Allgemeine Charakteristika des Ginkgobaums
Der Name Ginkgo stammt ursprünglich von dem chinesischen Wort „ginkyo“. Dies bedeutet übersetzt Silberaprikose und bezieht sich auf den Fruchtstand des Ginkgos. Nachdem der Arzt und Naturforscher Engelbert Kämpfer auf einer fast zehn Jahre langen Forschungsreise einen Ginkgo entdeckte, schrieb er dies 1712 in einer seiner Schriften nieder – jedoch schrieb er den Namen des Ginkgos versehentlich falsch. Anstatt „ginkyo“ schrieb er fälschlicherweise „Ginkgo“. Seit dem wird der Name Ginkgo für dieses exotische Nadelgehölz verwendet.
Fächerblattbaum, Goethebaum, Elefantenohrbaum – weitere Namen für den Ginkgobaum
Ginkgo biloba ist auch unter dem Namen Fächerblattbaum, Goethebaum, Elefantenohrbaum oder Entenfußbaum bekannt. Die schmückende Pflanze ist die einzig überlebende der Ordnung Ginkgoales in der Familie der Ginkgobaumgewächse (Ginkgoaceae). Das Gehölz kann bis zu 1000 Jahre alt werden.
Besonderheit des Ginkgos: Nadelgehölz, das Blätter trägt
Ginkgo ist ein wunderschönes Nadelgehölz, welches vor allem durch seine einzigartig fächerförmigen Blätter ins Auge fällt. Zusätzlich trägt er zierende orangegelbe Früchte. In unserem Sortiment stehen verschiedene Wuchsformen sowie Wuchsgrößen zur Verfügung, um jedem Gärtner eine optimale Gestaltung des eigenen Gartens zu ermöglichen.
Blätterkleid vom Ginkgo biloba
Der auffällige Blattschmuck am Ginkgo ist ein echter Hingucker! Die fächerförmigen Blätter sind in dieser Form einzigartig in der Pflanzenwelt. Die Blätter sind frischgrün bis sattgrün gefärbt. Der Blattrand ist geriffelt. Im Herbst trägt das Blätterkleid eine leuchtend goldgelbe Färbung. Zusätzlich ist ein zierender gelber Blattaustrieb z. B. an der Sorte Ginkgo biloba 'Jehosaphat' / Ginkgobaum 'Jehosaphat' / Fächerblattbaum 'Jehosaphat' zu sehen. Die Blätter sind wechselständig an den Zweigen angeordnet. Die Blattoberfläche ist rillenartig gestaltet. Die Blätter sind schraubig angeordnet, tief gebuchtet und parallel- oder gabelnervig. Die ledrigen Blätter sind an der Blattspitze weit eingeschnitten und wirken dadurch wie zweigeteilt.
Blattform ist Grund für den Beinamen „Elefantenohrbaum“
Aufgrund dieser Blattform wird der Name Elefantenohrbaum für den Ginkgo verwendet. Die sommergrünen Blätter fallen in der Regel Anfang November vom Nadelgehölz. Die Blätter werden bis zu 10 cm lang und breit. An den Spitzen der Langtriebe erscheinen die Blätter größer als an den Kurztrieben oder an der Basis der Langtriebe. Den Blättern des Ginkgos wird eine heilende Wirkung nachgesagt.
Ginkgo trotz Blätterkleid ein Nadelgehölz?
Obwohl ein Ginkgo Blätter trägt, ist er näher mit den Koniferen bzw. Nadelbäumen als mit den Laubgehölzen verwandt. Die Blätter und fleischigen Samen an Ginkgo biloba sind charakteristisch für einen Laubbaum. Da er aber gleichermaßen zu den Nacktsamern zählt, gehört er ebenso zur Gruppe der Nadel- bzw. Schuppengehölze. Eine eindeutige Zuordnung kann demnach nicht getroffen werden. Am häufigsten wird Ginkgo biloba allerdings den Nadelgehölzen zugeordnet. Aus diesem Grund ist er in unserem Sortiment unter der Kategorie Nadelgehölze zu finden. Oft wird der Ginkgo auch als Brückenpflanze zwischen Laub- und Nadelbäumen betitelt.
Blüten- und Fruchtbildung am Ginkgo
Blüte des Ginkgobaums
Ginkgo biloba bildet unscheinbare, kätzchenartige Blütenzapfen. Die Blütezeit ist von März bis Mai. Die Blüten treiben an vielen Sorten noch vor den Blättern aus. Die Blüten sind gelb-grün gefärbt. Es ist keine Blütenhülle vorhanden. Die Blüten stehen an mehrjährigen Kurztrieben wechselständig in den Blattachseln. Sie sind zweihäusig getrenntgeschlechtig.
