Allgemeine Charakteristika der Wildbirne / Pyrus
Die Wildbirne (bot. Pyrus pyraster) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Dieser Laubbaum erreicht ein Alter zwischen 100 und 150 Jahren. Aufgrund seiner großen Beliebtheit und geringen Ansprüche wurde Pyrus pyraster / die Wildbirne zum „Baum des Jahres 1998“ ausgezeichnet. Das schmückende Laub, die dekorativen Blüten und der reichhaltige Fruchtstand begeistern viele Gärtner. Hinzu kommt eine hohe Standorttoleranz, die vielzählige Verwendungsmöglichkeiten eröffnet. Die Wildbirne ist in verschiedenen Wuchsformen in unserem Sortiment erhältlich. Neben der Wild-Birne stehen auch die Chinesische Birne, die Weidenblättrige Birne und die Ölweiden-Birne in unserem Sortiment zur Verfügung.
Blätterkleid der Wildbirne
Das sommergrüne Blätterkleid dieses Laubbaums ist wechselständig an den Zweigen angebracht. Die Blätter sind je nach Sorte glänzend dunkelgrün bis silbergrau gefärbt. Im Herbst leuchten die Blätter in verschiedenen Rot-, Violett- und Gelbtönen. Die Oberfläche der lang gestielten Blätter erscheint anfangs leicht behaart und später kahl. Die Blätter sind rundlich bis herzförmig oder eiförmig geformt und tragen feine Seitennerven. Zusätzlich sind sie spitz zulaufend und fein gezähnt. Die Blattlänge beträgt bis zu 7 cm und die Breite bis zu 5 cm.
Blüten- und Fruchtbildung
Blüte der Wildbirne
Die Wildbirne trägt eine ausgesprochen reichhaltige und schmuckvolle Blütenpracht. Die reinweißen Blüten sind in Doldentrauben angeordnet. Zwischen 3 und 9 Blüten stehen zusammen in einem Blütenstand. Die Einzelblüte wird bis zu 3 cm groß. Die Blüten sind fünfzählig und tragen bis zu 30 Staubbeutel, die in einem auffälligen Rotton gefärbt sind.
Ab April beginnt die Blütezeit der Pyrus
Die Blütezeit liegt zwischen April und Mai. Die zwittrigen Blüten erscheinen kurz vor oder gleichzeitig mit dem Laubaustrieb. Sie werden durch Insekten miteinander bestäubt. Pyrus ist bezogen auf den ausgeprägten Blütenstand ein ausgezeichnetes Insektennährgehölz. Selbst die Blütenknospen sind für den menschlichen Verzehr geeignet. Sie werden z. B. einem Salat beigefügt oder zu einem Tee aufgebrüht.
Frucht der Wildbirne – nur eingeschränkt genießbar
An Pyrus pyraster wachsen Kernapfelfrüchte. Die rundlichen Wildbirnen sind grün bis braun-gelb gefärbt. Je nach Sorte wird die Frucht zwischen 1 und 6 cm groß. Die Frucht reift im Herbst heran und fällt Ende September bis Anfang Oktober vom Baum. Das Kerngehäuse besteht aus fünf Bälgen. Das Fruchtfleisch ist mit Steinzellennestern durchsetzt. Deshalb erscheint es eher holzig und ist ungenießbar, aber nicht giftig.
Nach dem Frost, überreif oder verarbeitet sind die Früchte wohlschmeckend
Für den menschlichen Verzehr sind die Wildbirnen im überreifen Zustand oder nach einer Frostperiode geeignet. Ebenso schmecken sie im verarbeiteten Zustand köstlich. Die Frucht hat einen herben bis sauren Geschmack. Nach 20 bis 30 Jahren ist das Laubgehölz zum ersten Mal geschlechtsreif.
