Allgemeine Charakteristika der Kastanie
Die Rosskastanie (bot. Aesculus) gehört zur Familie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae) und zur Ordnung der Seifenbaumartigen (Sapindales). Rund 24 Arten der Rosskastanie sind bekannt – eine große Artenvielfalt steht in unserem Sortiment zur Verfügung. Die Rosskastanie kann ein Alter bis zu 300 Jahren erreichen.
Viele Argumente für Kastanienbäume
Zierende große Blätter, auffällige Blüten, Kapselfrüchte mit Kastanien und pflegeleichte Eigenschaften sind nur einige überzeugende Argumente von Aesculus. Im Jahr 2005 wurde die Rosskastanie sogar zum Baum des Jahres ausgezeichnet. Ist man auf der Suche nach einem Laubbaum mit üppiger Blütenpracht, dann ist die Rosskastanie die richtige Wahl. Interessant zu wissen: Die Rosskastanie ist botanisch nicht mit der Edelkastanie (Castanea sativa) verwandt; einzig die Früchte der Laubgehölze ähneln sich.
Blätterkleid von Rosskastanien
Die sommergrünen Blätter der Rosskastanie wirken ausgesprochen dekorativ. Handförmig gefiederte Blätter stehen an einem bis zu 20 cm langen Blattstiel, der einer Sprossachse entspricht. Die Blätter sind gegenständig angeordnet. Ein Blatt besteht aus fünf bis elf länglichen und verkehrt-eiförmigen Fiederblättchen. Ein einzelnes Fiederblatt ist bis zu 25 cm lang, bis zu 10 cm breit und spitz zulaufend. Der Blattrand ist doppelt gesägt bis gezahnt.
Häufig dunkelgrüne Färbung mit heller Blattunterseite
An den meisten Sorten tragen die Blätter eine dunkelgrüne Färbung und eine helle Blattunterseite. Im Herbst sind die Blätter in warmen Gelbtönen gefärbt. Ausgeprägte Blattnerven zeichnen das Blatt der Rosskastanie aus. Die Blattspreite ist kahl oder filzig behaart. Die Winterknospen sind rotbraun und stark klebrig.
Sorte mit auffälliger Blattfärbung: die Strauch-Rosskastanie
Eine auffallende Färbung im Austrieb trägt die Sorte Aesculus parviflora / Strauch-Rosskastanie. Die Blätter sind bronzefarben bis rötlich gefärbt und setzen zusätzliche Farbtupfer in den frühlingshaften Garten.
Blüten- und Fruchtbildung
Blüte an Kastanienbäumen
Eine atemberaubend schöne Blütenpracht ziert die Rosskastanie. Zum ersten Mal blüht Aesculus in einem Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Große und auffällige Blütenstände zieren im April und Mai das Gehölz und duften um die Wette.
Polygam – männliche, weibliche und zwittrige Blüten an einem Kastanienbaum
Man bezeichnet Aesculus als polygam; sowohl männliche, weibliche als auch zwittrige Blüten befinden sich an einem Baum. Die einzelnen Blüten stehen in imposanten, bis zu 30 cm langen Rispen zusammen. Ein Blütenstand ist wie folgt aufgebaut: am oberen Teil befinden sich männliche, in der Mitte folgen zwittrige und im unteren Bereich sitzen vermehrt weibliche Blüten. Man bezeichnet die an der Sprossspitze stehenden Blütenstände auch als Kerze. Die Blütenstände stehen aufrecht und endständig an den Zweigen. Eine Rispe besteht aus bis zu 100 Einzelblüten.
Blüten sind in der Regel weiß gefärbt und sind ideale Nahrungsquelle für Insekten
Die Einzelblüten sind kelch- bis glockenförmig. Der Rand der Kronenblätter ist gewellt. Die Blüten sind an den meisten Sorten weiß gefärbt. Die beiden oberen Kronenblätter tragen ein sogenanntes „Saftmal“. Je nach Färbung können vorwiegend Bienen und Hummeln erkennen, wie hoch der Nektargehalt der Blüte ist und ob sich ein Flug zur jeweiligen Blüte überhaupt lohnt. Die Färbung verläuft von gelb über orange bis hin zu karminrot. Ebenso der Duft der Blüte verändert sich. Die Blüten enthalten sehr viele Pollenkörner. Diese Eigenschaft zeichnet die Rosskastanie zum idealen Insektennährgehölz aus.