Unterscheidung in männliche und weibliche Ginkgobäume
Demnach wird in weibliche und männliche Pflanzen unterschieden. Die männlichen Blütenkätzchen sind bis zu 2 cm lang. Die weiblichen Blüten sind viel kleiner und stehen einzeln oder paarweise an einem langen Stiel. Von zwei Samenanlagen entwickelt sich in der Regel nur eine. Die Samenanlage ist 2 bis 3 mm groß.
Frucht am Ginkgo biloba
Am Ginkgo biloba wächst eine Steinkernfrucht. Streng genommen bildet der Nacktsamer Ginkgo biloba allerdings keine „echte“ Frucht aus, sondern einen fleischigen Samen mit Steinkern. Dennoch ähneln die Früchte äußerlich Aprikosen oder Mirabellen sehr. Ginkgo zählt demnach zur Gruppe der Nacktsamer (Gymnospermen). Die Früchte sind rund geformt und fleischig. Die Samenschale ist zunächst grün gefärbt. Beginnen kältere Tage verfärbt sich die Schale gelb. Ab dem Monat September bilden sich die schmuckvollen Früchte am Ginkgo. Die Frucht hat einen Durchmesser zwischen 2-3 cm.
Reife Früchte riechen eher unangenehm, der Kern ist aber essbar
Die reifen Früchte riechen unangenehm nach Buttersäure. Dieser Geruch wird von den Samen ausgeströmt, welche Capron-, Valerian- und Buttersäure enthalten. Dennoch sehen die Früchte sehr zierend aus. Der Kern der Frucht ist essbar. Er wird gerne in der asiatischen Küche als Gewürz verwendet.
Komplexer und einzigartiger Befruchtungsvorgang am Ginkgo
Die Pollen vom Ginkgo werden durch den Wind verbreitet. Anschließend bilden sich aus den Pollen sogenannte Spermatozoiden. Die Spermazellen sind frei beweglich und wandern zu den weiblichen Samenanlagen. Der unangenehme Geruch, welcher von den Samen ausgeströmt wird, leitet den Samenzellen den Weg. Die Samenanlagen befinden sich in den aufgeplatzten Früchten.
Unangenehmen Geruch des Fruchtstandes umgehen?
Es ist bekannt, dass ausschließlich die weiblichen Exemplare des zweihäusigen Ginkgos einen Fruchtstand ausbilden und einen unangenehmen Geruch verbreiten. Viele unserer Kunden wünschen sich aus diesem Grund rein männliche Pflanzen.
Geschlecht bei jungen Pflanzen nur schwer zu erkennen
Ginkgos erreichen ihre geschlechtsreife frühestens nach 20 Jahren. An jungen Pflanzen ist es daher unmöglich zu erkennen, ob es sich um weibliche oder männliche Pflanzen handelt. Da die Geschlechtsreife erst nach 20 bis 35 Jahren eintritt, und häufig junge Gehölze gepflanzt werden, kann der Anblick des Ginkgos häufig viele Jahre ohne den unangenehmen Geruch der Früchte genossen werden.
Ginkgobäume, die nur männliche Blüten tragen
Es gibt einige Selektionen die nur männliche Blüten tragen, keinen Fruchtstand ausbilden und folglich keinen unangenehmen Geruch verbreiten können. Diese Selektionen werden vegetativ vermehrt, um ausschließlich Pflanzen mit rein männlichen Eigenschaften zu erhalten. Rein männliche Pflanzen sind folgende Sorten:
Rinde und Wurzel am Ginkgobaum
Ginkgo biloba bildet ein sehr weiches und leichtes Holz. Das Holz ist hellbraun bis hellgelb gefärbt. Das Holz ähnelt dem der Koniferen. Die Rinde trägt eine graubraune Farbe. Sie ist besonders an älteren Exemplaren tief gefurcht, was sehr zierend wirkt. Am Ginkgo bilden sich Kurz- und Langtriebe.
Alte Bäume bilden Verdickungen, die wie Tropfsteine wirken
Sehr alte Bäume bilden an den Ästen und Wurzeln Verdickungen aus. Die sogenannten Aereal chichi an den Ästen wirken wie Tropfsteine. Sie können sogar bis zum Erdboden hinunter wachsen und sich neu verwurzeln. Basal Chichis wachsen am Boden und sind rhizomähnlich aufgebaut. Aus diesen können sich wiederum Sekundärstämme oder Adventivwurzeln bilden. In Japan stehen die „Chichis“ als Symbol für Fruchtbarkeit. Ob die Wucherungen eine Funktion haben, ist bis heute nicht bekannt.
