Allgemeine Charakteristika der Eiche / Quercus
Eichen stammen aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Rund 400 bis 600 Arten von Quercus sind überwiegend auf der Nordhalbkugel verbreitet. Den frühesten literarischen Nachweis über die Gehölzgattung Quercus fand man bei dem römischen Autor Quintus Ennius (239–169 v. Chr.) Blatt- und Fruchtschmuck zeichnen diesen Laubbaum aus: Charakteristisch für eine Eiche sind unregelmäßig gelappte bis gebuchtete Blätter und die typische Eichel-Frucht im Fruchtbecher. Durch den knorrigen Wuchs der Äste wirkt das Gehölz sogar ohne sein Blätterkleid über den Winter sehr zierend. Aufgrund der anspruchslosen und pflegeleichten Eigenschaften zählt die Eiche zu einem der beliebtesten Bäume in ganz Deutschland.
Blätterkleid von Eichenbäumen
Unter den vielen verschiedenen Sorten der Eiche gibt es sommergrüne, immergrüne oder wintergrüne Exemplare. Die Sorte Quercus ilex / Stein-Eiche / Grün-Eiche / Stechpalmen-Eiche ist z. B. ein immergrüner Laubbaum. Die Blätter sind wechselständig an den Zweigen angebracht.
Blattaustrieb zwischen April und Juni mit großer Varianz bei Farbe und Form
Die Eiche hat einen vergleichsweise späten Blattaustrieb zwischen April und Juni – je nach Witterung und Eichenart. Je nach Sorte variieren Farbe und Form der gestielten Blätter. Die einfachen Blätter sind ledrig gebuchtet bis gelappt oder ungelappt. Der Blattrand kann glatt, gezahnt oder stachelig erscheinen. Die Blätter sind in verschiedenen Grüntönen von dunkel bis hell gefärbt. Wunderschöne zweifarbige Blätter sind an der Sorte Quercus bicolor / Zweifarbige Eiche zu entdecken.
Dekorative Blattfärbung bei Quercus im Herbst
Zusätzlich tragen Eichen eine prachtvolle Herbstfärbung. Je nach Sorte variieren die Farbtöne zwischen Scharlachrot, Gelb oder Braun-Orange. Die Quercus rubra / Rot-Eiche / Amerikanische Rot-Eiche trägt eine auffällig zierende Herbstfärbung in Gelb-, Orange- und Rottönen. Besonders große Blätter trägt z. B. die Sorte Quercus frainetto / Ungarische Eiche. Die Blätter dieser Sorte werden bis zu 20 cm lang. Blätter anderer Sorten können sogar bis zu 30 cm Länge erreichen.
Eichen-Sorten mit außergewöhnlichen Blättern
Nicht typische Eichenblätter zieren folgende Sorten: Kastanienähnliche Blätter trägt die Sorte Quercus castaneifolia / Kastanienblättrige Eiche oder weidenblattähnliche Blätter sind an der Sorte Quercus phellos / Weiden-Eiche / Weidenblättrige Eiche zu sehen. Wie man sieht sind die Formen und Farben der Eichenblätter äußerst variantenreich. Dies ermöglicht dem Gärtner eine abwechslungsreiche Gartengestaltung.
Blüten- und Fruchtbildung bei Eichen
Blüte – eher unscheinbar und erst ab einem Alter von 20-40 Jahren
Der Blatt- und Blütenaustrieb von Eichen verläuft gleichzeitig. Eichen sind einhäusig getrenntgeschlechtig: Männliche und weibliche Blüten befinden sich getrennt voneinander auf einer Pflanze. Die unscheinbaren Blüten erblühen allerdings nur alle zwei bis sieben Jahre. Das Laubgehölz ist grundsätzlich zum ersten Mal zwischen 20 und 40 Jahren geschlechtsreif. Die Blütezeit liegt im Mai. Eine Eiche blüht nur wenige Tage bis maximal zwei Wochen lang.
