Egal, ob Wilder Wein (Parthenocissus), Weinreben (Vitis vinifera) oder bekannte Weintrauben wie „Riesling“. Wenn es eine Kletterpflanze gibt, die uns immer und überall ins Wärmen geraten lässt, dann ist es der Wein (Vitis). Um keine andere Frucht und um keine andere Gartenpflanze ranken sich mehr Mythen, Märchen und Geschichten, und wundervoll aussehen tut die Kletterpflanze obendrein noch dazu.
Kleine Wein-Kunde: Wilder Wein
Wenn wir von Wein reden, gilt es zunächst, die Weinreben oder -trauben (Vitis vinifera) von den Jungfernreben (Parthenocissus) zu unterscheiden. Letztere sind auch unter den Bezeichnungen Wilder Wein und Zaunreben bekannt und gehören zur Familie der Weinrebengewächse (Vitaceae).
Ingesamt gibt es dreizehn in Asien sowie in Nordamerika beheimatete Arten der Jungfernreben, die sich zur Begrünung von Mauern und Zäunen sowie von ganzen Häuserwänden eignen.
Genau wie die Weinrebe (Vitis vinifera) handelt es sich der Gattung Parthenocissus um sommergrüne Pflanzen und, um genauer zu sein, um Lianen mit scheibchenförmigen Haftorganen sowie ganzrandigen, gestielten Laubblättern.
Bei beiden – der Weinrebe und dem Wilden Wein – sind die Blüten eher unscheinbar weiß bis gelblich, dafür fallen beim Wilden Wein die blauschwarzen Beeren ins Auge. Diese erinnern an kleine Weintrauben und sind eine beliebte Futterquelle für unsere Vögel.
Wissenswertes über Wilden Wein
Wem es darauf ankommt, dass seine Mauer oder Wand besonders schnell von Wildem Wein zugewachsen ist, dem sei die Sorte „Engelmannii“ (Parthenocissus quinquefolia) ans Herz gelegt. Sie begeistert zudem mit einer tollen Herbstfärbung in Orange, Gold und Scharlachrot.
Ebenfalls eine gute Wahl ist der Parthenocissus tricuspidata „Veitchii Robusta“, der auch Dreilappige Jungfernrebe „Veitchii Robusta“ genannt wird. Dieser Wilder Wein gilt als außergewöhnlich robust und anspruchslos.
Apropos Ansprüche: Jungfernreben sind erfreulich genügsam. An den Boden stellt Wilder Wein so gut wie keine Ansprüche (ideal ist humosreicher, frischer Boden), und ob der Parthenocissus sonnig oder schattig steht, spielt ebenfalls keine entscheidende Rolle.
Wo sich Weinreben wohlfühlen
Weinreben (Vitis vinifera) gehören zu den besten Klettersträuchern überhaupt und schaffen es bis zu einer Wuchshöhe von zehn Metern.
Ihre Blüten sind gelbgrün, und aus ihnen entwickeln sich dann die Fruchtstände, die so genannten Weintrauben.
Weinreben sind Sommerkinder. Sie wollen warm und sonnig stehen, wobei sie hinsichtlich des Bodens keine sonderlichen Ansprüche haben. Als ideal gelten jedoch feuchte, mineralische Substrate.
Die eigene Ernte
Das Schönste am Wein (Vitis vinifera) ist selbstverständlich die Ernte, die zum Teil schon im Spätsommer beginnt, in den meisten Fällen jedoch Ende September oder Anfang Oktober ist. Keine Sorge – Sie lernen schnell, wann der perfekte Erntezeitpunkt ist. Die Farbe der Beeren und ein Süße-Test verraten es Ihnen.
Die besten Weintrauben
Die Vitis „Bianca“ (Weintraube „Bianca“) erweist sich als pilzfest, frosthart und anspruchslos. Und ihre grüngelbe Frucht ist ein Gedicht: Mmh, lecker, so schmeckt der Sommer!
Die Frucht der Vitis „Rembrandt“ hat eine feine Beerennote, die Weintraube „Vroege van der Laan“ schmeckt ganz besonders würzig.
Mit allen diesen Weintrauben sichern Sie sich doppelten Genuss. Das Auge kann sich nicht daran satt sehen, wie die aparten Kletterpflanzen Ihren Garten verschönern und begrünen, und ihre Früchte schmecken göttlich.
Gut zu wissen: Weintrauben sind selbstbefruchtbar
Tafeltrauben und Weinreben haben zwittrige Blüten, das heißt, sie befruchten sich selbst. Und das bedeutet für Sie: Um Ihre eigene Traubenernte einzufahren, genügt es, eine Pflanze zu haben. Den Rest, die Befruchtung, erledigt der Wind. Perfekt!
Abb.: Vitis 'Rembrandt'