Pfahl- und Seitenwurzeln sorgen für die Nährstoffversorgung
Ginkgo biloba wächst je nach Standortbedingungen sowohl als Herz- und Tiefwurzler heran. Junge Bäume bilden vor allem eine lange Pfahlwurzel. Ältere Exemplare bilden vermehrt Seitenwurzeln aus.
Wuchsformen
Grundsätzlich ist Ginkgo als Strauch oder Baum erhältlich. Ein pyramidaler bis kegelförmiger Wuchs ist im Allgemeinen am Ginkgobaum zu sehen. Junge Pflanzen wachsen schmal bis ausladend und aufrecht. Im Alter wachsen die Äste vermehrt waagerecht und es zeigt sich eine dichtbuschige Kronenform. Einige Sorten bilden eine hängende Wuchsform. Die Äste sind in Lang- und Kurztriebe unterteilt. In vielen Fällen bilden sich zwei Haupttriebe, von denen meist einer stärker als der andere heranwächst. Neben der pyramidalen Wuchsform stehen weitere Wuchsformen am Ginkgo biloba in unserem Sortiment zur Verfügung. Im Folgenden sind die verschiedenen Wuchsformen mit jeweils einem Beispiel aufgelistet:
Ginkgo als Hochstamm
Neben den oben beschriebenen Wuchsformen bieten wir Ginkgo biloba natürlich auch als Hochstamm an. Wunderschöne Hochstämme findet man in unserem Sortiment unter:
Hochstamm-Bäume können sehr vielfältig genutzt werden
Die Form eines Hochstammes ist unter unseren Kunden sehr begehrt. Sie werden sowohl im heimischen Garten als auch in Parkanlagen verwendet. Geometrische Formen an Hochstämmen sind vorrangig in der modernen Gartengestaltung sehr beliebt, um Struktur in den Aufbau eines Gartens zu bekommen. Eine Kugel auf Hochstamm kann aber gleichermaßen in einem romantisch gestalteten Bauerngarten verträumt wirken. In Vorgärten kann ein Hochstamm solitär gepflanzt als Dekorationselement fungieren. Hochstämme werden ebenso gerne mit Heckenpflanzen kombiniert. Ragen die Hochstämme oberhalb einer Hecke heraus, bildet dies ein auffallendes Erscheinungsbild. Somit sind Hochstämme ausgezeichnet dafür geeignet, Gärten in verschiedenen Ebenen zu begrünen. Hochstämme können als Sichtschutz oder als Schattenspender dienen.
Sichtschutz mit Hochstamm-Bäumen
Des Weiteren kann mit Hochstämmen ein Sichtschutz auf verschiedenen Sichtachsen im Garten geplant werden – ideal, um Privatsphäre im eigenen Garten zu schaffen. Der hochgelegene Sichtschutz zwischen dem Sitzplatz auf der eigenen Terrasse und dem Blick in das Nachbarfenster in der 1. Etage ist hauptsächlich in engen Neubausiedlungen mit Hochstämmen hervorragend umsetzbar. Zusätzlich bieten Hochstämme Lebensräume für heimische Tiere und Insekten.
Charakteristisch für Hochstämme: Deutliche Trennung von Stamm und Krone
Ein Hochstamm zeichnet sich dadurch aus, dass Stamm und Krone deutlich voneinander abgegrenzt sind. Hier wird sozusagen die klassische Baumform beschrieben. Der Stamm ist einstämmig, gerade, astfrei und fehlerfrei. Ein durchgehender Leittrieb von Wurzel bis Spitze ist zu erkennen. Hochstämme sind mit kugeliger, kubusartiger oder schirmförmiger Krone erhältlich. Ebenso bieten wir Dachspaliere oder Spaliere an, die sehr beliebt sind. Entweder ist die Krone künstlich geformt oder eine natürliche Kronenform befindet sich auf dem geraden Stamm. Die Stammlänge liegt in der Regel zwischen 200 bis 225 cm plus Kronenaufbau. Sehr junge Hochstämme mit einem Stammumfang von 6-8 cm können von dieser Norm jedoch abweichen.