2-4cm lange männliche Blütenkätzchen
An Quercus bilden sich Blütenkätzchen. Die Blütenstände sitzen an der Basis junger Triebe. Die männlichen Blütenkätzchen sind hängend angebracht. Im Monat Mai setzen die männlichen Blüten die Pollen frei, die über den Wind verbreitet werden. Die männlichen Kätzchen sind 2 bis 4 cm lang und hängen in Büscheln herab. Sie sind an gelbgrünen Blütenblättern zu erkennen.
Knöpfchenförmige, weibliche Blütenkätzchen
Die weiblichen Blütenkätzchen sind knöpfchenförmig, sehr klein und kaum mit dem Auge zu erkennen. Kleine rötliche Blütenköpfe deuten auf die Blüten hin. Sie sitzen einzeln oder in Gruppen bis zu 5 Blüten auf behaarten Stielen. Sie stehen Blattachselständig an der Spitze von Frühjahrstrieben.
Frucht – die bekannte Eichel ist eine Nussfrucht
Ein Jahr nach der Blüte bildet sich der zahlreiche Fruchtstand. Die Nussfrucht an Eichenbäumen wird Eichel genannt. Die Frucht ist von einem Fruchtbecher (Cupula) eingeschlossen. Der Fruchtbecher bedeckt nur etwa ein Viertel der Frucht. Die Cupula ist anliegend beschuppt und napfförmig.
2-4cm lang und 1-2cm breit - Fruchtreife ab September
Eine Eichel ist walzenförmig bis länglich-oval geformt. Die Eichel ist je nach Sorte und Witterung zwischen 2 bis 4 cm lang und zwischen 1 bis 2 cm breit. Die Außenhaut der Frucht ist fest und glänzend, teilweise längs gestreift. Junge Eicheln sind zunächst weißlichgrün und reife Eicheln dunkelbraun gefärbt. Die Fruchtreife liegt im Monat September. Reife Früchte fallen aus ihrem Fruchtbecher heraus zu Boden.
Eichen mit außergewöhnlichen Früchten
Folgende Sorten heben sich vom generellen Erscheinungsbild ab: An der Trauben-Eiche hängen zwischen 3 bis 7 Eicheln in Trauben zusammen. Die Früchte der Stieleiche hängen an variablen Stielen, die zwischen 1,5 bis zu 10 cm lang werden können.
Nicht jedes Jahr werden Eicheln ausgebildet
Nur etwa alle zwei bis sieben Jahre ist ein sogenanntes Mast- oder Samenjahr, in dem ein Fruchtstand an der Eiche ausgebildet wird. Die Eichel fällt zu Boden und keimt im darauffolgenden Jahr. Zusätzlich benötigt sie eine längere Frostperiode, um überhaupt austreiben zu können.
Früchte sind vielseitig nutzbar
Eicheln sind reich an Kohlenhydraten und Proteinen. Sie wurden früher in Notzeiten als Nahrung verwendet. Rohe Eicheln sind aufgrund der enthaltenen Gerbsäure nicht für den Verzehr geeignet. Diese Kann Magen-Darm Beschwerden auslösen. Die Gerbstoffe können durch Wässern der Früchte gelöst werden. Anschließend kann die Eichel z. B. als Mehlersatz genutzt werden.
Rinde und Wurzel von Eichenbäumen
Quercus ist in jungen Jahren mit einer dünnen, glatten und hell gefärbten Rinde ausgestattet. An älteren Exemplaren ist sie dick, tief gefurcht, längsrissig und braungrau gefärbt. Das Holz der Eiche ist hart und gut spaltbar. Eine sehr auffällige Rinde trägt die Korkeiche. Die schwarzgraue Borke der Sorte Quercus marilandica / Schwarz-Eiche ist ebenso einzigartig.
Kräftige Pfahlwurzel, die bis zu 40m den Boden ragt
Quercus gehört zu den Pfahlwurzlern. Der Tiefwurzler verankert sich bis zu 40 m in die tiefen Bodenschichten hinein und ist somit ausgezeichnet vor Sturmschäden geschützt. Nach 30 Jahren werden vermehrt kräftige Seitenwurzeln ausgebildet, welche den Laubbaum ideal mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen.