Befruchtersorte wird benötigt
Wildbirnen sind selbststeril, d. h. sie benötigen einen Befruchter. Aus diesem Grund sollte mindestens eine weitere Wildbirne in der Nähe stehen, damit eine Befruchtung überhaupt möglich ist. Die Wild- und Kulturbirnen nur schwer bis gar nicht auseinanderzuhalten. Aufgrund der zahlreichen Früchte ist die Wildbirne ein ideales Vogelnährgehölz. Weitere Obstgehölze mit sehr schmackhaften Früchten sind ebenfalls in unserem Sortiment zu finden.
Rinde und Wurzel
Die Rinde ist hellgrau, schwarzgrau bis braungrau gefärbt, kleinschuppig und gefeldert. Die Äste und Zweige der Wildformen sind mit Dornen besetzt, allein die Kulturformen sind dornenlos. Die kahlen Zweige enden mit einem Sprossdorn oder einer spindelförmigen Knospe. Das Holz der Wildbirne ist rötlichbraun gefärbt und dunkelt mit der Zeit unter Einfluss von Licht nach.
Pfahlwurzel sorgt für guten Halt und Windfestigkeit
Die Wildbirne bildet als Tiefwurzler ein Pfahlwurzelsystem. Dadurch ist das Laubgehölz fest in den tieferen Bodenschichten verankert, windfest und für Unterpflanzungen geeignet.
Wuchsformen – Wildbirne bietet große Vielfalt
Pyrus pyraster wächst im freien Wuchs als Baum oder Strauch heran. Der Wuchs der Wildbirne erscheint je nach Sorte aufrecht bis hängend und locker. In unserem Sortiment sind weitere Wuchsformen erhältlich, die im Folgenden aufgelistet sind:
- Stämmchen werten bspw. Vorgärten optisch auf:
- Ein Hochstamm ist unter unseren Laubgehölzen sehr gefragt:
- Mehrstämmige Exemplare glänzen als Ziergehölz in Einzelstellung:
- Eine Trauerform zeigt durch ihre herabhängenden Äste einen malerischen Wuchs, welche die Stimmung in romantischen Gärten hervorragend unterstreicht:
- Pyramiden wirken sehr dekorativ. Sie können sowohl in Natur- als auch in modernen Gärten einen Standort finden:
- Spalierformen tragen geradlinige Formen, die sehr modern wirken. Sie dienen als Sichtschutz oder Schattenspender:
Kronenformen der Pyrus / Widlbirne
Die Wildbirne ist für ihre schmal pyramidale bis kegelförmige Krone bekannt. Ein durchgehender Stamm trägt eine sparrig verzweigte Krone. Im Alter wächst eine vermehrt breit ausladende Krone mit überhängenden Zweigen heran. Die Äste streben zunächst aufrecht und entwickeln sich im Alter eher locker. Der Wuchs ist in Lang- und Kurztriebe gegliedert. Der Stamm der Weidenblättrigen Wildbirne ist im freien Wuchs häufig drehwüchsig. Diese Sorte bildet lange und schmale Äste wie ein Olivenbaum.
Wuchsgrößen – Wildbirnen werden zwischen 4m und 20m hoch
Die Wildbirne erreicht im Allgemeinen eine Wuchshöhe bis zu 20 m und eine Wuchsbreite bis zu 4 m. Strauchformen messen niedrigere Wuchshöhen; sie werden zwischen 3-5 m hoch. Je nach Sorte wachsen die Wildbirnen im Alter ähnlich hoch wie breit. Besonders an der Sorte Pyrus salicifolia / Weidenblättrige Birne ist dies zu erkennen.
Ölweiden-Birne mit besonders langsamem Wuchs
Pyrus pyraster verzeichnet generell einen langsamen Wuchs. Je nach Sorte wächst die Wildbirne zwischen 10 bis 40 cm jährlich in die Höhe. Die Sorte Pyrus elaeagnifolia 'Silver Sail' / Ölweiden-Birne 'Silver Sail' erreicht erst nach ca. 10 Jahren eine Wuchshöhe von 4 m.
