Nur schwerlich kann ein Sommerblüher mehr begeistern, als dies der Pfeifenstrauch tut. Seine Blütefülle ist schier unbeschreiblich, sein Duft betört die Sinne, und seine erstaunliche Anspruchslosigkeit überzeugt selbst diejenigen, die im Sommer draußen lieber die Füße hochlegen als zu den Gartenwerkzeugen zu greifen.
Blütentraum in Weiß
Der Pfeifenstrauch wird auch Falscher Jasmin genannt und schmückt sich mit dem wohlklingenden botanischen Namen Philadelphus – benannt nach dem gleichnamigen ägyptischen Gott. Und göttlich schön ist der Pfeifenstrauch in der Tat, sodass es nicht verwundert, dass er schon vor Jahrhunderten seinen Siegeszug in unsere Garten angetreten hat.
Ursprünglich stammen seinen siebzig Wildarten aus Südeuropa, dem Kaukasus, dem Himalaja, aus Nordamerika und Asien.
Es sind meist sommergrüne Sträucher mit gegenständigen Blättern, außergewöhnlichen Zweigen und zumeist weißen, sehr hübschen Blüten, die jeden Sommer aufs Neue zu begeistern wissen. Ohne jede Übertreibung kann man sagen, dass der Falsche Jasmin in keinem Garten fehlen sollte.
Dufte Sommerlieblinge
Ganz besonders schön ist der kompakte Pfeifenstrauch „Schneesturm“. Schnell wächst er zu einer Größe von drei Metern und einer Breite von zwei Metern heran und zieht mit seinen straff aufrechten Grundtrieben und seinen überhängenden Seitenzweigen dann alle Blicke auf sich. Erst recht, wenn sich im Juni und Juli seine schneeweißen, stark gefüllten Blüten zeigen, die von unsagbarer Schönheit sind. Und: Herrlich duften tun sie auch noch. Ein Fest für die Sinne!
Wesentlich kleiner und daher perfekt für nicht allzu große Gärten ist der Großblütige Pfeifenstrauch „Manteau d’Hermine“. Mit einer Maximalhöhe und –breite von rund zwei Metern findet er überall sein Plätzchen. Auch er schmückt sich im Juni und Juli mit schneeweißen Blüten, die im Gegensatz zu denen der Sorte „Schneesturm“ locker bis dicht gefüllt sind.
Die schönsten Wildarten
Der Europäische Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) ist eine der schönsten Wildarten des Falschen Jasmins. Er wird zwei bis drei Meter hoch und bis zu zwei Meter breit, hat einen straff aufrechten Wuchs und im Alter malerisch überhängende Seitenzweige. Vor allem aber überzeugen seine bis zu drei Zentimeter breiten, weißen Blüten, an denen sich das Auge oft schon im Mai erfreuen kann.
Ein Hingucker ist auch der Gelbe Europäische Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius „Aureus“), der mit seinen gelblichen Blätter eine sonnige Erscheinung ist.
Tipp vom Gartenprofi
Das Überwintern des Falschen Jasmins ist absolut unproblematisch, weil er frosthart ist. Jüngere Pflanzen freuen sich jedoch darüber, wenn sie in den kalten Monaten mit zum Beispiel Laub oder mit einem Vlies abgedeckt werden. Das schützt die Wurzeln des Pfeifenstrauchs vor dem Frost.
Abb.: Philadelphus 'Virginal'