Vor dem Einpflanzen einzelne Zweige evtl. entfernen
Vor dem Einpflanzen sollte man einzelne Zweige oder störende, nach innenwachsende Zweige entfernen. Dadurch kann die Pflanze sich auf das Wurzelwachstum konzentrieren und kräftig und gesund anwachsen. Es ist zu empfehlen sich beim Rückschnitt an eine pyramidale Form der Krone zu orientieren. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist essenziell, um die zierende Form des Hochstammes aufrechtzuerhalten. Die Oberfläche des Ballens sollte mit dem Erdniveau abschließen. Hochstämme sollten zu Beginn mit einem Stützpfahl gesichert werden, da sie durch ihren langen und dünnen Stamm windanfälliger reagieren können.
STU bezeichnet den Stammumfang bei Hochstämmen
Hochstämme werden an ihrem Stammumfang gemessen und dementsprechend in verschiedene Kategorien eingeordnet. Der Stammumfang wird grundsätzlich auf einer Höhe von 1 m gemessen – also vom Wurzelballen bis 1 m Stammhöhe. So können beispielsweise Hochstämme mit 14-16 cm Stammumfang (StU) und viele andere Größen bei uns im Sortiment bestellt werden. Um einen Hochstamm zu erhalten, werden in den ersten Jahren in den Baumschulen immer wieder die Seitenäste bis zum Kronenansatz von dem gerade gewachsenen Stamm entfernt.
Verfügbare Sorten von Ginkgo biloba als Hochstamm:
Kronenformen an Ginkgobäumen
Charakteristisch für einen Ginkgo ist eine kegelförmige, schmale und aufrecht geformte Krone. Die Krone verjüngt sich nach oben hin. Eine lockere Verzweigung zeichnet die Krone eines Ginkgos aus. Vor allem jüngere Exemplare sind schmal geformt und weisen eine offen gestaltete Krone auf. Im Alter wächst das Nadelgehölz ausladender und bildet vermehrt waagerecht ausgebildete Seitenäste.
Wuchsgrößen – zwischen 1,5 und 40 Meter werden Ginkgobäume
Im Allgemeinen erreichen die Sorten von Ginkgo biloba eine Wuchshöhe zwischen 15 bis 30 m und eine Wuchsbreite zwischen 10 bis 15 m. Einige Exemplare können sogar eine Wuchshöhe bis zu 40 m erreichen. Das größte Exemplar in unserem Sortiment ist unter anderem die Sorte Ginkgo biloba / Ginkgobaum / Fächerblattbaum. Sie erreicht eine Höhe zwischen 15 bis 20 m und eine Wuchsbreite zwischen 10 bis 15 m. Das kleinste Exemplar in unserem Sortiment ist die Sorte Ginkgo biloba 'Troll' / Zwerg-Ginkgo. Diese Sorte erreicht erst nach 15 Jahren eine Wuchshöhe bis 150 cm und eine Wuchsbreite bis 100 cm.
Eher langsames Wachstum
Grundsätzlich gehört ein Ginkgo zu den langsam wachsenden Nadelgehölzen. Jedoch gibt es verschiedene Sorten die schneller oder langsamer heranwachsen. Einige Sorten sind sogar sehr langsam wachsend (Ginkgo biloba 'Globus' / Ballförmiger Ginkgobaum). Der Ginkgo verzeichnet ein jährliches Wachstum zwischen 20 bis 50 cm.
Standort- und Bodenempfehlungen
Der standorttolerante Ginkgo biloba verträgt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Junge Pflanzen bevorzugen es im Halbschatten zu stehen, da für sie ein geschützter Standort empfohlen wird. Ginkgos lieben es an warmen Standorten zu stehen. Die direkte Mittagssonne sollte bei jungen Exemplaren gemieden werden. Salzhaltige Böden oder Verschmutze Luft in Großstädten werden vom Ginkgo akzeptiert.
Normaler, lockerer und durchlässiger Gartenboden ideal
Das anspruchslose Nadelgehölz wächst in einem normalen Gartenboden in der Regel gut heran. Der Boden sollten zwischen mäßig trockene bis feuchte Eigenschaften aufweisen. Ein lockerer und durchlässiger Boden wird empfohlen, um Staunässe zu vermeiden. Für den kalktoleranten Ginkgo sollte der Boden möglichst sandig bis lehmig, humusreich und mäßig nährstoffreich bis nährstoffreich sein. Der pH-Wert kann zwischen sauer bis alkalisch liegen – der bodentolerante Ginkgo ist nicht auf einen bestimmten pH-Wert im Boden angewiesen.
