Wer glaubt, dass Gartenschönheiten immer kleine Diven sind, der irrt sich. Bester Gegenbeweis ist der Japanische Liguster. Obgleich der immergrüne Strauch einen malerischen, dichtbuschigen Wuchs hat und von Juni bis in den Spätsommer hinein mit einer weißen Blütenpracht begeistert, ist er vollkommen anspruchslos. Genügsamer kann ein immergrünes Gehölz mit einer zierenden Belaubung kaum sein.
Am liebsten Liguster
Der Großstrauch oder kleine Baum stammt, wie es aufgrund seines Namens unschwer zu vermuten ist, aus Japan. Doch auch in Korea ist er zu Hause. Dort, in seinen ursprünglichen Verbreitungsgebieten, kann er bis zu sechs Meter hoch werden, hier bei uns wird er nicht größer als drei Meter, was ihn auch für all diejenigen interessant macht, in deren Garten nur wenig Platz ist. Sein immergrünes Blatt hat eine sehr ansprechende Form. Es ist länglich-eiförmig, verjüngt sich am Ende und ist sattgrün, sodass auch in den tristen Wintermonaten für lebendige Farbakzente im Garten gesorgt ist. Die Blütezeit des Japanischen Ligusters (Ligustrum japonicum) ist von Juni bis September. Dann blüht der immergrüne Strauch mit weißen Blüten in bis zu zwanzig Zentimeter langen Rispen. Danach bilden sich kugelförmige Beeren aus, die erst grün sind und sich dann schwarz verfärben. Sehr zur Freude des Gartenbesitzers haften diese lange an der Pflanze.
Tipp für kleinere Gärten
Kleiner als der Japanische Liguster, nämlich zwei Meter maximal, bleibt der Weißbunte japanische Liguster (Ligustrum japonicum „Variegatum“). Wie sein großer Bruder hat er einen dichten, kompakten Wuchs und trägt in den Sommermonaten weiße Blüten in langen Rispen. Auch die schwarzen Beeren hat er mit dem Japanischen Liguster gemein. Eine absolute Ausnahmeerscheinung sind hingegen seine zierenden, immergrünen Blätter. Sie sind länglich-eiförmig, am Ende schmaler und dunkelgrün mit weißgelber Randung, was sehr faszinierend aussieht und den Weißbunten japanischen Liguster zu einem wundervollen Zierelement macht.
Eine wundervolle Pflanze
Beide – sowohl der Japanische Liguster als auch der Weißbunte japanische Liguster – sind äußerst anspruchslose, vollkommen winterharte Zierpflanzen, denen Wind und Wetter nichts anhaben können. Sie gedeihen an einem sonnigen, aber auch an einem halbschattigen Standort, und während die Sorte „Variegatum“ sandig-humose, trockene bis frische und neutrale Untergründe bevorzugt, liebt der Ligustrum japonicum saure bis neutrale, trockene bis frische und sandig-humose Böden. Ingesamt gelten aber beide als sehr standorttolerant und in allen Belangen anspruchslos. Ob als Hecke, zur Einzelstellung, auf Stämme veredelt oder als Bonsai – der Japanische Liguster und die Sorte „Variegatum“ sind vielseitig einsetzbar und herrlich unkompliziert. Und wichtige Vogelschutzgehölze sind sie noch dazu, da sie gute Nistplätze und nahrhafte Beeren bereithalten.
Pflege-Tipp für schönes Wachstum
Ligusterhecken wachsen aufgrund ihres hohen Ausschlagvermögens schnell und sollten zwei Mal während der Sommermonate geschnitten werden: am besten Ende Juni und Ende August. Neben diesem Formschnitt verlangt der Japanische Liguster keine zusätzliche Pflege, was ein weiterer Pluspunkt ist.
Abb.: Ligustrum japonicum