Wuchsformen des Quercus – dicke, knorrige Äste und aufrechter Wuchs
Die Eiche wächst als Strauch oder Großbaum heran. Charakteristisch für den Wuchs von Quercus sind dicke und knorrige Äste. Im Alter sind diese stark ausgeprägt und zieren das Erscheinungsbild der Eiche. Die Äste wirken durch ihre dicke, geschwungene Form wunderschön märchenhaft. Die Eiche bildet in der Regel einen aufrechten Wuchs. Einzelne Sorten sind überhängend. Der Stamm wächst gerade. An alten Exemplaren wirkt der Stamm unförmig und die Borke bildet ungleichmäßige Wölbungen – ein malerischer Wuchs. Der Stamm ist je nach Sorte entweder ab dem Boden oder erst ab einer bestimmten Höhe beastet.
Eichen mit außergewöhnlichen Wuchsformen
Verschiedene Wuchsformen der vielfältigen Eiche sind in unserem Sortiment erhältlich:
Interessante Formen vom Quercus:
Eichen mit Krone in Dachform
Kronenformen
Eichen bilden im Alter eine sehr ausladende Kronenform aus. Die Äste wachsen je nach Sorte und Alter des Laubbaums senkrecht bis leicht überhängend. Die Kronen wachsen im Allgemeinen kegelförmig-pyramidal bis eiförmig-rundlich heran. In unserem Sortiment sind neben den sehr breiten Kronenformen auch schmale Säulenformen an der Eiche zu finden.
Große Auswahl unterschiedlicher Kronenformen
Ebenso sind zierende Kronenformen wie eine Kugel, überhängende Sorten oder Spaliere erhältlich. An sehr alten Exemplaren kann die Kronenform bizarr wirken. Das Hauptaugenmerk wird auf die Bildung der dicken Hauptäste gelegt. Aus diesem Grund erscheinen Eichen-Kronen vor allem im Alter weniger dichtbuschig. Während der Winterzeit wirkt die Kronenform auch ohne Blätterkleid aufgrund der knorrigen und dicken Äste sehr markant.
Wuchsgrößen von Eichen – bis zu 35m sind möglich
Quercus kann Wuchshöhen bis zu 35 m und die Krone einen Durchmesser bis zu 15 m oder mehr erreichen. Am Stamm ist ein Umfang bis zu 8 m möglich. Das kleinste Exemplar in unserem Sortiment ist die Sorte Quercus bimundorum 'Crimschmidt' / Eiche 'Crimschmidt'. Diese erreicht eine Wuchshöhe bis zu 3,5 m. Die größte Sorte Quercus robur / Stiel-Eiche / Sommer-Eiche erreicht eine Wuchshöhe bis zu 40 m und eine Wuchsbreite bis zu 25 m.
Schneller Wuchs bei jungen Eichen, der sich dann verlangsamt
Junge Gehölze weisen einen schnellen Wuchs auf, im Alter wachsen sie nur noch langsam heran. Eine Eiche wächst grundsätzlich ca. 200 Jahre lang. Ab dem 20. Lebensjahr verlangsamt sich die Wuchsgeschwindigkeit deutlich. Das jährliche Wachstum einer jungen Eiche liegt zwischen 40 bis 70 cm. Sehr alte Eichen wachsen nur wenige Millimeter pro Jahr.
Standort- und Bodenempfehlungen für Eichenbäume
Die standorttolerante Eiche kann an einen sonnigen bis halbschattigen Standort gepflanzt werden. Ein warmer Standort wird vom Laubbaum bevorzugt. Man sollt einen ausreichend großen Standort für Quercus einplanen, damit seine Wurzeln und die ausladende Kronenform sich bestmöglich entwickeln können. Zusätzlich sollten die vorgeschriebenen Grenzabstände eingehalten werden. Eichen wachsen ungern im Schatten anderer Bäume. Es sollten also keine hohen Bäume in unmittelbarer Nähe stehen.
