Erdbeeren sind die mit Abstand beliebteste Obstsorte der Deutschen. Sieben Pfund verzehrt jeder von uns im Jahr. Weit aus weniger bekannt ist hingegen der Erdbeerbaum, oder haben Sie jemals von ihm gehört?
Wir stellen Ihnen die außergewöhnliche Gartenschönheit vor und verraten Ihnen, wie die Pflanze zu ihrem irreführenden Namen bekommen ist.
Mmh, lecker diese Früchte!
Zwar trägt die Pflanze ihren Namen, dennoch ist der dekorative Exot nicht mit der Erdbeere verwandt. Zu seinem Namen gelangte der immergrüne Strauch oder Baum vielmehr daher, dass seine Früchte entfernt an die Erdbeere – und ein wenig auch an die Litschi – erinnern. Seine Früchte sind rund, ungefähr drei Zentimeter groß, und wenn sie zur vollen Reife gelangt sind, schmücken sie sich in Rot. Genau wie die Erdbeere. Unser Tipp: Verarbeiten Sie die Früchte des Erdbeerbaums zu Konfitüre oder Marmelade. Sie werden hellauf begeistert sein, und andere werden Sie um das Rezept bitten.
Eine außergewöhnliche Schönheit
Arbutus lautet der botanische Name des Erdbeerbaums, und es handelt sich bei Erdbeerbäumen, die auch als Westlicher Hagapfel, Landbeere, Meerkirsche oder Sandbeere bekannt sind, um Exemplare aus der Pflanzenfamilie der Heidekrautgewächse. Elf Arten von Erdbeerbäumen sind weltweit bekannt, und anzutreffen sind diese vor allem in Mittelamerika sowie im Mittelmeerraum. Am häufigsten in unseren Gärten zu finden – weil am schönsten – ist mit Sicherheit der Arbutus unedo, auch Westlicher Erdbeerbaum genannt.
Er hat eine Buschform, immergrüne, wechselständige und wunderschön glänzende Blätter, und er trumpft mit etwas Besonderem auf: Der Westliche Erdbeerbaum blüht im Winter, also zu einer Jahreszeit, in der wir uns nach etwas Farbe im Garten sehnen. Seine teils weißen, teils rosa Blüten, hängen in langen Rispen herab und erfreuen das Auge ab Oktober bis tief in die kalten Monate hinein. Wie sich der Erdbeerbaum bei Ihnen wohlfühlt. Der Erdbeerbaum sehnt sich nach einem sonnigen Plätzchen, doch wenn es nicht anders möglich ist, kommt er auch im Halbschatten recht; dann möchte er aber bitte windgeschützt stehen. Wichtig ist zudem, dass der Erdbeerbaum niemals austrocknet, doch auch zu feucht will er nicht sein. Und was den Boden betrifft, so ist die exotische Pflanze erfreulich anspruchslos. Hauptsache, das Substrat ist durchlässig! Staunässe bitte, wie bereits angedeutet, meiden. Unser Tipp: Am einfachsten ist die Haltung im Kübel, in warmen Regionen ist jedoch auch das Auspflanzen von älteren Erdbeerbäumen im Garten kein Problem – sofern man für einen Winterschutz, z.B. mittels Hornspäne, sorgt.
Pflanzen, die alle lieben
Für alle, in deren Garten wenig Platz zur Verfügung steht, ist der Arbutus unedo „Compacta“, der Zwerg-Erdbeerbaum, die richtige Wahl. Mit einer Breite von zwei und eine Größe von drei Metern fügt er sich fast überall ohne Probleme ein. Mit ganz besonders schönen Blüten setzt der Arbutus unedo „Rubra“ hingegen farbige Akzente in Ihrem Garten. Von Rosa bis Rot reicht seine Farbspanne, weswegen er den Namen Rotblühender Erdbeerbaum trägt.
Übrigens: Schon immer sind dem Erdbeerbaum die Herzen zugeflogen. Das zeigt sich an der Dichtung. Bereits Vergil erwähnt ihn, und Ovid weist in den berühmten Metamorphosen auf den Erdbeerbaum hin. Wetten, dass auch Sie sich in ihn verlieben werden?
Abb.: Arbutus unedo