wasser notwendig als im Schatten, regnet es bereits sehr ausgiebig muss man weniger künstlich bewässern und bei trockener Hitze ist der Wasserbedarf höher als bei mittleren Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Um bspw. Informationen zum lokalen Niederschlag zu erhalten, sind sogenannte Regenmesser hilfreich.
Die wichtigsten Faktoren sind Pflanzenart, -größe und Alter. Pflanzen mit viel Grünmasse benötigen tendenziell mehr Wasser. Rasen besteht bspw. 90% aus Wasser und hat gleichzeitig nur sehr flache Wurzeln und benötigt daher eher eine künstliche Bewässerung als bspw. Laubgehölze mit tiefgehenden Wurzeln. Auch das Alter der Pflanzen hat einen großen Einfluss auf den Wasserbedarf. In den ersten Jahren nach der Pflanzung benötigen Gartenpflanzen tendenziell mehr Wasser, weil die Wurzelmasse sich noch nicht so gut ausgebildet hat und die Wasserreservoires des Bodens nicht so gut genutzt werden können.
Auch der Boden spielt eine große Rolle, wie schnell und häufig die Garten künstlich bewässert werden müssen. So verfügt bspw. sehr sandiger Boden nur über geringe Speicherfähigkeiten, Boden mit höheren Ton und Humusanteil speichert besser den Niederschlag. Insgesamt hängt die Speicherfähigkeit hängt stark von Körnung, Gefüge und Anteil organischer Substanzen ab. Sand kann Wasser fast gar nicht halten, Lehm dahingegen sehr viel. Allerdings ist das im Lehmboden gespeicherte Wasser nur schwer für die Pflanze nutzbar, daher sollte immer ein ausreichender Anteil von Humus im Substrat vorhanden sein. Humus ist für Pflanzen idealer ein Wasserspeicher, denn darin kann viel Wasser gespeichert werden, aber gleichzeitig können die Gartenpflanzen dieses Wasser gut nutzen.
Gerade Gartenpflanzen mit viel Blättermasse reagieren auf starke Trockenheit und Wassermangel sehr sensibel – die Blätter werden eingerollt oder hängen herab. Zeigen sich diese Symptome, leidet die Pflanzen schon unter einem sehr starken Wassermangel und eigentlich sollten solche Symptome durch eine rechtzeitige Bewässerung vermieden werden. Ein häufiger Fehler, der zu diesem Zeitpunkt dann gemacht wird, ist dass die Pflanzen regelrecht ertränkt werden und die Pflanze noch mehr leiden – erst unter der Trockenheit und dann unter dem Zuviel an Wasser.
Die zahlreichen Einflussfaktoren lassen erahnen, dass eine pauschal gültige Aussage, wann, wie viel und wie häufig bewässert werden muss, so gut wie unmöglich ist. Ein Hobbygärtner entwickelt in der Regel im Laufe der Zeit ein sehr gutes Gefühl dafür, ob und wie viel gewässert werden sollte – bis dahin kann er auch kleine Hilfsmittel, wie bspw. einen Regenmesser, zur Hilfe nehmen.

Welches Wasser nimmt man für die Bewässerung?

Neben dem wie viel Wasser benötigt wird, steht der Hobbygärtner auch schnell vor der Frage, welches Wasser den für die Bewässerung des Gartens am besten geeignet ist. Regenwasser ist das ideale Wasser für die Bewässerung, denn im Regenwasser sind wenige Salz gelöst (im Gegensatz zum Brunnen- oder Leitungswasser) und gleichzeitig hat Regenwasser nur eine geringe Wasserhärte. Am einfachsten kann man Regenwasser über Dachflächen sammeln und in Zisternen oder Regenwassertanks speichern.
Brunnenwasser ist für die Gartenbewässerung auch sehr beliebt, häufig aber salziger und härter und gleichzeitig sehr kalt (gerade wenn es direkt aus dem Grund gepumpt und zur Bewässerung verwendet wird). Diesen Temperaturunterschied mögen Gartenpflanzen nicht sehr gerne.
Normales Leitungswasser kann auch für die Bewässerung verwendet werden, ist aber schnell sehr teuer. Nimmt man bspw. 20l/m² und pro Woche im Schnitt bei 20 Bewässerungswochen pro Jahr für ein Grundstück mit 400m² kommt man 160m³ Wasser, die nur für die Gartenbewässerung verwendet werden. Nimmt man den durchschnittlichen Wasserpreis aus dem Jahr 2010, wären nur für dieses Wassermenge Kosten von 400€ entstanden.