Humusreicher, durchlässiger Boden ist ideal
Der Boden sollte möglichst mineralhaltig, humusreich und lehmig sein. Der kalktolerante Eichenbaum wächst am gesündesten in einem frischen bis feuchten Boden. Ein tiefgründiger und durchlässiger Boden vermeidet Staunässe. Der pH-Wert liegt idealerweise zwischen leicht sauer bis leicht basisch (5 bis 10).
Pflanz- und Pflegetipps für Quercus
Eichen gehören grundsätzlich zu den pflegeleichten Laubgehölzen. Ältere Eichen versorgen sich in der Regel selbst. Zudem sind Eichen stadtklimafest und gehören dank ihrer anspruchslosen Art zur Gruppe der Klimawandelbäume. Je nach Sorte ist Quercus ein gut bis sehr gut frostharter Laubbaum.
Junge Gehölze vor zu starkem Frost schützen
Frisch gepflanzte Laubbäume können unter schlechter Witterung anfälliger reagieren. In der ersten Zeit nach der Pflanzung sind Winterschutzmaßnahmen empfehlenswert, um das Gehölz beim Anwachsen am neuen Standort zu unterstützen. Die Gehölze können z. B. durch eine Laubschicht auf der Baumscheibe vor Frost geschützt werden.
Tipps für die Pflanzung von Eichen
- Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser stellen.
- Pflanzloch doppelt so breit wie den Wurzelballen ausheben.
- Erdaushub mit Kompost anreichern.
- Ein leichter Schnitt der Wurzeln ist zu empfehlen.
- Veredlungsstellen müssen eine Handbreit über der Erde herausragen.
- Erde antreten, Gießrand formen und ordentlich einschlämmen.
- Junge Eichen zunächst mit einem Stützpfahl fixieren.
Weitere Pflanz- und Pflegetipps zu Laub- und Nadelgehölzen sind unter anderem in unserem Jahreskalender der Gartenpflege zu finden.
Ideale Pflanzzeit für Eichen
Als Pflanzzeitpunkt eignet sich sowohl das Frühjahr als auch der Herbst. Grundsätzlich sollte man nicht bei Frost oder an einem Tag mit hohen Temperaturen pflanzen. Im Frühjahr kann mit der Pflanzung begonnen werden, sobald der letzte Frost vorüber ist. Wird ein Laubbaum im Frühjahr gepflanzt, benötigt er eine zusätzliche Bewässerung.
Herbstpflanzung mit ausreichend Abstand zum ersten Frost
Dahingegen setzen bei einer Herbstpflanzung in der Regel vermehrt Niederschläge ein, welche das Laubgehölz mit Feuchtigkeit versorgen. Sollten diese ausbleiben, muss zusätzlich bewässert werden. Weiter wird eine frühe Herbstpflanzung empfohlen, damit erste Wurzeln des Laubbaumes sich noch vor dem einsetzenden Frost im Boden verankern können.
Containerpflanzen ganzjährig pflanzbar
Unsere Containerware kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Wurzelnackte Ware ist auschließlich für wenige Wochen im Frühjahr und Herbst erhältlich. Diese Ware sollte möglichst direkt nach der Lieferung eingepflanzt werden. Weitere Informationen über wurzelnackte Laubgehölze sind auf unserem Blog zusammengefasst.
Rückschnitt von Eichen
Sogar ohne Schnittmaßnahmen bildet sich an der Eiche eine wunderschöne Kronenform. Vor allem junge Eichen zählen zu den gut schnittverträglichen Laubbäumen. Sehr alte Eichen dürfen häufig nicht ohne Rücksprache mit der Gemeinde zurückgeschnitten werden; eine Genehmigung für den Rückschnitt ist erforderlich.