Sorten mit auffälligen Blütenfarben
Schmückende rot-rosa blühende Rosskastanien-Sorten sind ebenfalls in unserem Sortiment zu finden. Die Sorte Aesculus carnea 'Plantierensis' / Rote Rosskastanie 'Plantierensis' trägt zierende rosa- bis pinkfarbene Blüten mit auffälligen, gelb bis orangeroten Saftmalen auf den oberen Kronenblättern. Eine weitere Sorte mit bezaubernden Blüten ist die Sorte Aesculus carnea 'Briotii' / Scharlach-Rosskastanie. Leuchtend rosarote Blüten schmücken das Laubgehölz im Mai.
Frucht
Die Rosskastanie bildet eine Kapselfrucht. Ist die Frucht reif, öffnet sich die dickwandige Fruchtschale und die Samen – in diesem Fall Kastanien – werden freigegeben. Die Kastanien sind nicht für den Verzehr geeignet und leicht giftig. Die Frucht von Aesculus ist kugelig und gelbgrün gefärbt. Je nach Sorte ist die Frucht stachellos oder mit Stacheln besetzt.
Ab September sind die Kastanienfrüchte reif und begehrtes Futter für Wildtiere
Die Fruchtreife liegt im September und Oktober. Zwischen ein bis drei Samen sind in einer Frucht enthalten. Ein Samen wird bis zu 4 cm groß. Die Samen sind rundlich bis abgeflacht geformt. Sie sind glänzend und braun gefärbt und tragen einen hellbraunen und matten Nabelfleck. Die Fruchtwand öffnet sich entweder am Baum oder platzt am Boden auf. Die Früchte werden gerne von Wild gegessen.
Rinde und Wurzel von Kastanienbäumen
Die Rinde an jungen Gehölzen ist grau gefärbt und mit glatter Oberfläche versehen. Dahingegen tragen ältere Exemplare eine graubraune, in Platten gefelderte und schuppig abblätternde Rinde. Das Holz der Rosskastanie ist gelblichweiß gefärbt. Es ist kernlos und von weicher Struktur. Daher ist es leicht zu bearbeiten und gut polierbar.
Pfahlwurzel gibt guten Halt auch bei Wind
Die Rosskastanie bildet in der Regel ein Pfahlwurzelsystem. Eine geringe Feinwurzelausbildung zeichnet den Wuchs der Wurzel aus. Die Durchwurzelungstiefe beträgt ca. 1 Meter. Dadurch steht die Rosskastanie sehr stabil und ist vor starkem Wind gut geschützt.
Wuchsformen – typischerweise als Hochstamm / Baum oder Strauch
Die eindrucksvolle Rosskastanie wächst als Baum oder Strauch heran. Ein durchgehender Stamm ist zu erkennen. Seitentriebe auf der Unterseite eines Zweiges sind im Vergleich zu denen auf der Oberseite deutlich länger. Je höher Seitentriebe in der Krone zu finden sind, desto länger und kräftiger wachsen sie heran. Eine schlanke Wuchsform die säulenförmig bis pyramidal wirkt, ist an der Sorte Aesculus hippocastanum 'Pyramidalis' / Rosskastanie 'Pyramidalis' zu sehen.
Ausladende Kronenformen ist charakteristisch für die Rosskastanie
Eine ausladende Kronenform und kaum Verzweigungen sind charakteristisch für das Erscheinungsbild einer Rosskastanie. Der Kronenansatz liegt aufgrund des kurzen Stammes eher niedrig. Durch die großen Blätter erscheint die Krone sehr dichtbuschig. An jungen Gehölzen streben die Seitenäste nach oben und bilden eine kegelförmige bis pyramidale Kronenform. Im Alter wächst die Krone breit und kugelig heran, da die Seitenäste beginnen leicht herunterzuhängen.
Wuchsgrößen – in freier Natur bis zu 35m, im Garten bis zu 25m
Die Rosskastanie erreicht eine maximale Wuchshöhe bis zu 30 m. Im natürlichen Verbreitungsgebiet können sogar Wuchshöhen bis zu 35 m erreicht werden. Eines der größten Exemplare aus unserem Sortiment ist die Sorte Aesculus hippocastanum / Gewöhnliche Rosskastanie. Diese kann eine Wuchshöhe bis zu 25 m erreichen.