Standort- und Bodenempfehlungen
Ein sonniger Standort wird von der Wildbirne bevorzugt. Je sonniger der Standort liegt, desto farbintensiver erscheint die Herbstfärbung.
Das licht- und wärmeliebende Gehölz wählt einen mäßig trockenen bis frischen Boden. Ein nährstoff- und basenreicher Lehmboden unterstützt das Wachstum des Laubgehölzes. Man sollte zusätzlich auf kalkreiche Böden achten.
Lockerer Boden mit neutralem oder leicht saurem pH-Wert ideal
Weiter ist ein lockerer und durchlässiger Boden wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Der pH-Wert sollte zwischen alkalisch bis neutral oder schwach sauer liegen. Zusätzlich müssen die vorgeschriebenen Grenzabstände eingehalten werden, damit kein Fallobst auf dem Grundstück des Nachbarn landet oder andere Gehölze in ihrem Wuchs beeinträchtigt werden.
Pflanz- und Pflegetipps für die Wildbirne
Pyrus pyraster gehört generell zu den gut frostharten Laubgehölzen. In jungen Jahren kann die Wildbirne jedoch leicht frostempfindlich reagieren. Ebenso sollte bei einer Kübelpflanzung die Wildbirne Winterschutzmaßnahmen erfahren. Dadurch wird das Gehölz in einem kräftigen und gesunden Wachstum unterstützt.
Tipps für die Pflanzung von Wildbirnen
- Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser stellen.
- Pflanzloch doppelt so breit wie den Wurzelballen ausheben.
- Erdaushub mit Kompost anreichern.
- Ein leichter Schnitt der Wurzeln ist zu empfehlen.
- Veredlungsstellen müssen eine Handbreit über der Erde herausragen.
- Erde antreten, Gießrand formen und ordentlich einschlämmen.
- Junge Laubbäume zunächst mit einem Stützpfahl fixieren.
Weitere Pflanz- und Pflegetipps zu Laub- und Nadelgehölzen sind unter anderem in unserem Jahreskalender der Gartenpflege zu finden.
Pflanzzeit
Grundsätzlich sollten am Tag der Pflanzung keine starke Hitze oder Frost herrschen. Schlechte Witterungsverhältnisse können das gesunde Anwachsen des Laubgehölzes am neuen Standort beeinträchtigen. Als Pflanzzeitpunkt eignen sich sowohl das Frühjahr als auch der Herbst.
Frühjahrspflanzung nach dem letzten Frost
Im Frühjahr kann mit der Pflanzung begonnen werden, wenn der Boden durch die Sonne aufgewärmt wird und sich der letzte Frost verabschiedet. Im Frühjahr muss nach der Pflanzung auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden. In der herbstlichen Jahreszeit setzen in der Regel vermehrt Niederschläge ein, welche das Gehölz mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen. Sollten diese ausbleiben, ist eine zusätzliche Bewässerung der Wildbirne anzuraten.
Frühe Herbstpflanzung gibt Zeit zum Anwurzeln
Eine eher frühe Herbstpflanzung ermöglicht es dem Gehölz seine Wurzeln im Boden ausreichend zu verankern, um den bevorstehenden Winter gesund überstehen zu können. Daraufhin kann die Wildbirne kraftvoll mit dem neuen Austrieb im Frühjahr beginnen. Unsere Containerware kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Unsere wurzelnackte Ware ist für wenige Wochen im Frühjahr und Herbst verfügbar und sollte direkt nach der Lieferung gepflanzt werden. Weitere Informationen über wurzelnackte Nadelgehölze sind auf unserem Blog zusammengefasst.