Rückschnitt bei alten Eichen empfehlenswert
Vor allem aus älteren Exemplaren sollte man regelmäßig Totholz entfernen; herabgefallene Äste könnten eine Gefahr darstellen. Je nach Bedarf sollten ebenso sich überkreuzende oder kranke Äste entfernt werden. Ein Rückschnitt eignet sich im späten Winter bzw. zeitigen Frühjahr. Daraufhin kann die Eiche im Frühjahr mit dem neuen Austrieb ungestört beginnen. Ein starker Rückschnitt regt den Laubbaum dazu an, zahlreiche neue Triebe auszubilden. Wunden sollten versorgt werden, damit keine Bakterien in das Holz eindringen können.
Regelmäßiger Rückschnitt bei Eichen-Spalieren
Einen häufigen Rückschnitt benötigen Eichen, wenn sie als Heckenpflanzen oder Spaliere verwendet werden. Ein regelmäßiger Formschnitt an diesen Exemplaren ist wichtig, um die zierenden Wuchsformen aufrechtzuerhalten. Ein radikaler Rückschnitt sollte zum Schutz der Vögel in der Brutzeit (Anfang März bis Mitte September) vermieden werden. Weitere Informationen über einen Rückschnitt von Laub- und Nadelgehölzen findet man auf unserem Blog.
Bewässerung – bei jungen Gehölzen empfehlenswert
Insbesondere frisch gepflanzte Eichen benötigen in der ersten Zeit eine zusätzliche Bewässerung, um gesund und kräftig anwachsen zu können. Ältere Laubbäume versorgen sich überwiegend selbst. Die tief in den Boden wachsenden Eichenwurzeln können sich optimal mit Wasser versorgen – Trockenheit und Staunässe sind oft kein Problem für das Laubgehölz. Die Trauben-Eiche kommt mit Trockenheit sehr gut zurecht.
Zusätzliche Bewässerung bei langen Hitze- oder Trockenperioden
In langanhaltenden Hitze- und Trockenperioden sollte dennoch zusätzlich bewässert werden, um den Laubbaum zu unterstützen. Um immer ausreichend Gießwasser zur Verfügung zu haben, ist das Aufstellen einer Regentonne sinnvoll. Daneben hat sich besonders an jungen Gehölzen die Nutzung von Bewässerungssäcken bewährt. Das Laubgehölz wird gleichmäßig über die sich am Boden befindenden Löcher in den Säcken bewässert.
Düngung – Kompost und Mulch reichen aus
Eine Düngung von Quercus ist nicht notwendig. Junge Exemplare können im Frühjahr mit einer Schicht Kompost in ihrem Wachstum gestärkt werden. Eine Mulchschicht schützt vor dem Austrocknen und vor Schäden durch starker Witterung wie Frost oder Hitzeperioden. Das Herbstlaub kann jährlich auf der Baumscheibe verteilt werden.
Eichenlaub ist guter Langzeitdünger
Eichenlaub verrottet sehr langsam und dient dadurch sozusagen als Langzeitdünger. Das Laub kann zur besseren Versorgung des Laubgehölzes mit Nährstoffen leicht in den Boden eingearbeitet werden. Beim Einarbeiten des Laubes dürfen die Wurzeln der Eiche nicht verletzt werden.
Weitere Informationen über den Nährstoffgehalt des eigenen Gartenbodens kann man bei der LUFA (landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt NRW) in Erfahrung bringen.