Zwerg-Rosskastanie ist ideal für kleine Gärten
Das kleinste Exemplar aus unserem Sortiment ist die Sorte Aesculus pavia 'Rosea Nana' / Zwergkastanie 'Rosea Nana' und diese erreicht eine Wuchshöhe zwischen 150-175 cm. Der Stamm ist meist kurz, rechtsdrehwüchsig und hat einen Durchmesser bis zu 1 Meter. Jährlich verzeichnet die Rosskastanie einen Zuwachs bis zu 50 cm. In der Regel sind junge Laubgehölze raschwüchsiger als ältere Exemplare.
Standort- und Bodenempfehlungen
Die Rosskastanie bevorzugt einen sonnigen und hellen Standort. Generell kann das Laubgehölz an sonnigen bis halbschattigen Standorten gepflanzt werden. Streusalz und Stadtklima werden nicht gut vertragen. Man sollte einen ausreichend großen Standort für den ausladenden Wuchs der Rosskastanie einplanen. Die vorgeschriebenen Grenzabstände müssen zusätzlich eingehalten werden, damit z. B. keine Früchte auf dem Grundstück des Nachbarn landen und dieser sich darüber wohlmöglich beschwert.
Frisch-feuchter Boden mit ausreichend Nährstoffen bietet beste Voraussetzungen
Der Boden sollte frisch bis feucht sein. Eine komplette Austrocknung des Substrats ist zu vermeiden. Staunässe kann der Rosskastanie schaden. Bevorzugt werden frische, nährstoffreiche, lockere Sand- und Lehmböden. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6 bis 8, also zwischen schwach sauer bis alkalisch. Kalkhaltige Böden sollte man vermeiden.
Pflanz- und Pflegetipps für Kastanienbäume
Die anspruchslose und pflegeleichte Rosskastanie benötigt im Allgemeinen keine aufwendigen Pflegemaßnahmen. Hinzu kommt, dass Aesculus ein gut frosthartes Laubgehölz ist. Winterschutzmaßnahmen sind an jungen Pflanzen sinnvoll, ältere Exemplare kommen meist ohne zusätzlichen Schutz gut zurecht.
Tipps für die Pflanzung von Rosskastanien
- Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser stellen
- Pflanzloch doppelt so breit wie den Wurzelballen ausheben.
- Erdaushub mit Kompost anreichern.
- Ein leichter Schnitt der Wurzeln ist zu empfehlen.
- Veredlungsstellen müssen eine Handbreit über der Erde herausragen.
- Erde antreten, Gießrand formen und ordentlich einschlämmen.
- Junge Laubbäume zunächst mit einem Stützpfahl fixieren.
Weitere Pflanz- und Pflegetipps zu Laub- und Nadelgehölzen sind unter anderem in unserem Jahreskalender der Gartenpflege zu finden.
Pflanzzeit – Frühjahr und Herbst sind gut geeignet
Die beste Pflanzzeit für eine Rosskastanie liegt im Frühjahr Ende Mai. Der Herbst eignet sich ebenso gut als Pflanzzeitpunkt. Im Frühjahr muss der letzte Frost vorüber sein, bevor mit der Pflanzung begonnen werden kann. Besonders im Frühjahr muss das frisch gepflanzte Laubgehölz gründlich bewässert werden. Im Herbst setzen in der Regel vermehrt Niederschläge ein, welche die Pflanze mit Feuchtigkeit versorgen. Sollten diese ausbleiben, muss zusätzlich bewässert werden. Generell wird eine frühe Herbstpflanzung empfohlen, damit das Gehölz vor dem einsetzenden Frost erste Wurzeln im Boden verankern kann.
Rosskastanien im Container ganzjährig pflanzbar
Unsere Containerware kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Unsere wurzelnackte Ware ist für wenige Wochen im Frühjahr und Herbst verfügbar und sollte direkt nach der Lieferung gepflanzt werden. Weitere Informationen über wurzelnackte Nadelgehölze sind auf unserem Blog zusammengefasst.
Rückschnitt
Eine Rosskastanie ist nur wenig schnittverträglich. Grundsätzlich benötigen Aesculus keinen regelmäßigen Rückschnitt. An älteren Exemplaren sollten je nach Bedarf abgestorbene Äste entfernt werden. Rückschnitte führt man idealerweise an einem bedeckten Tag durch. Frost oder starke Hitze dürfen am Tag des Rückschnittes nicht herrschen, um den Wundverschluss nicht zusätzlich zu erschweren. Aesculus sollte auf keinen Fall in der Höhe eingekürzt werden. Große Wunden kann eine Rosskastanie nämlich nicht gut heilen. Weitere Informationen über einen Rückschnitt von Laub- und Nadelgehölzen findet man auf unserem Blog.
