Vor so mancher Staude ziehen wir, schön wie sie ist, sprichwörtlich den Hut. Vom Sonnenhut zum Beispiel sind wir schwer begeistert. Denn gerade dann, wenn sich ein Großteil der Blühstauden bereits wieder vom Sommer verabschiedet, hat der Sonnenhut seinen großen Auftritt. Und der will zelebriert werden. Am besten in der Einzelstellung, denn als Solitärpflanze kann der Sonnenhut erst so richtig auftrumpfen.
Ideal als Solitär
Kaum ein Garten, in dem kein Sonnenhut zu finden ist, schließlich ist die Staude der Inbegriff des Sommers. Mit seiner sonnigen Ausstrahlung bringt der Sonnehut Farbe und Leben in die heimische Freiluftoase.
Gerade angesichts der großen Beliebtheit ist es umso verwunderlicher, dass die wenigstens wissen, dass der Name Sonnenhut zwei Pflanzen beschreibt, und die sind, wenn man es botanisch betrachtet, nicht einmal eng miteinender verwandt.
Auf der einen Seite steht der Name Sonnenhut für den Gelben Sonnenhut oder den Gewöhnlichen Sonnenhut (Rudbeckia), auf der anderen Seite weist er auf den sogenannten Scheinsonnenhut oder den Purpursonnenhut (Echinacea) hin.
Die Unterscheidung
Rudbeckia, also der Gewöhnliche oder Gelbe Sonnenhut, gehört den Rudbeckien und der Familie der Korbblütler (Asteraceae) an. Das wiederum trifft aber auch auf die Gattung Echinacea zu. Und hier lohnt ein Blick auf den Namen. Dieser nämlich hat seinen Ursprung im Altgriechischen und leitet sich von ἐχῖνος echínos ab, was Stacheliger Seeigel bedeutet und verrät, worin sich Rudbeckia und Echinacea unterscheiden. Ihnen gemeinsam ist eine kegelförmige und nach oben gewölbte Mitte, Echinacea weist allerdings zudem stachelspitzige Spreublätter auf. Daher der lautmalerische Name Seeigel.
Pflege und Co.
Im Grunde verrät es bereits der Name: Der Sonnenhut verlangt, damit er schön und kräftig wächst, nach einem Standort in der Sonne. Je schattiger Sonnenhüte stehen, umso mehr leidet deren Blüte.
Hinsichtlich des Substrats gilt: Echinacea in durchlässigen, humusreichen Boden setzen. Rudbeckia braucht im Gegensatz dazu nährstoffreiche, humose und feuchte Erde.
Pupursonnenhut
Die Gattung der Echinacea umfasst neun Arten, deren Heimat in Nordamerika liegt. Man erkennt diese Arten, deren maximale Wuchshöhe rund 150 Zentimeter beträgt, zum einen an ihrem Blattwerk. Das Laub ist wechselständig und weist eine einfache Blattspreite sowie einen glatten Rand auf. Zum anderen liefern die Blüten einen deutlichen Hinweis auf die Gattung. Die köpfchenförmigen Blütenstände sind unverkennbar. Sie stehen auf langen, attraktiven Stielen und umfassen eine ganze Farbpalette.
Sie mögen Pink und Rosa? Dann werden Sie Echinacea purpurea „Red Knee High“ lieben. Ihr Garten soll in Orange oder Rot leuchten? Werfen Sie einen Blick auf die Sorte „Tomato Soup ®“. Sie trägt ihren Namen nicht von ungefähr, ihr Rot ist das einer Tomatensuppe. Oder bevorzugen Sie Weiß? Auch hier lassen sich unzählige Sorten finden. So etwa die Selektion „Virgin“, deren Name (deutsch: Jungfrau) auf ihr Unschuldsweiß hindeutet.
Gewöhnlicher Sonnenhut
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Gelben Sonnenhuts oder Gewöhnlichen Sonnenhuts (Rudbeckia) ist – wie bei Echinacea – Nordamerika. Rund zwanzig Arten haben dort ihr Zuhause, und genau wie bei der Echinacea-Gattung ist deren Laub wechselständig, während die Blattspreiten einfach bis fiederteilig sind. Zum Verlieben ist die Blüte des Gelben Sonnenhuts.
Ans Herz legen möchten wir Ihnen unter anderem den Westlichen Sonnenhut (Rudbeckia occidentalis), der einen herrlichen Naturgarten-Charme besitzt. Mit seiner Größe von rund zwei Metern ist er schon aus der Ferne zu bewundern.
Ebenfalls eine Zier: Rudbeckia subtomentosa „Little Henry“, ein Schwachfilziger Sonnenhut mit filigranen, strahlenförmigen Blütenständen in Gelb.
Vor so mancher Staude ziehen wir, schön wie sie ist, sprichwörtlich den Hut. Vom Sonnenhut zum Beispiel sind wir schwer begeistert. Denn gerade dann, wenn sich ein Großteil der Blühstauden...
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