Einzelne Sorten von Eiche / Quercus
Im Folgenden sind einige Sorten von Quercus aus unserem Sortiment zusammen mit deren wichtigsten Eigenschaften aufgelistet:
- Quercus bicolor / Zweifarbige Eiche: als Hochstamm erhältlich, mittelgroßer bis großer Baum, aufrechter Wuchs, kurzer Stamm, Äste im Zickzack wachsend, breitrunde und halboffene Krone, Wuchshöhe bis 25 m und Wuchsbreite bis 8 m, sommergrün, Blattoberseite dunkelgrün und Blattunterseite silbrigweiß, abgerundete Lappen, schöne Herbstfärbung von braun bis rot, Blätter bis 18 cm lang, unauffällige Blütenkätzchen, Eicheln, anspruchslos, pflegeleicht und sehr gut frosthart
- Quercus coccinea 'Splendens' / Scharlach-Eiche 'Splendens': als Hochstamm erhältlich, großer Baum, pyramidale bis rundliche Krone, gerader Stamm, Wuchshöhe bis 25 m und Wuchsbreite bis 18 m, sommergrün, spitze Lappen, hellgrüne Blätter mit scharlachroter Herbstfärbung, Blattlänge bis 15 cm, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im flachen Fruchtbecher, standorttolerant, gut frosthart
- Quercus frainetto / Ungarische Eiche: als Hochstamm erhältlich, großer Baum, breit-rundliche Krone auf kurzem Stamm, Wuchshöhe bis 20 m und Wuchsbreite bis 15 m, sommergrün, gezahnte Lappen, dunkelgrüne Blätter mit graugrüner Blattunterseite, gelbbraune Herbstfärbung, Blattlänge bis 20 cm, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im Fruchtbecher, anspruchslos, gut frosthart
- Quercus hispanica / Spanische Eiche / Lucombe-Eiche: als Strauch und Hochstamm erhältlich, großer Strauch bis mittelgroßer Baum, ovale Krone, Wuchshöhe bis 12 m, gezahnte Lappen, wintergrün, sattgrüne Blätter mit graugrüner Blattunterseite, Blattlänge bis 12 cm, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im Fruchtbecher, anspruchslos, frosthart
- Quercus ilex / Stein-Eiche / Grün-Eiche / Stechpalmen-Eiche: als Strauch, Hochstamm, Hochstamm-Spalier und Stämmchen erhältlich, mittelgroßer Baum, Wuchshöhe bis 10 m und Wuchsbreite bis 8 m, immergrün, scharf gezahnter Blattrand, dunkelgrüne Blätter bis 10 cm lang, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im Fruchtbecher, relativ anspruchslos, frosthart
- Quercus myrtifolia / Myrten-Eiche: als Strauch erhältlich, kleiner Baum oder großer Strauch, Wuchshöhe und Wuchsbreite je bis 12 m, immergrün, sattgrüne Blätter, elliptische bis ovale Blattform, ganzrandig, unscheinbare Blütenkätzchen, standorttolerant und gut frosthart
- Quercus palustris / Sumpf-Eiche / Spree-Eiche / Boulevard-Eiche / Nadel-Eiche: als Strauch und Hochstamm erhältlich, mittelgroßer bis großer Baum, kegelförmige Krone, Wuchshöhe bis 20 m und Wuchsbreite bis 15 m, sommergrün, gezahnte Lappen, Blätter glänzend grün, rotbraune bis scharlachrote Herbstfärbung, Blattlänge bis 12 cm, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im Fruchtbecher, relativ anspruchslos, gut frosthart
- Quercus petraea / Trauben-Eiche / Winter-Eiche: als Hochstamm erhältlich, großer Baum, breit gewölbte Krone, Wuchshöhe bis 30 m und Wuchsbreite bis 20 m, sommergrün, dunkelgrüne Blätter, runde bis spitze Lappen, gelbbraune Herbstfärbung, Blattlänge bis 12 cm, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im Fruchtbecher, relativ anspruchslos, sehr gut frosthart
- Quercus pontica / Kaukasus-Eiche: als Strauch erhältlich, mittelgroßer Strauch bis kleiner Baum, breit-kegelförmig bis oval, langsam wachsend, nach 15 Jahren ca. 150 cm Wuchshöhe und ebenso breit, im Alter bis 5 m Wuchshöhe und 3 m Wuchsbreite, sommergrün, scharf gezähnter Blattrand, dunkelgrüne Blätter, gelbe Herbstfärbung, Blattlänge bis 25 cm, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im Fruchtbecher, gut frosthart, robust