Pflanz- und Pflegetipps für Ginkgobäume
Im Allgemeinen ist Ginkgo biloba gut frosthart bis -28 °C. Er ist zusätzlich sehr hitzeverträglich, stadtklimafest und die älteren Exemplare erweisen sich als gut windfest. Junge Pflanzen und ebenso Kübelpflanzen können frost- und windanfällig reagieren und sollten geschützt werden. Der Wurzelbereich kann mit Tannenzweigen oder einer dicken Schicht Laub geschützt werden. Die Triebe und der Stamm am Ginkgo können mit einem Vlies oder Jute umwickelt werden. Dies schützt das Nadelgehölz vor eventuellen Frostrissen. Ältere Exemplare, die gesund und kräftig angewachsen sind, benötigen in der Regel keine Winterschutzmaßnahmen mehr. Pflanzen im Topf sollten an die Hauswand gestellt oder auf eine isolierende Unterlage gestellt werden.
Tipps für die Pflanzung
- Großes Pflanzloch ausheben.
- Erde mit Kompost anreichern.
- Nach der Pflanzung ausreichend gießen.
- Junge Pflanzen an einen Stützpfahl binden, um sie vor starkem Wind zu schützen.
Weitere Pflanz- und Pflegetipps zu Laub- und Nadelgehölzen sind unter anderem in unserem Jahreskalender der Gartenpflege zu finden.
Pflanzzeit
Die ideale Pflanzzeit für das Nadelgehölz Ginkgo biloba liegt im Frühjahr – im Monat März vor dem Austrieb der Blätter. Da der junge Ginkgo leicht frostempfindlich reagieren kann, hat er somit bis zum Winter genügend Zeit sich an seinen neuen Standort zu gewöhnen und erste Wurzeln im Boden zu verankern.
Pflanzung im Frühjahr
Ist der letzte Frost im Frühjahr vorbei, kann mit der Pflanzung begonnen werden. Bei einer Frühjahrspflanzung muss besonders auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden.
Pflanzung im Herbst
Eine frühe Herbstpflanzung ist ebenso möglich. Dem Ginkgo bleiben somit immer noch einige Wochen Zeit, erste Wurzeln im Boden zu verankern. Im Herbst setzen in der Regel vermehrt Niederschläge ein, welche das frisch gepflanzte Nadelgehölz mit Feuchtigkeit versorgen. Sollten diese ausbleiben muss unbedingt zusätzlich bewässert werden.
Nicht an heißen Tagen oder bei Frost pflanzen
Generell sollte nie an sehr heißen Tagen oder an Tagen mit Frost gepflanzt werden, um der Pflanze den Start am neuen Standort nicht unnötig zu erschweren. Unsere Containerware kann sogar das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
Rückschnitt
Ein Rückschnitt am Ginkgo ist insgesamt nicht notwendig. Generell ist das Nadelgehölz sehr schnittverträglich. Ein Rückschnitt kann den Ginkgo aber dennoch in einem dichtbuschigen Wuchs unterstützen. Grundsätzlich sollte kein Rückschnitt durchgeführt werden, wenn Frost herrscht, sehr warme Temperaturen den Tag bestimmen oder es stark regnet. Ein bewölkter Himmel bei mittleren Temperaturen ist ideal.
Frühjahr ist optimaler Zeitpunkt für Rückschnitt
Die beste Zeit für einen Rückschnitt liegt im Frühjahr. Somit kann sich das leicht frostempfindliche Gehölz bis zum Winter optimal regenerieren. Junge Pflanzen sollten regelmäßig ausgelichtet werden. Dadurch fördert man eine kräftige und dichte Wuchsform. Werden die einjährigen Triebe gekürzt, bilden sich Verzweigungen und das Gehölz wächst zu einem dichtbuschigen Exemplar heran. Ältere Exemplare benötigen erfahrungsgemäß keinen Rückschnitt. Abgebrochene oder abgestorbene Äste sollten aus dem Ginkgo trotzdem bis ins hohe Alter entfernt werden.
Kein zu starker Rückschnitt
Ein radikaler Rückschnitt bis in das alte Holz ist nicht zu empfehlen. Die Heckenschere sollte an der Basis angesetzt werden. Es sollte stets mit einem sauberen und scharfen Werkzeug gearbeitet werden, um das Eindringen von Krankheiten oder Pilzen zu vermeiden.
Weitere Informationen über einen Rückschnitt von Laub- und Nadelgehölzen sind auf unserem Blog zusammengefasst.