Rückschnitt der Wildbirne – nicht unbedingt notwendig
Die Wildbirne benötigt in der Regel keinen Rückschnitt. Grundsätzlich ist sie ein sehr schnittverträgliches Laubgehölz, an der z. B. Spalierformen wunderbar umgesetzt werden können. Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt liegt im Frühjahr nach der Blüte. Im Frühjahr können abgestorbene oder sich überkreuzende Äste entfernt werden, um einen lockeren Kronenaufbau zu fördern.
Regelmäßiger Rückschnitt ermöglicht die Limitierung des Wuchses
Ein regelmäßiger und leichter Rückschnitt kann das Wuchsverhalten der Wildbirne den eigenen Wünschen anpassen. Sollte ein radikaler Rückschnitt notwendig sein, kann dieser kurz vor dem neuen Austrieb vorgenommen werden. Der Gärtner sollte zum Schutz Gartenhandschuhe tragen, damit er sich während dem Rückschnitt nicht an den dornenbesetzten Ästen und Zweigen verletzt. Es sollte immer nur sauberes und scharfes Werkzeug für den Schnitt verwendet werden. Weitere Informationen über einen Rückschnitt von Laub- und Nadelgehölzen findet man auf unserem Blog.
Bewässerung – bei langanhaltenden Trockenperioden empfehlenswert
Die trockenheitsresistente Wildbirne wächst in einem trockenen bis frischen Substrat heran. Abgesehen davon benötigt das Laubgehölz in langanhaltenden Hitze- und Trockenperioden eine zusätzliche Bewässerung. An milden Wintertagen ist eine Bewässerung ebenso empfehlenswert. Auf einen mit Frost bedeckten Boden im Winter sollte allerdings kein Gießwasser gegeben werden.
Wildbirnen im Pflanzkübel regemäßig bewässern
Des Weiteren benötigen Kübelpflanzen eine regelmäßige Bewässerung. Der Boden im Kübel sollte stets leicht feucht gehalten werden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Für genügend Gießwasser im Garten empfehlen wir die Aufstellung einer Regentonne. Des Weiteren ist der Einsatz von Bewässerungssäcken lohnenswert. Die Säcke werden auf die Baumscheibe gestellt und am Stamm befestigt. Durch kleine Löcher am Boden der Säcke kann das Wasser tröpfchenweise versickern und von den Wurzeln aufgenommen werden.
Düngung – Kompost oder Mulch ist ausreichend
Eine Düngung ist an der Wildbirne nicht zwingend notwendig. Die Baumscheibe kann mit Mulch bedeckt werden, um die Feuchtigkeit länger im Boden zu speichern und gleichzeitig das Gehölz vor Witterungsschäden zu schützen. Ein bis zwei Mal im Jahr ist eine Düngung mit Kompost möglich. Die beste Zeit um zu Düngen liegt im März und Juni.
Kübelpflanzen regelmäßig düngen
Vor allem Kübelpflanzen benötigen eine regelmäßige Düngung. Alle zwei Wochen sollten Kübelpflanzen mit Flüssigdünger versorgt werden.
Weitere Informationen über den Nährstoffgehalt des eigenen Gartenbodens kann man bei der LUFA (landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt NRW) in Erfahrung bringen.
