Mit über hundert Arten bilden die Kiefern die größte Gattung innerhalb der Nadelbäume, und so gibt es für jeden Geschmack und jeden Garten die passende Kiefer. Ob mächtiger Baum, zierliche Kugel oder schlanke Pyramide: Die Auswahl könnte nicht vielseitiger sein.
Immergrün, immer schön!
Als wahrer Überlebenskünstler kommt die Kiefer (Pinus) mit den schwierigsten Gegebenheiten zurecht. Sie wächst in Dünen, Mooren, auf trockenen Gebirgshängen, und sogar am Polarkreis ist sie vertreten. Allen Kiefer-Arten gemeinsam ist jedoch, dass sie sich außerordentlich nach Licht sehnen und frei stehen wollen – und da dies auf nahrhaften, guten Böden selten der Fall ist, trifft man sie fast ausschließlich an unwirtlichen Standorten an.
Das bedeutet: Die Kiefer könnte nicht genügsamer und dankbarer sein. Kein Wunder also, dass echte Pflanzenkenner gerne die Kiefer einer Fichte und einem Lebensbaum vorziehen. Zumal die Kiefer mit ihrem lockeren Wuchs und ihrer malerischen Krone auch äußerst dekorativ ist und sich aufgrund ihrer tiefgehenden Wurzeln wunderbar mit blühenden Stauden unterpflanzen lässt. Sie sehen: Man gerät bei der Kiefer leicht ins Schwärmen!
Kleine Entscheidungshilfe
Von den über hundert Kiefer-Arten sind nur drei – und zwar die Waldkiefer (Pinus sylvestris), die Zirbelkiefer (Pinus cembra) und die Bergkiefer (Pinus mugo) – in Deutschland zu Hause. Die Waldkiefer bzw. die Gewöhnliche Kiefer versetzt den Betrachter mit ihrer breiten, schirmförmigen Krone schnell ins Staunen. Da sie jedoch bis zu 40 Meter hoch und 15 Meter breit werden kann, findet man sie in der Regel nur als Blickfang in weitläufigen Parkanlagen und im Wald. Auch die Zirbelkiefer wird mit ihren 20 Metern recht groß, wohingegen die Bergkiefer mit einer Maximalhöhe von fünf Metern besser in den Garten passt.
Oder man entscheidet sich für eine asiatische Kiefer, zum Beispiel für die langsam wachsende Japanische Schirm-Rotkiefer, die als Großstrauch in Kugelform selten höher als vier und nicht breiter als sechs Meter wird.
Noch kompakter wächst die Japanische Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora „Negishi“). Sie schmückt sich mit grau-blauen Nadeln und bringt so Farbe in kleine Gärten und Beete.
Besondere Arten
Liebäugen Sie mit einer besonders schmalen Kiefer, sollten Sie die aus Frankreich, Finnland und Norwegen stammende Säulen-Kiefer ins Auge fassen. Sie wächst straff aufrecht und ist somit perfekt für Gärten, die nach einer Säulenform verlangen.
Soll es hingegen etwas Außergewöhnliches sein, dürfte Ihnen die Tränen-Kiefer sehr gefallen. Sie ist ursprünglich im Himalaja zu Hause, wird hierzulande bis zu 25 Meter hoch, hat eine pyramidale Krone und zieht mit ihren weit ausgebreiteten Ästen garantiert alle Blicke auf sich. Dasselbe gilt für ihre zierenden, bis zu 25 cm langen Zapfen.
Was nicht jeder weiß
Wussten Sie, dass Kiefern, obwohl sie immergrün sind, alle zwei Jahre ihre Nadeln verlieren? Das ist ganz normal und sollte Sie als stolzer Besitzer keineswegs beunruhigen – die abgeworfenen Nadeln werden durch neue, frische ersetzt!
Abb.: Pinus nigra 'Fastigiata'