Bewässerung – gerade bei jungen Ginkgos empfehlenswert
Eine mäßige und regelmäßige Bewässerung ist in den ersten Jahren nach der Pflanzung zu empfehlen. Danach versorgt sich der Ginkgo in der Regel selbst. Extrem nasse oder trockene Böden sollten vermieden werden. Der junge Ginkgo sollte in einem gleichmäßig feuchten Substrat stehen, um optimal versorgt zu sein. Das Nadelgehölz Ginkgo verträgt Hitze und trockene Luft erstaunlich gut. Dennoch sollte in längeren Hitze- und Trockenperioden zusätzlich bewässert werden. Kübelpflanzen müssen gründlich bewässert werden, um nicht auszutrocknen. Ein lockerer und durchlässiger Boden ist wichtig, um Staunässe vorzubeugen.
Düngung – Ginkgo mag nährstoffreiche Böden
Grundsätzlich ist eine regelmäßige Düngung nicht zwingend notwendig. Ältere Exemplare versorgen sich weitgehend selbst. Ein hoher Nährstoffgehalt im Boden wird vom Ginkgo allerdings bevorzugt. Eine Düngung wird während der Wachstumsphase empfohlen – also ab dem Frühjahr bis zum Beginn der gelben Herbstfärbung. In dieser Zeit wird eine leichte Düngung alle zwei Monate empfohlen. Alternativ kann zwei Mal im Jahr ein Volldünger verwendet werden. Die erste Düngung mit dem Volldünger sollte im Frühjahr und die zweite im Sommer erfolgen.
Kompost, Rindenmulch und Hornspäne als natürlicher Dünger
Außerdem eignet sich Kompost als Düngemittel. Generell sollte der Stickstoffanteil im verwendeten Dünger nicht zu hoch sein, ansonsten kann dies die Pflanze in ihrem Wachstum einschränken. Wenn Rindenmulch aufgetragen wird, sollte vorher mit Hornspänen gedüngt werden, da dieser dem Boden Stickstoff entzieht. Mulch sollte aber nur vorsichtig verwendet werden, da Ginkgo auf einem offenen und durchlässigen Boden häufig zufriedener heranwächst. Kübelpflanzen müssen regelmäßig gedüngt werden. Für Pflanzen im Kübel eignen sich Flüssigdünger. Des Weiteren ist im Fachhandel spezieller Ginkgo-Dünger zu erwerben, der auf die Bedürfnisse des Ginkgos abgestimmte Inhaltsstoffe enthält.
Weitere Informationen über den Nährstoffgehalt des eigenen Gartenbodens kann man bei der LUFA (landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt NRW) in Erfahrung bringen.
Einzelne Sorten von Ginkgo / Ginkgo biloba
Im Folgenden sind die verschiedenen Sorten von Ginkgo biloba aus unserem Sortiment zusammen mit einer jeweils kurzen Beschreibung aufgelistet:
- Ginkgo biloba 'Autumn Gold' / Goldener Ginkgobaum / Goldener Fächerblattbaum: als Heister erhältlich, Baum, breit kegelförmig, Wuchshöhe bis 20 m und Wuchsbreite bis 15 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, mattgrüne Blattfärbung, goldgelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, anspruchslos, standorttolerant, frosthart, robust
- Ginkgo biloba 'Denise' / Fächerblattbaum 'Denise': als Heister erhältlich, mittelgroßer Baum, säulenförmig, Wuchshöhe bis 12 m und Wuchsbreite bis 0,5 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, frischgrüne Blattfarbe, gelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, standorttolerant, robust, frosthart
- Ginkgo biloba 'Fastigiata Blagon' ® / Ginkgo Mädchenhaarbaum: als Heister erhältlich, mittelgroßer Baum, aufrecht bis leicht pyramidaler Wuchs, Wuchshöhe bis 20 m und Wuchsbreite bis 4 m, sommergrün, sattgrüne und fächerförmige Blätter, goldgelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, standorttolerant, stadtklimafest
- Ginkgo biloba 'Fastigiata' / Säulen-Elefantenohr-Ginkgobaum: als Hochstamm und Heister erhältlich, Baum, spitz kegel- bis säulenförmiger Wuchs, Wuchshöhe bis 20 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, sattgrüne Blattfarbe, gelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, relativ anspruchslos, standorttolerant
