Die Duftblüte – so schön ihr Anblick auch ist – verleitet dazu, die Augen zu schließen und sich ihrem sinnlichen Duft hinzugeben. Schon von weitem nimmt man den fruchtig-süßen Geruch wahr, der einen vom Alltag abtauchen und träumen lässt.
Wie herrlich das duftet!
Der botanische Name der Duftblüte lautet Osmanthus und geht auf den Duft der Zierpflanze zurück, denn das aus dem Griechischen stammende osme bedeutet Duft, und anthos kann mit Blüte übersetzt werden. Aufgestellt wurde die außergewöhnliche Pflanzengattung bereits im 18. Jahrhundert, heute sind noch neunundzwanzig Arten bekannt. Die meisten davon sind in Asien zu Hause, zwei Arten – die Amerikanische (Osmanthus americanus) und die Mexikanische Duftblüte (Osmanthus mexicanus) – haben ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Nordamerika.
Alles, was Sie wissen sollten
Sämtliche Arten der Duftblüte sind immergrüne Sträucher oder Bäume. Sie fallen durch ihren breitbuschigen, eiförmig-elliptischen Wuchs und ihre langen, gegenständigen Blätter auf, die dunkelgrün sind und schön glänzen. Die Blüten der Duftblume finden sich in Büscheln oder kleinen Rispen, sind weiß oder gelblich und – das Wichtigste – riechen meistens aromatisch. Die Blütezeit ist je nach Art im April und Mai (Osmanthus burkwoodii) oder in den Herbstmonaten September und Oktober (Osmanthus heterophyllus).
Frühlings- oder Herbst-Duftblüte?
Vom größten Nutz- und Zierwert für den Gartenbesitzer sind die beiden bereits erwähnten winterharten Arten der Duftblüte: die Frühlings- und die Herbst-Duftblüte. Wie der Name es verrät, blüht die bis zu zwei Meter große Frühlings-Duftblüte (Osmanthus burkwoodii) im April und Mai, wenn der Frühling die ersten warmen Sonnnentage bringt. Dann verströmt sie im Garten einen starken Duft, der ohnegleichen ist. Ein halbes Jahr später, wenn sich der Sommer verabschiedet und dem Herbst weicht, ist die Blütezeit der etwas größer werdenden Herbst-Duftblüte (Osmanthus heterophyllus). Der breitbuschige, locker aufrechte Strauch erinnert in seiner Belaubung an die Stechpalme (Illex), doch im Gegensatz zu dieser trägt die Herbst-Duftblüte gegenständige Blätter.
Gut zu wissen: Die Herbst-Duftblüte wird auch Stachelige Duftblüte genannt.
So einfach ist die Pflege
Keine der beiden winterharten Duftblüten ist anspruchsvoll, was den Standort und den Boden betrifft. Ein humusreicher, durchlässiger und nährstoffreicher Boden und ein absonniges bis halbschattiges Plätzchen im Garten sind jedoch von Vorteil und fördern das gesunde Wachstum der immergrünen Zierpflanze. Ob in der Einzelstellung, für die Gruppenpflanzung, als niedrige Hecke oder Formgehölz – die beiden winterharten Duftblüten verlangen selten nach Pflege und machen alles mit. So können Sie die Pflanzen beispielsweise problemlos zurückschneiden. Störende Triebe einfach jederzeit (außer es herrscht Frost) zurücknehmen! Selbst radikale Rückschnitte bis ins alte Holz machen der Frühlings- (Osmanthus burkwoodii) und der Herbstduftblüte (Osmanthus heterophyllus) nichts aus.
Süße Duftblüten
Alle anderen Duftblüten sind prädestiniert für die Verwendung als Kübelpflanze. Eine echte Seltenheit und ein besonderes Schmuckstück ist die Süße Duftblüte (Osmanthus fragrans). Sie blüht im Spätsommer, wenn das große Blühen bereits beendet ist; danach bilden sich kleine, blau-schwarze Steinfrüchte aus. Glücklicherweise sind auch die Süßen Duftblüten kältetolerant – sie vertragen Temperaturen bis minus sieben Grad und können bis zum Wintereinbruch auf dem Balkon oder der Terrasse verweilen. Danach sollte man sie im Haus überwintern – ideal ist ein heller Platz mit Temperaturen um fünf Grad.
Abb.: Osmanthus burkwoodii