Wie kommt das Wasser zur Pflanze? Die richtigen Bewässerungsmethoden

Wie oben bereits beschrieben, haben die unterschiedlichen Gartenpflanzen einen unterschiedlichen Wasserbedarf, so dass einfache Flächenberegnungssysteme (wie bspw. die normalen Rasensprenger) für die Beregnung des gesamten Gartens nicht ideal sind (für die Rasenfläche dahingegen schon, weil hier der Wasserbedarf der gesamten Fläche ähnlich ist). Sollen solche Systeme für den gesamten Garten eingesetzt werden, sind hier sog. Vielflächenregner besser geeignet, die einzelne Flächen auch unterschiedlich stark beregnen können.
Individuelle Wassermengen für die einzelnen Pflanzen kann man zum Beispiel mit einer Gießkanne oder dem Gartenschlauch (mit verschiedenen Aufsätzen) den Gartenpflanzen geben. Allgemein gilt, dass man besser weniger häufig, dafür dann gründlich bewässert. Nur dann kann das Wasser auch die tieferen Erd- und Wurzelschichten erreichen, eine Faustregel gibt hier Wassermengen von 20-40l / m² an.
Häufig sieht man auch eine sogenannte Tröpfchenbewässerung. Sie stellt zwar eine kontinuierliche Wasserversorgung der Pflanzen sicher, kann aber gerade in extremen Hitzeperioden manchmal nicht ausreichend sein, so dass man hier noch zusätzlich mit Schlauch oder Gießkanne wässern muss.
Inzwischen gibt es zahlreiche Bewässerungssysteme, die auch eine individuelle Bewässerung ermöglichen (bspw. vollautomatische Systeme, computergesteuerte Systeme, Systeme, die niederschlagsabhängig arbeiten etc.). Auch ferngesteuerte Gartenbewässerung (bspw. aus dem Urlaub) ist so problemlos möglich (einige Systeme lassen sich bspw. per App auf dem Smarthone steuern), so dass es hier keine Grenzen für technikaffine Hobbygärtner mit entsprechendem Geldbeutel gibt. Prinzipiell sollten Bewässerungssystem sorgfältig geplant werden und immer die jeweiligen Pflanzen mit einbeziehen, die durch die Bewässerungssysteme mit Wasser versorgt werden sollen.
Bei der Bewässerung stehen immer die Wurzeln im Vordergrund, nicht die Blätter. Gerade bei der Bewässerung mit Gießkanne, Gartenschlauch etc. sollte man dies berücksichtigen. Bei Großgehölzen kann man auch einen Gießrand um die die Gehölze ziehen, damit das Wasser wirklich dort auch im Boden versickert.

Wann ist die beste Tageszeit für die Gartenbewässerung?

Ideal ist die Gartenbewässerung in den frühen Morgenstunden, weil dann im Laufe Vormittages die Blätter der Gartenpflanzen abtrocknen können und keine erhöhte Infektionsgefahr für Pilzerkrankungen besteht. Auch bekommen die Pflanzen dann keinen Temperaturschock.
Muss im Notfall mittags bewässert werden (was man am besten ganz vermeiden sollte), sollte man unbedingt darauf achten, dass nur die Wurzeln Wasser bekommen und nicht die Blätter benetzt werden, denn sonst besteht aufgrund des Linseneffekts Verbrennungsgefahr für die Pflanzen.
Auch im Winter muss man gerade immergrüne Pflanzen und Kübelpflanzen wässern. Denn über die Grünmasse wird auch in diesen Monaten mit häufig sehr trockener Luft Wasser verbraucht, das man den Pflanzen an frostfreien Tagen wieder zuführen sollte.

Besondere Tipps für die Bewässerung von Kübelpflanzen

Wie oben bereits erwähnt, haben Kübelpflanzen nur ein vergleichsweise kleines Reservoir, aus dem sie Wasser beziehen können. Ein ausreichend großer Topf bietet hier schon größere Speichermöglichkeiten. Außerdem sorgt gute Blumenerde mit Tonanteilen für eine bessere Speichermöglichkeit des Substrats.
Steht die Pflanze in einem Tontopf, verdunstet ein Teil des Wassers über die Außenwände des Tontopfes und entsprechend benötige eine Kübelpflanze im Tontopf braucht mehr Wasser, als eine Pflanze in einem Kunststofftopf oder einem glasierten Pflanzkübel. Außenstehende Kübelpflanzen brauchen unbedingt eine Abflussmöglichkeit (bspw. Loch im Kübel), damit sich keine Staunässe bilden kann, wenn es zum Beispiel zu langanhaltenden Regenfällen kommt.
Auch bei Kübelpflanzen gilt, dass man am besten Wasser mit Umgebungstemperatur verwenden sollte. Manchmal findet sich auch der Hinweis, dass man die Pflanzen nicht von oben bewässern soll. Dieser bezieht sich auf die Benetzung der Blätter – die Pflanzerde kann immer von oben bewässert werden. Auch hier gilt, dass Pflanzen mit viel Grünmasse mehr Wasser benötigen als bspw. sog. Dickblattgewächse (Blatt-Sukkulenten), die in den Blättern vergleichsweise viel Wasser speichern können.

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