Bewässerung – bei jungen Rosskastanien empfehlenswert
Die Rosskastanie ist ein anspruchsloses Laubgehölz, welches kaum zusätzliche Bewässerung benötigt. Junge Laubgehölze sollten durchaus zu Beginn häufig bewässert werden, um ein kräftiges Wachstum der Wurzeln sicherzustellen. Ältere Exemplare versorgen sich in der Regel selbst. Außerdem sollte der Gärtner in langanhaltenden Hitze- und Trockenperioden zur Gießkanne greifen.
Kalkarmes Gießwasser ist optimal – bspw. Regenwasser
Kalkarmes bis kalkfreies Wasser ist für die Bewässerung einer Rosskastanie optimal. Um immer genügend kalkfreies Gießwasser im Garten zu haben, empfehlen wir die Aufstellung einer Regentonne. Für eine möglichst effiziente Bewässerung empfehlen wir den Einsatz von Bewässerungssäcken. Die Säcke werden auf die Baumscheibe gestellt und am Stamm befestigt. Durch kleine Löcher am Boden der Säcke kann das Wasser tröpfchenweise versickern und von den Wurzeln aufgenommen werden.
Düngung – Hornspäne oder Kompost fördernd das Wachstum
Ebenso eine regelmäßige Düngung ist für die Rosskastanie nicht vorgesehen. Sie bevorzugt allerdings einen nährstoffreichen Untergrund. Eine jährliche Düngung mit Kompost oder Hornspänen kann einen gesunden Wuchs zusätzlich unterstützen. An jungen Pflanzen ist ein Mulchen der Baumscheibe anzuraten, um das Gehölz vor Witterungsschäden durch Frost zu schützen. Ältere Exemplare sind insgesamt gut frosthart.
Weitere Informationen über den Nährstoffgehalt des eigenen Gartenbodens kann man bei der LUFA (landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt NRW) in Erfahrung bringen.
Einzelne Sorten von Kastanie / Aesculus
Im Folgenden sind einige Sorten von Aesculus aus unserem Sortiment zusammen mit deren wichtigsten Eigenschaften aufgelistet:
- Aesculus 'Laciniata' / Rosskastanie: als kleiner Strauch erhältlich, schmalkronig, Wuchshöhe und Wuchsbreite je bis 250 cm, handförmig gefiedertes Blatt, Einzelblätter sehr schmal und tief eingeschnitten, mittelgrüne Blattfarbe, weiße Blütenrispen, stachelige Kapselfrucht, glänzende Kastanien als Samen der Frucht, hebt sich von anderen Rosskastaniensorten ab
- Aesculus carnea 'Briotii' / Scharlach-Rosskastanie: als Strauch und Hochstamm erhältlich, mittelgroßer Baum mit kegelförmiger Krone, Wuchshöhe bis 15 m und Wuchsbreite bis 12 m, handförmig gefiedertes Blatt, dunkelgrünes Blatt mit grüngelber Blattunterseite, dunkelrote Blütenrispen, kugelige Kapselfrucht, glänzende Kastanien als Samen der Frucht, anspruchslos und gut frosthart
- Aesculus carnea 'Plantierensis' / Rote Rosskastanie 'Plantierensis': als Strauch und Hochstamm erhältlich, mittelgroßer Baum mit kugelförmiger Krone, Wuchshöhe und Wuchsbreite je bis 15 m, handförmig gefiedertes Blatt, Blattfärbung dunkelgrün mit heller und leicht behaarter Blattunterseite, rosarote bis blassgelbe Blüten in Rispen angeordnet, seltene Ausbildung der Kapselfrucht, gut frosthart und standorttolerant
- Aesculus flava 'Vestita' / Gelbe Pavie / Gelbe Rosskastanie: als Hochstamm erhältlich, mittelgroßer bis großer Baum mit breit kegelförmiger Krone, leicht überhängende Zweige, Wuchshöhe bis 20 m und Wuchsbreite bis 15 m, handförmig gefiederte Blätter, Blattfärbung dunkelgrün und rosa-gelb überlaufen mit heller und leicht behaarter Blattunterseite, blassgelbe bis rosafarbene Blütenrispen, dekorative Rinde löst sich in großen Platten ab, Kapselfrucht ohne Stacheln, glänzende Kastanien als Samen der Frucht, anspruchslos und gut frosthart