- Ginkgo biloba 'Globus' / Ballförmiger Ginkgobaum: als Strauch, Hochstamm und Stämmchen erhältlich, Zwergstrauch bis kleiner Baum, kugelförmige Krone, langsamwüchsig, erreicht nach 15 Jahren je 1 m Wuchshöhe und Wuchsbreite, im Alter bis zu 4 m hoch und bis zu 3 m breit, sommergrün, fächerförmige Blätter, dunkelgrüne Blattfarbe, Herbstfärbung gelb, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, standorttolerant, gut frosthart, robust
- Ginkgo biloba 'Horizontalis' / Ginkgo 'Horizontalis' / Fächerblattbaum 'Horizontalis': als Hochstamm erhältlich, kleiner Baum, schirmförmig, langsamwüchsig, Wuchshöhe bis 3 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, frischgrüne Blattfarbe, gelbe Herbstfärbung, unauffällige Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, standorttolerant, robust
- Ginkgo biloba 'Jehosaphat' / Ginkgobaum 'Jehosaphat' / Fächerblattbaum 'Jehosaphat': als Strauch erhältlich, kleiner bis mittelgroßer Baum, aufrechter und unregelmäßiger Wuchs, Wuchshöhe bis 4 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, gelber Blattaustrieb, über den Sommer mittelgrün, Herbstfärbung gelb, unscheinbare Blütenkätzchen, keine Frucht, relativ anspruchslos, standorttolerant, robust
- Ginkgo biloba 'Mariken' / Kugel-Ginkgobaum: als Strauch, Hochstamm und Stämmchen erhältlich, kleiner Baum, Wuchshöhe bis 4 m und Wuchsbreite bis 2 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, sattgrüne Blattfarbe, gelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, relativ anspruchslos, standorttolerant, sehr pflegeleicht
- Ginkgo biloba 'Menhir' / Fächerblattbaum: als Strauch erhältlich, kleiner Strauch, kegel- bis säulenförmig, Wuchshöhe bis 40 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, Blattfärbung grün, gelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, keine Frucht, standorttolerant, gut frosthart
- Ginkgo biloba 'Pendula' / Hängender Ginkgobaum: als Hochstamm und Stämmchen erhältlich, kleiner Baum, breit-schirmförmig, Wuchshöhe bis 10 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, grüne Blattfarbe, gelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, relativ anspruchslos, standorttolerant, gute Alternative zu Pendula-Buchen
- Ginkgo biloba 'Princeton Sentry' / Säulen-Fächerblattbaum: als Strauch erhältlich, sommergrün, schmal säulenförmig, Wuchshöhe bis 20 m, frischgrüne bis dunkelgrüne Blattfärbung, gelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, keine Frucht, relativ anspruchslos, standorttolerant
- Ginkgo biloba 'Tit' / Zwerg-Fächerblattbaum 'Tit': als Heister und Ballen erhältlich, Zwergbaum, kegelförmiger Wuchs, Wuchshöhe bis 5 m und Wuchsbreite bis 2 m, sommergrün, fächerartige Blätter, frischgrüne Blattfarbe, hellgelbe bis goldgelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht, standorttolerant
- Ginkgo biloba 'Tremonia' / Säulenförmiger Ginkgobaum: als Strauch erhältlich, mittelgroßer Baum, säulenförmig, Wuchshöhe bis 12 m und Wuchsbreite bis 80 cm, sommergrün, fächerförmige Blätter, frischgrüne Blätter, goldgelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, keine Frucht, relativ anspruchslos, robust
- Ginkgo biloba 'Troll' / Zwerg-Ginkgo: als Strauch, Hochstamm und Stämmchen erhältlich, Zwergstrauch; unregelmäßiger, kugeliger und gedrungener Wuchs, langsamwüchsig, nach 15 Jahren bis 1,5 m hoch und bis 1 m breit, sommergrün, fächerförmige Blätter, grüne Blattfarbe, gelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht, standorttolerant, gut frosthart
- Ginkgo biloba / Ginkgobaum / Fächerblattbaum: als Hochstamm, Heister und mehrstämmig erhältlich, Baum, breit-ausladend und unregelmäßig, Wuchshöhe bis 20 m und Wuchsbreite bis 15 m, sommergrün, fächerförmige Blätter, sattgrüne Blattfarbe, gelbe Herbstfärbung, unscheinbare Blütenkätzchen, Steinfrucht mit essbarem Kern, relativ anspruchslos, standorttolerant
Darüber hinaus stehen in unserer Kategorie Raritäten und Einzelstücke weitere exklusive Gehölze zur Auswahl.
