Als Wunderkraut sah man den Frauenmantel im Mittelalter an. Heute ist er wegen seine attraktiven gelben Blüte und seines schönen Laubs eine unverzichtbare Gartenpflanze. Vor allem naturnahe Gärten kommen kaum ohne die sonnig anmutende Rabattenstaude aus, doch der Frauenmantel macht immer und überall eine gute Figur.
Wir verraten Ihnen, was die verschiedenen Arten des Frauenmantels so wertvoll macht und geben Tipps, mit denen Sie lange Freude an Ihrer Pflanze haben.
Sonniges Wesen
Der Frauenmantel trägt seinen Namen mit gutem Grund. Die Form seiner Blätter erinnert an einem Mantel, um genau zu sein, soll er an den wallenden Mantel der Jungfrau Maria erinnern. Und so wird auch verständlich, wieso die Staude im Mittelalter eine Karriere als Heilpflanze gemacht hat.
Schon Hildegard von Bingen setzte auf den Frauenmantel. Ob Magen-Darm-Beschwerden, Frauenleiden oder äußere Anwendungen: Der Frauenmantel wurde gern und häufig eingesetzt, und auch heute noch findet er bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Frauenleiden Verwendung. Als heilsam gelten das Kraut und die Blüten.
Sommerlaune garantiert
Der Frauenmantel (botanisch Alchemilla) bildet eine artenreiche Gattung innerhalb der Rosengewächse (Rosaceae). Rund tausend Frauenmantel-Arten kommen weltweit vor, und zwar in erster Linie in Afrika und Asien, doch auch bei uns in Europa.
Sämtliche Arten haben einen niedrigen Wuchs. Mit einer Wuchshöhe von rund 70 Zentimetern ist die Alchemilla mollis, der Großblättrige Frauenmantel, schon der Riese unter den Frauenmänteln. Besonders klein bleibt die Alchemilla alpina, der Alpen-Silbermantel: Höher als 15 Zentimeter will er nicht hinaus.
Typische Erkennungsmerkmale des Frauenmantels sind seine nierenförmigen oder rundlichen Blätter mit gesägtem oder gezähntem Rand sowie die gelb-grünen Einzelblüten. In Büscheln stehen sie bis zum Herbst und sorgen mit ihrem sonnigen Wesen für Sommerlaune.
Standort und Boden
Das Wunderbare am Frauenmantel ist neben seinem attraktiven Wesen seine Bodenständig- und Genügsamkeit. Ob er im Halbschatten oder in der Sonne steht, ist dem Frauenmantel schlicht egal. Ist sein Standort sonnig, blüht er zeitiger, dafür allerdings ein weniger kürzer.
Was den Boden betrifft, so darf dieser lehmhaltig, frisch und feucht sein. Noch besser ist jedoch ein sandiges, humusreiches Substrat.
Sorten für jeden Einsatz
Ein wunderbarer Bodendecker, der zuverlässig einen grünen Teppich bildet, ist die Alchemilla erythropoda, der Rotstielige oder Kleine Frauenmantel. Seine sattgrünen Blätter, in denen sich nach einem Regen und am Morgen kleine Tautropfen fangen, sind von geradezu sagenhafter Schönheit.
Wer einen Frauenmantel mit schöner Blüte und hohem Wuchs sucht, ist mit der Alchemilla mollis „Robustica“(Großblättriger Frauenmantel „Robustica“) bestens beraten. Diese robuste und wüchsige Sorte eignet sich als Rabattstaude, macht in Steingärten und an Wasserläufen eine gute Figur und überzeugt auch als Gehölzrandpflanzung.
Wissenswertes
Aufs Rückschneiden können Sie verzichten. Falls nötig, darf ein Rückschnitt aber dennoch vorgenommen werden.
Und: In Trockenphasen – gerade junge Pflanzen! – bitte wässern.
Abb.: Alchemilla mollis 'Robustica'