Ihr Name ist nicht wirklich schön, doch die Fetthenne gehört zu den attraktivsten und dankbarsten Blütenstauden überhaupt. Das Dickblattgewächs ist zudem vielseitig einsetzbar: Ob im Steingarten oder Beet, ob zur Grabbepflanzung oder Dachbegrünung –Fetthennen sorgen immer und überall für Freude.
So dankbar, so schön
Der botanische Name der Fetthenne lautet Sedum; der deutsche Name ist auf die dicken Blätter der Blühstaude zurückzuführen. Diese fungieren nämlich als Wasserspeicher, weswegen die Fetthenne auch auf steinigen und mageren Böden eine gute Figur und keine Probleme macht. Passend zu diesem Merkmal heißt die Pflanzengattung, der die Fetthenne angehört, Dickblattgewächse.
Mit rund 420 Arten ist die Pflanzenfamilie, die bereits zwei Mal vom Bund deutscher Staudengärtner (BdS) zur Staude des Jahres gewählt wurde, groß.
Vielseitiger geht es nicht
Zu Hause ist das Sedum vor allem in den gemäßigten sowie subtropischen Gebieten der Nordhalbkugel. Doch auch in Afrika und Südamerika wachsen Fetthennen. Die meisten Arten – nämlich an die 150 – gibt es in Asien. Alle Fetthennen-Arten sind sukkulente Pflanzen mit fleischigen, meist aufrecht oder niederliegenden Stängeln und zumeist wechselständigen oder gegenständigen Laubblättern mit glattem Rand.
Vielfältige Blüten mit ökologischer Wirkung
So vielseitig die über 400 Arten der Fetthenne sind, so unterschiedlich sind auch ihre Blüten. Meistens sind sie fünfzählig, wobei die Farben der schirmartigen, endständigen Scheindolden sowohl silbrig-weiß und rosa als auch dunkelrot sein können. Allen Sorten gemeinsam ist, dass die Blüten anziehend auf Bienen, Insekten und Schmetterlinge wirken.
So blüht die Pflanze schön
Die meisten Fetthennen als Blütenstauden sind Sonnenanbeter und wollen demnach in der vollen Sonne stehen, es gibt jedoch auch Arten, die auch im Halbschatten gedeihen. Grundsätzlich benötigen alle Arten lediglich ein Minimum an Anspruch und Pflege. Insbesondere die bis 70 Zentimeter hohen, horstig wachsenden Fetthennen verlangen jedoch nach gut durchlässiger Erde.
Niedrig wachsende Fetthennen
Bis zu 30 Zentimeter groß wird das Sedum telephium „Red Cauli“ (Garten-Fettblatt „Red Cauli“/ Blaublatt-Fetthenne). Es handelt sich dabei um eine echte Liebhabersorte, und das ist kein Wunder, denn das Rot ihrer Blüten ist atemberaubend schön. Dazu kommt ihr dekoratives blaugrünes Blätterkleid, das sich später dunkelrot färbt.
Genauso groß wird das Garten-Fettblatt „Washfield Ruby“. Die graurote bis purpurviolette Blüte zieht alle Blicke auf sich! Ein weiterer Pluspunkt ist, dass diese außergewöhnliche Sorte bis -23 Grad winterhart ist.
Flach ausgebreitet, polsterartig und bodendeckend wächst das aus Japan stammende Blaugraue Fettblatt „Sachalin“. Wir empfehlen die purpurrote Gartenschönheit für Steinanlagen, Felssteppen, Mauerkronen und die Kübelhaltung.
Groß im Kommen
70 Zentimeter groß wird das Herbst- oder Garten-Fettblatt (Sedum telephium), dessen graugrünes Blatt einen schönen Kontrast zur braunroten, doldenförmigen Blüte bildet. Ob für den Bauern– oder Präriegarten – diese Sorte rundet jedes Pflanzenarrangement malerisch ab. Sehr schön ist zum Beispiel die Kombination mit Sonnenhut und Ziergräsern.
Was nicht jeder über Fetthennen weiß
Fetthennen erst im Frühjahr schneiden, schließlich bilden ihre Samenstände im Winter einen schönen natürlichen Schmuck. Polsterartig wachsenden Fetthennen verlangen überhaupt nicht nach einem Rückschnitt.
Und: Die Fetthenne lässt sich ganz einfach mit Stecklingen vermehren. In Anzucht-Erde bzw. Aussat-Erde treiben sogar Abschnitte eines Stängels wieder aus!
Abb.: Sedum telephium 'Xenox'