Der Fingerhut entstammt der vielseitigen Familie der Wegerichgewächse und ist gerne an Waldwegen zu finden, doch aufgrund seiner dekorativen Blüten findet er auch häufig Einzug in die Blumenbeete unserer Gärten.
Wir stellen Ihnen die wundervolle Staude vor, die sich ebenfalls für den Gehölzrand anbietet, und sagen, was Sie beachten müssen, damit sie problemlos bei Ihnen im Garten gedeiht.
Daran erkennen Sie den Fingerhut
Der Fingerhut hat den botanischen Namen Digitalis und bildet eine Gattung, die aus 25 Arten besteht. Beheimatet sind diese in Europa, Nordafrika und im Westen Asiens.
Fingerhut ist eine zweijährige oder kurzlebige Blütenstaude. Die bodenständige Blattrosette sowie die gestielten lanzettlichen Blätter werden im ersten Jahr gebildet, aus der Blattrosette kommt im darauffolgenden Jahr dann der Blütenstand. Dieser kann bis zu zwei Meter hoch sein und schmückt sich mit glockigen Einzelblüten, die innen auffällig gefleckt sind. Die Blütezeit des Fingerhuts reicht von Juni bis in den August.
Was wichtig ist
In Gärten, in denen Kinder spielen oder sich Haustiere aufhalten, sollte der Fingerhut besser nicht gepflanzt werden. Denn: Sämtliche Pflanzenteile des Fingerhuts sind sehr giftig. Bereits zwei verzehrte getrocknete Blätter können für einen Erwachsenen tödlich sein. Gleichzeitig wird die Staude seit Jahrhunderten als Heilpflanze bei Herzbeschwerden eingesetzt. Die im Fingerhut enthaltenen Herzglykoside regen – als Medikamente! – den geschwächten Herzmuskel an und helfen ihm, sich wieder stärker zusammenzuziehen.
Zieht Bienen und Insekten an
Wer keine Kinder und keine Haustiere im Garten hat, wird sich in den Fingerhut verlieben, denn die Blüten könnten nicht schöner sein. Der Blütenstand mit seinen glockigen Blüten, die an nur einer Seite hängen, zieht im Sommer alle Blicke auf sich. Zudem hat der Fingerhut eine anziehende Wirkung auf Bienen und Hummeln, denen er als Nahrungsquelle dient.
Standort und Boden
Der Fingerhut mag humusreiche, mäßig feuchte Böden. Gern dürfen diese zusätzlich nährstoffreich und kalkarm sein. Am liebsten steht der Fingerhut im Halbschatten. Wenn der Boden ausreichend feucht ist, wächst der Fingerhut aber auch Standorten mit mehr Licht. Nur vollsonnige Plätze sollten im Garten gemieden werden.
Die schönsten Farben
Ein besonderer Fingerhut ist der Digitalis cultorum „Goldcrest“. Seine traubenartigen Blütenstände sind pfirsichfarben und definitiv ein Eyecatcher.
Außergewöhnlich ist auch die Sorte „Monstrosa“. Sie blüht in den schönsten Farben von Weiß bis Rosa, das heißt, die Farbe der Blüten variiert im Lauf der Zeit.
Reinweiß ist hingegen der Digitalis purpurea „Snow Thimble“. Mit seinem zurückhaltenden Wesen bringt er einen Hauch Noblesse und Romantik in den Garten.
Abb.: Digitalis 'Mertonensis'