- Aesculus glabra / Ohio-Rosskastanie: als Hochstamm erhältlich, mittelgroßer Baum, Wuchshöhe bis 25 m und Wuchsbreite etwas schmaler, handförmig gefiederte Blätter, dunkelgrüne Blattfärbung mit heller Blattunterseite, blassgelb bis grüngelbe Blütenrispen, kugelige und stachelige Kapselfrucht, glänzende Kastanien als Samen der Frucht, relativ standorttolerant, sehr gut frosthart
- Aesculus hippocastanum 'Baumannii' / Gefülltblühende Rosskastanie: als Hochstamm erhältlich, großer Baum mit hochgewölbter Krone und im Alter überhängenden Zweigen, Wuchshöhe bis 25 m und Wuchsbreite bis 20 m, handförmig gefiederte Blätter, dunkelgrüne Blattfärbung mit heller Blattunterseite, reinweiße Blütenrispen mit gelbroten Saftmalen, Kapselfrucht, glänzende Kastanien als Samen der Frucht, anspruchslos und sehr gut frosthart
- Aesculus hippocastanum 'Pyramidalis' / Rosskastanie 'Pyramidalis': als Strauch und Hochstamm erhältlich, kleiner bis mittelgroßer Baum, säulenartige bis pyramidale Wuchsform, Wuchshöhe bis 10 m und Wuchsbreite bis 6 m, handförmig gefiederte Blätter, Blattfärbung dunkelgrün mit heller Blattunterseite, weiße Blütenrispen mit farbigen Saftmalen, stachelige Kapselfrüchte, glänzende Kastanien als Samen der Frucht, standorttolerant, sehr gut frosthart
- Aesculus hippocastanum / Gewöhnliche Rosskastanie: mehrstämmig und als Hochstamm erhältlich, großer Baum, hochgewölbte Krone, im Alter leicht überhängende Äste, Wuchshöhe bis 25 m und Wuchsbreite bis 20 m, handförmig gefiederte Blätter, Blattfärbung dunkelgrün mit heller Blattunterseite, weiße Blütenrispen mit farbigen Saftmalen, stachelige Kapselfrüchte, glänzende Kastanien als Samen der Frucht, standorttolerant, sehr gut frosthart
- Aesculus parviflora / Strauch-Rosskastanie: als großer Strauch erhältlich, gebogene Haupttriebe, Wuchshöhe bis 5 m und Wuchsbreite etwas breiter, handförmig gefiederte Blätter, bronzefarbener bis rötlicher Austrieb, hellgrüne Blattfarbe, weiße Blütenrispen mit farbigen Saftmalen, späte Blüte, Kapselfrucht ohne Stacheln, anspruchslos und gut frosthart
- Aesculus pavia 'Humilis' / Zwergkastanie 'Humilis': als Hochstamm erhältlich, rundlicher Wuchs mit überhängenden Zweigen, Wuchshöhe bis 5 m und Wuchsbreite bis 4 m, handförmig gefiederte Blätter, geschlitzt, dunkelgrün gefärbt, gelb-rote Blüten in aufrechten Rispen, Kapselfrucht, relativ standorttolerant und gut frosthart
- Aesculus pavia 'Rosea Nana' / Zwergkastanie 'Rosea Nana': als Zwergstrauch erhältlich, kugelförmig, langsamer Wuchs, erreicht nach 10 Jahren eine Wuchshöhe und Wuchsbreite bis zu 175 cm, handförmig gefiedert, rötlicher Blattaustrieb, dunkelgrüne Blattfarbe, rosafarbene Blütenrispen, seltene Fruchtausbildung, relativ standorttolerant und gut frosthart
- Aesculus pavia splendens / Rote Rosskastanie: als Strauch erhältlich, großer Strauch bis kleiner Baum, ovale bis rundliche Krone, langsamer Wuchs, erreicht nach 10 Jahren eine Wuchshöhe bis 5 m, maximale Wuchshöhe im Alter bis 12 m, handförmige Fiederblätter, rötlicher Blattaustrieb, frischgrüne Blattfarbe, scharlachrote Blütenrispen, Kapselfrucht, relativ standorttolerant und gut frosthart
Darüber hinaus stehen in unserer Kategorie Raritäten und Einzelstücke weitere exklusive Gehölze zur Auswahl.