- Quercus rubra / Rot-Eiche / Amerikanische Rot-Eiche: mehrstämmig, als Strauch und Hochstamm erhältlich, großer Baum, rundliche Krone, Wuchshöhe bis 25 m und Wuchsbreite bis 18 m, schnellwüchsig, sommergrün, gezahnte Lappen, dunkelgrüne Blätter mit heller Blattunterseite, gelb-orange-rote Herbstfärbung, Blattlänge bis 20 cm, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im Fruchtbecher, anspruchslos, sehr gut frosthart
- Quercus suber / Kork-Eiche / Pantoffelbaum: als Strauch und Hochstamm erhältlich, großer Baum, asymmetrische Krone, Wuchshöhe bis 15 m, immergrün, gezahnte Lappen, dunkelgrüne Blätter mit heller Blattunterseite, Blattlänge bis 9 cm, unscheinbare Blütenkätzchen, tief gefurchte Korkrinde, nach dem Entrinden feurig rot, Eicheln im Fruchtbecher, mäßig frosthart, geschützter Standort empfehlenswert
- Quercus texana 'New Madrid' / Nuttall-Eiche / Texas-Eiche 'New Madrid': als Strauch und Hochstamm erhältlich, mittelgroßer bis großer Baum, breit-pyramidale Krone, Wuchshöhe bis 15 m und Wuchsbreite bis 10 m, sommergrün, rot bis grünes Laub, orangerote Herbstfärbung, gezahnt gelappt, unscheinbare Blütenkätzchen, Eicheln im Fruchtbecher, standorttolerant, frosthart
Darüber hinaus stehen in unserer Kategorie Raritäten und Einzelstücke weitere exklusive Gehölze zur Auswahl. Im Sale können ebenso günstige Pflanzen für die Gartengestaltung erworben werden.
Besonderheiten und Verwendungsmöglichkeiten von Eichen / Quercus
Eichen gehören in Deutschland zu den bekanntesten und beliebtesten Laubbäumen. Einige interessante Fakten über diesen einzigarten Baum folgen:
- Eichen stehen symbolisch für das ewige Leben.
- Sie dienen als Insekten- und Vogelnährgehölz: Von der Stieleiche leben rund 300 Insekten und 28 Vogelarten! Bekannt ist der wunderschöne Eichelhäher, der Eicheln sammelt und diese versteckt.
- Eichen sind häufig auf Wappen oder Geldmünzen abgebildet, wie bspw. den Cent-Münzen.
- Sie werden als Heilpflanze genutzt. Rinde, junge Blätter und Blüten wirken antibakteriell, entzündungshemmend und blutstillend.
- Die älteste Eiche Deutschlands ist die Femeiche in Raesfeld-Erle, Kreis Borken. Ihr Alter wird zwischen 850 bis 1500 Jahre geschätzt.
- Der Laubbaum diente als Mehl und Kaffeeersatz in Notzeiten.
- Das Holz wird z. B. für Treppen, Fußböden, Eichenfässer oder als Brennholz verwendet.
- Eicheln dienen Schweinen und verschiedenen Waldtieren als Nahrung.
Vielseitige Verwendbarkeit durch große Auswahl an Formen und Größen
Die vielzähligen Sorten der Eiche sind durch ihre verschiedenen Wuchsformen und Größen für zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten geeignet. Aufgrund der verschiedenen Wuchsgrößen sind Eichen sowohl für kleinere als auch für größere Gärten geeignet. Vorwiegend stehen sie in Einzelstellung und entfalten ihre ausladende Krone. Wald- oder Naturgärten können mit dem zierenden Laubbaum ideal gestaltet werden. Darüber hinaus schmücken Eichenbäume Parkanlangen, Straßen oder Alleen.
Als Sichtschutz oder Teil einer Hecke
Sogar als Heckenpflanze können Eichen genutzt werden. Weiter können die Laubgehölze als Sicht- und Windschutz sowie als Schattenspender dienen. Die Spalierformen der Eiche können ebenso als Sichtschutz zum Nachbargrundstück oder zur Straße gepflanzt werden. Dachspaliere zaubern gemütliche Sitzgelegenheiten im eigenen Garten. Sogar als Bonsai können Eichenbäume kultiviert werden. Als Heckenpflanzen unter Eichenbäumen eignet sich eine Eibenhecke.
