Er kommt in Gruppenstellung und als Zierelement in Einzelstellung zum Einsatz, zur Bepflanzung von Heide- und Steingärten, zur Bodenbedeckung und als Grabbepflanzung. Er ist aber auch ein wunderbarer Raumbildner, der eine geometrische Wirkung erzielt, und seine Zwergformen eignen sich ausgezeichnet für Miniaturgärten. Dass der Wacholder ein Allroundtalent ist, steht außer Frage. Wie sollte es auch anders sein? Schließlich ist das Zypressengewächs ein echter Verwandlungskünstler. Mal präsentiert er sich ausladend, mal als zierende Säule, mal als kleiner Strauch und mal in Kissenform.
Wunderbarer Wacholder
Der Wacholder (Juniperus) ist nicht nur vielseitig, er ist auch viel verbreitet. Mit seinen bis zu 70 Arten, die diese Gattung umfasst, ist beinahe jedes zweite Zypressengewächs ein Wacholder. Auf der ganzen Nordhalbkugel ist er vertreten, in Mitteleuropa finden sich jedoch nur zwei Arten: der Gemeine Wacholder und der Sadebaum (Juniperus sabina).
Je nach Sorte und Standort handelt es sich um bis zu 15 Meter hohe Bäume (z. B. Juniperus „Skyrocket") oder mittelhohe bis hohe Sträucher (z. B. Juniperus „Spartan") bzw. flachwüchsige Zwergsträucher (Juniperus „Repanda“) – allesamt mit immergrünen Blättern.
Sämtliche Wacholder-Sorten sind in der Regel kurz, nadel- oder schuppenförmig und eng an den Zweigen anliegend. Sehr dekorativ wirken die Früchte des Wacholders: Die runden Beerenzapfen sind auch als Wacholderbeeren bekannt und sind blau-grau bereift, was tolle Farbakzente setzt.
Standort und Boden
Der Wacholder will von der Sonne verwöhnt werden. Er ist lichthungrig und liebt den sonnigen, freien Stand. Der Boden sollte kultiviert und leicht sauer sein. Keineswegs will der Wacholder im Schattendruck von anderen Bäumen stehen.
Schlanke Säulenform
Sie suchen nach einem Wacholder in Säulenform? Dann ist der Juniperus communis mit seinen Selektionen eine gute Wahl. Dieser Wacholder wird zwischen fünf und 15 Metern hoch und trägt grün bis grün-blaue Nadeln. Er ist sehr frosthart, erfreulich standorttolerant und kommt sogar mit leichtem Schatten zurecht.
Die Selektion „Hibernica“, auch unter dem Namen Irischer Säulen-Wacholder bekannt, bleibt weitaus kleiner (3-5 m hoch) und ist auch für weniger große Gärten geeignet. Ihr säulenförmiger Wuchs ist besonders schmal und dicht.
Noch kompakter ist die Miniaturform „Compressa“. Sie bleibt unter der Wuchshöhe von einem Meter und wird nur rund 30 cm breit. Eine wundervolle Zwergkonifere, die jedoch geschützt stehen will!
Breiter, buschiger Wuchs
Die mit Sicherheit bekannteste und zugleich eine fächerförmig ausgebreitete Wacholder-Art ist der Pfitzer-Wacholder mit all seinen Formen und Farben. Der Gelbe Pfitzer-Wacholder ist mit seinem buschigen Habitus, seinen fast waagerecht stehenden Zweigen und seinen goldgelben bis grün-gelben Blättern besonders schön.
Richtig schneiden
Der Wacholder hat eine hohe Schnittverträglichkeit. Und so gehen Sie am besten vor: Befreien Sie den Wacholder zunächst von abgestorbenen Hölzern. Beim anschließenden Formschnitt die grünen Äste abschneiden und den Schnitt an den Astgabeln anzusetzen!
Abb.: Juniperus communis 'Arnold'