Einzelne Sorten von Wildbirne / Pyrus
Im Folgenden sind einige Sorten von Pyrus aus unserem Sortiment zusammen mit deren wichtigsten Eigenschaften aufgelistet:
- Pyrus calleryana 'Chanticleer' / Chinesische Wild-Birne 'Chanticleer': als Strauch, Hochstamm und Hochstamm-Spalier erhältlich, kleiner Baum, schmal-kegelförmig, später breiter und aufrechter Wuchs, Wuchshöhe bis 12 m und Wuchsbreite bis 5 m, dunkelgrüne Blätter mit gelboranger Herbstfärbung, weiße Blütendolden, grünbraune Birnen, standorttolerant, gut frosthart
- Pyrus calleryana ‚Redspire‘ / Chinesische Wild-Birne ‚Redspire‘: als Hochstamm erhältlich, kleiner Baum, schmal kegelförmige bis ovale Krone, Wuchshöhe bis 12 m und Wuchsbreite bis 4 m, dunkelgrünes Blatt mit gelboranger bis purpurner Herbstfärbung, weiße Blütendolden, Rinde mit Dornen besetzt, braune Birnen, standorttolerant und gut frosthart
- Pyrus communis 'Beech Hill' / Wild-Birne 'Beech Hill': als Hochstamm erhältlich, mittelgroßer Baum, schmal-pyramidale Kronenform, Wuchshöhe bis 10 m und Wuchsbreite bis 7 m, dunkelgrüne Blätter mit gelber bis orangeroter Herbstfärbung, weiße Blütendolden, gelbbraune Früchte, anspruchslos, gut frosthart
- Pyrus elaeagnifolia 'Silver Sail' / Ölweiden-Birne 'Silver Sail': als Hochstamm erhältlich, kleiner Baum, vasenförmig mit leicht hängenden Zweigen, langsamer Wuchs, Wuchshöhe nach 10 Jahren bis zu 4 m, im Alter bis 8 m hoch und ähnlich breit, ölweidenähnlich, silber-graugrüne Blätter, weiße Blütenrispen, gelbgrüne Birnen, anspruchslos und winterhart
- Pyrus salicifolia 'Pendula' / Weidenblättrige Hänge-Birne: als Stämmchen, Strauch, mehrstämmig und Hochstamm erhältlich, kleiner Baum, breit-hängende Krone, Wuchshöhe bis 6 m und ähnlich breit, silber-graugrüne Blätter, Rinde mit Dornen besetzt, weiße Blütenrispen, grüne Birnen, extrem standorttolerant und gut frosthart
- Pyrus salicifolia / Weidenblättrige Birne: als Hochstamm erhältlich, kleiner Baum, Wuchshöhe und Wuchsbreite je bis 4 m, silbrig-graugrüne Blätter, weiße Blütenrispen, Rinde mit Dornen besetzt, grüne Birnen, extrem standorttolerant und gut frosthart, das Äußere ähnelt einem Olivenbaum
Darüber hinaus stehen in unserer Kategorie Raritäten und Einzelstücke weitere exklusive Gehölze zur Auswahl.
Besonderheiten und Verwendungsmöglichkeiten der Wildbirne
Verschiedene Teile der Wildbirne können verarbeitet oder verzehrt werden. Das Holz von Pyrus pyraster ist schwer, wenig elastisch, dauerhaft und polierbar. Man verwendet es z. B. für Drechsel- oder Schnitzarbeiten. Die Rinde benutzte man früher zum Färben.
Früchte sind vielseitig nutzbar
Die Wildbirnen-Frucht kann unter anderem zu Branntwein, Essig oder Birnenkompott verarbeitet werden. Das Holz wird zur Herstellung von Möbeln oder Musikinstrumenten verwendet. Darüber hinaus hat die Wildbirne einen großen ökologischen Wert für Insekten, Vögel, Igel und Co. Des Weiteren wurde sie als medizinisches Heilmittel gegen Migräne oder Zahnschmerzen eingesetzt. Früher wurde aus der Wildbirne häufig Dörr- oder Backobst hergestellt.
Ideales Gehölz für städtisches Klima, Allee oder als Hausbaum
Viele Verwendungsmöglichkeiten eröffnen sich mit dem Kauf einer Wildbirne. Mit ihrer zierenden Blüte und Herbstfärbung können Alleen auffällig gestaltet werden. Das stadtklimafeste Laubgehölz kann aufgrund seiner schmalen Kronenform am Rand von schmalen Straßen einen Standort finden. Folgende Sorte wird auch als Stadt-Birne bezeichnet: Pyrus calleryana ‚Redspire‘ / Chinesische Wild-Birne ‚Redspire‘. Natürlich ist Pyrus pyraster ebenso als Hausbaum geeignet. Sogar mediterrane Stimmung kann durch die Weidenblättrige Wildbirne in den Garten gebracht werden. Die niedrigeren Wuchshöhen können ebenso den Vorgarten verschönern. Größere Sorten können in Parkanlagen gepflanzt werden und dort Vögeln und Insekten als Nahrungsquelle dienen. Eine Unterpflanzung mit Bodendeckern ist möglich, die das Erscheinungsbild der Wildbirne zusätzlich unterstreichen können.