Verbreitungsschwerpunkt von Eichen
Quercus sind überwiegend auf der Nordhalbkugel und schwerpunktmäßig in Nordamerika verbreitet. Die Existenz von Eichen wurde bereits im Zeitalter Tertiär nachgewiesen. Nach den Buchen ist die Eiche die weit verbeiteste Baumart in Deutschland. Sie wächst hauptsächlich in Mischwäldern. In Deutschland sind vor allem die Wintereiche und die Stieleiche verbreitet. Insgesamt wachsen in Deutschland ca. 30 verschiedene Arten der Eiche.
Krankheiten und Schädlinge an Eichenbäumen
Die Eiche ist grundsätzlich ein robustes Laubgehölz. Dennoch können Krankheiten oder Schädlinge an ihr auftreten. Geeignete Pflegemaßnahmen und die richtige Standortwahl sind wichtige Kriterien, um einem Befall der Eiche vorzubeugen.
Man sagt, dass Eichen häufig vom Blitz getroffen werden, dies ist jedoch nicht nachweisbar. Aufgrund der hohen Lebenserwartung sind Blitzeinschläge in Eichen einfach häufiger zu sehen.
Eichengallwespe
Die Eichengallwespe bildet an der Unterseite der Eichen-Blätter Gallen. Die Wespe legt ihre Eier in die Blätter der Eiche. Daraufhin bilden sich an der Blattunterseite die bis zu 2 cm großen Galläpfel. Diese sind rot gefärbt und in ihrem Inneren befinden sich die Larven. Nach der Verpuppung der Larven schlüpft im Winter eine rein weibliche Generation der Gallwespe. Diese legt unbefruchtete Eier in die Blattknospen der Eiche und aus diesen schlüpfen letztendlich die geschlechtsreifen Tiere. Je nach Sorte der Gallwespe und befallener Pflanzenart, können die Gallen an verschiedenen Stellen auf der Pflanze auftreten. Vereinzelt können Triebe absterben, aber die Gallwespe hinterlässt im Grunde keinen größeren Schaden an der Eiche. Schlupfwespen sind ein natürlicher Feind der Gallwespe. Befallene Teile sollten entfernt werden.
Eichenmehltau
Eichenmehltau schadet den Laubbäumen in der Regel nicht. Der Pilz Microsphaera alphitoides färbt die Blätter grau. Bei starkem Befall können die Blätter absterben. Eichenmehltau entsteht vorwiegend in trockenen Sommern. Einige Arten von Marienkäfern ernähren sich von Mehltau. Befallene Teile der Pflanzen sollten entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.
Eichen-Prozessionsspinner
Der Eichen-Prozessionsspinner ist primär auf Eichen anzutreffen. Die Raupen tragen feine Haare, die bei Kontakt Hautirritationen hervorrufen. In Prozessionen wandern sie zur nächsten Futterquelle. Zwischen April bis Juni fressen sie die Blätter der Eiche. Die Raupen sammeln sich in Gespinstnestern an und verpuppen sich von Juni bis Juli. Nach einem Monat schlüpfen die Falter. Fledermäuse, einige Vögel und Insekten sind natürliche Feinde der Raupen. Die Nester sollten nicht selbst, sondern von einem Spezialisten entfernt werden.
Eichenfeuerschwamm
Der Eichenfeuerschwamm versursacht am befallenen Gehölz Weißfäule. Der Feuerschwamm ist scheibenförmig und ragt aus der Borke heraus. Der Hut des Pilzes kann bis zu 20 cm groß werden. Der Feuerschwamm verweilt mehrere Jahre am Gehölz. Das Holz der Eiche wird durch den Pilz weich und spröde. Dieser Zerfall schreitet nur sehr langsam voran. Die Eiche trägt im Normalfall keine größeren Schäden davon.