Besonderheiten und Verwendungsmöglichkeiten vom Ginkgobaum
Im Folgenden sind einige interessante Fakten über den Ginkgo aufgeführt:
- Zum Jahrtausendwechsel wurde der Ginkgo vom Deutschen Kuratorium zum „Baum des Jahrtausends“ gewählt.
- Der Ginkgo ist ein sogenanntes „lebendes Fossil“. Diese Arten haben sich über sehr lange Zeiträume nicht verändert. D. h. der Ginkgo wird vor 250 Millionen Jahren sehr ähnlich zu dem heutigen Ginkgo ausgesehen haben.
- Die ältesten lebenden Ginkgo-Pflanzen werden auf ein Alter von 4000 Jahren geschätzt.
- Seinen Ursprung hat der Ginkgo im geologischen Zeitalter Trias. In der darauffolgenden Kreidezeit starben beinahe alle Ginkgo-Arten aus – bis auf Ginkgo biloba, der in der chinesischen Provinz Sichuan überlebte.
- Er ist die einzige existierende Art der Ginkgobaumgewächse.
- Das Ginkgoblatt inspiriert viele Menschen: in Gedichten, der Malerei und der Mode.
- Sogar Goethe schrieb 1815 ein Gedicht mit dem Titel "Ginkgo biloba".
- In Ostasien wird Ginkgo biloba als Tempelbaum kultiviert.
- Die Inhaltsstoffe der Blätter werden in der Medizin häufig verwendet. Ginkgo soll unter anderem gegen Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche helfen.
Verwendung des Ginkgobaums im Garten
Das Nadelgehölz Ginkgo ist vielseitig im Garten einsetzbar. Er eignet sich aufgrund der verschiedenen Wuchshöhen sowohl für kleinere Gärten als auch für größere Parkanlagen. Säulenförmige Exemplare werden z. B. häufig als Alleebaum verwendet. Mit sehr schmalen Säulenformen lassen sich exzellent engere Stellen im Garten begrünen. Vor allem als Blattschmuckgehölz ist der Ginkgo ein echter Hingucker. Mit Zwerg-Exemplaren können ideal Steingärten bepflanzt werden. Das Nadelgehölz als Stämmchen kann im Kübel wunderbar auf Terrassen oder vor Hauseingängen wirken. Sogar als Bonsai kann ein Ginkgo herangezogen werden. Aufgrund seiner asiatischen Herkunft wird Ginkgo häufig genutzt, um asiatische Gärten zu bereichern. Ebenso ist Ginkgo biloba ein tadelloser Stadtbaum, der mit Abgasen sehr gut zurechtkommt.
Verbreitungsschwerpunkt
Die Pflanze wurde im Jahre 1690 durch den Botaniker E. Kaempfer in Japan entdeckt. Heute ist Ginkgo weltweit verbreitet. Die ursprüngliche Heimat des Ginkgos liegt in den Mischwäldern Chinas. Früher waren die Nadelgehölze vor allem auf der Nordhalbkugel verbreitet. Im 18. Jahrhundert wurde das Nadelgehölz mit holländischen Seefahrern nach Europa gebracht. Demnach ist er seit 1730 als Ziergehölz in Europa beheimatet. Zum ersten Mal traten Ginkgos im Zeitalter des Perm auf. Während der Kreidezeit starben alle Arten aus, bis auf die hier vorgestellte Sorte Ginkgo biloba.
Krankheiten und Schädlinge
Ginkgo biloba ist ein sehr widerstandsfähiges und robustes Nadelgehölz. Dies beweist das „lebende Fossil“ vor allem dadurch, dass es seit 250 Millionen Jahren auf der Erde überlebt hat. In der Regel befallen Krankheiten oder Schädlinge nur sehr geschwächte Pflanzen.
In Europa so gut wie keine Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen
In Europa wird der Ginkgo so gut wie kaum befallen. Ebenso Insekten oder Pilze hat das Gehölz nicht zu fürchten. Verfärben sich die Blätter am Ginkgo bereits im Sommer gelb, ist dies meist auf falsche Pflegemaßnahmen zurückzuführen. Grundsätzlich ist die Umsetzung von geeigneten Pflegemaßnahmen wichtig, um die Pflanze in einem gesunden und kräftigen Wuchs zu unterstützen.
Fraßschäden durch Wild oder Wühlmäuse
Fraßschäden durch Wühlmäuse oder Wild betreffen vermehrt junge Pflanzen des Ginkgos. Die Pflanze sollte dementsprechend davor geschützt werden.