Besonderheiten und Verwendungsmöglichkeiten von Rosskastanien
Die Kastanien aus den Kapselfrüchten dienten nach den Weltkriegen als Öl, Mehl und Haustierfutter. Ebenso gilt die Rosskastanie als Heil- und Arzneipflanze. Die Blätter wurden früher als Hustentee zubereitet. In den Kastanien ist der Inhaltsstoff Saponin enthalten, der gegen Gefäßerkrankungen in Medikamenten Verwendung findet. Die aus der Kindheit bekannten „Kastanienfiguren“ werden gerne aus gesammelten Kastanien zusammengebaut. Das Holz der Rosskastanie wird in der Regel nicht verarbeitet.
Dekorative Blüte und schöne Blätter werten den Garten auf
Die Rosskastanie ist aufgrund ihrer bezaubernden Blätter, Blütenstände und Früchte ein außergewöhnlich schönes Ziergehölz. Im Vergleich zu anderen Laubgehölzen dieser Größe wirkt die Blüte ausgesprochen dekorativ. Kleine Sorten sind als Gartenbaum geeignet; große Sorten werden gerne als Park- oder Alleebaum verwendet. Im Alter wächst eine ausladende Kronenform heran, die als ausgezeichneter Schattenspender dient. Häufig ist Aesculus am Waldrand oder Wegen zu sehen.
Verbreitungsschwerpunkt
Im Zeitalter Tertiär war die Rosskastanie in Europa weit verbreitet. Durch die Eiszeit wurden diese Bestände zerstört. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Rosskastanie nach Europa eingeführt. 1576 wurden in Wien zum ersten Mal Kastanienbäume gepflanzt. Aesculus ist vorwiegend auf der Nordhalbkugel verbreitet.
Ursprünge in Ostasien, Indien, Nordamerika und Südosteuropa
Fünf Arten stammen aus Ostasien und Indien, sieben Arten aus Nordamerika und eine Art aus Südosteuropa. Während der Feldzüge der Osmanen wurden die Kastaniensamen als Futter oder Medizin für die Tiere verwendet. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Naturbestände vom Botaniker Theodor von Heldreich auf dem Balkan gefunden; unter anderem in Griechenland, Mazedonien und Albanien. In Europa wächst die Rosskastanie hauptsächlich in Berg- und Schluchtwäldern.
Krankheiten und Schädlinge an Rosskastanien
Aesculus ist grundsätzlich ein robustes Laubgehölz. Um die Pflanze in einem gesunden Wachstum zu unterstützen, sind geeignete Pflegemaßnahmen und der richtige Standort äußerst wichtig. In einzelnen Fällen kann es dennoch zu einer Krankheit oder einem Schädlingsbefall kommen. Im Folgenden sind einige dieser aufgelistet:
Rosskastanienminiermotte
Die Rosskastanienminiermotte ist in den Achtzigerjahren von Österreich nach Deutschland gelangt. Die bis zu 0,4 mm großen Eier werden auf der Blattoberseite abgelegt. Die Larven der Rosskastanienminiermotte leben in den Blättern und fressen sich an diesen satt. Dadurch verfärben sich die Blätter braun, vertrocknen oder fallen frühzeitig zu Boden. Einen größeren Schaden hinterlassen die Motten in der Regel nicht. Das herabgefallene Herbstlaub sollte so schnell wie möglich entsorgt werden.
Pseudomonas syringae
Das Bakterium Pseudomonas syringae wurde 2007 zum ersten Mal in Deutschland entdeckt. Anzeichen auf das Bakterium können eine lichte Krone, Risse in der Borke oder sogar absterbendes Baumgewebe und blutende Flecken am Stamm sein. Ein starker Befall kann das Absterben einzelner Äste oder sogar des gesamten Baumes verursachen. Gegenmaßnahmen sind aktuell keine bekannt.
Guignardia aesculi
Die Blattbräune an der Rosskastanie wird durch den Pilzerreger Guignardia aesculi ausgelöst. Auf den Blättern bilden sich rotbraune Flecken mit einem hellgelb gefärbten Rand. Bei einem starken Befall rollen sich die Blätter zusammen und fallen schließlich vom Baum. Vorbeugend sollte das herabgefallene Herbstlaub entfernt werden.