Als Kübelpflanze auf der Terrasse oder dem Balkon
Weiter kann Pyrus in einen ausreichend großen Kübel (mindestens 100 Liter Volumen) gesetzt werden und auf Terrassen oder dem Balkon seine zierende Wirkung verbreiten. Die Wildbirne ist sowohl in Einzelstellung als auch in Gruppenpflanzung zu verwenden.
Verbreitungsschwerpunkt
Die Wildbirne wird datiert auf die nacheiszeitliche Wärmezeit ca. 5400 bis 2500 v. Chr. Seitdem ist sie in Mitteleuropa beheimatet. Im Jahr 1000 v. Chr. war die Wildbirne bereits bei den Griechen bekannt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich fast über ganz Europa (Skandinavien ist ausgeschlossen), Vorderasien und den Kaukasus. Speziell die Chinesische Wildbirne ist seit dem 19. Jahrhundert in Europa angekommen. Sie wurde nach dem italienisch-französischen Sinologen Joseph-Marie Callery benannt. Die Gattung Pyrus umfasst ca. 20 Arten. Davon sind drei Arten in Mitteleuropa heimisch. Sie kommt in den Alpen bis 850 m ü. NN. vor. Vorwiegend wächst sie in Laubmischwäldern mit einem großen Anteil an Eichen, Auwäldern und an Waldrändern. Generell kommt die Wildbirne heutzutage nur noch selten in der freien Natur vor. In Deutschland ist Pyrus pyraster im Norden weniger stark als im Rest des Landes vertreten.
Krankheiten und Schädlinge an Wildbirnen-Bäumen
Im Allgemeinen ist die Wildbirne ein robustes Laubgehölz. Verschiedene Krankheiten oder Schädlinge verursachen in der Regel kaum bis gar keine Schäden an der Wildbirne. Vor allem die Chinesische Wildbirne zeigt sich widerstandsfähig gegen Birnengitterrost und Feuerbrand.
Birnengitterrost
Birnengitterrost wird vom Pilz namens Gymnosporangium sabinae verursacht. Orangerote Flecken sind auf den Blättern zu sehen. Auf den Blattunterseiten treten Verdickungen auf. Die Wildbirne wird geschwächt und verliert daraufhin ihr Blätterkleid. Als Zwischenwirt für den Pilz dient der Wacholder; von diesem sollte sich keiner in der Nähe einer Birne befinden. Das Einsprühen der Blätter mit Schachtelhalm-Extrakt kann vorbeugend gegen den Pilz eingesetzt werden. Ein Fungizid sollte rechtzeitig eingesetzt werden, bevor sich der Pilz auf allen Blättern ausgebreitet hat.
Feuerbrand
Feuerbrand wird durch das Bakterium Erwinia amylovora verursacht. Feuerbrand führt zu Ertragsverlust und im schlimmsten Fall zum Absterben des Laubgehölzes. Befallene Pflanzen sollten entfernt und möglichst verbrannt werden, um eine Verbreitung des höchst ansteckenden Bakteriums zu vermeiden. Wird Feuerbrand früh erkannt, kann möglicherweise das Entfernen befallener Triebe das weitere Ausbreiten verhindern. Feuerbrand erkennt man an sich schwarz färbenden und welkenden Blättern und Blüten. Die Pflanze sieht sozusagen „verbrannt aus“. Feuerbrand ist meldepflichtig.