Die Stechpalme sticht aus allen Sommerblühern heraus. Erst zeigt sie sich von Mai bis Juni in einem weißen Blütenkleid, und dann hat sie mit ihren leuchtend roten Früchten ihren großen Auftritt. Bewundernde Blicke garantiert!
Stachelige Schönheit
Die Ilex-Gattung, so der botanische Name der Stechpalme, ist mit 300 bis 400 Arten über die ganze Welt verstreut. Man findet sie in Europa, Asien, Afrika und Amerika.
Kennzeichnend für die Stechpalme sind ihre wechselständigen Blätter, die mit Randdornen besetzt sind.
Ebenso außergewöhnlich: Stechpalmen (Ilex aquifolium) erfreuen nicht nur mit schönen, zierlichen Blüten in Weiß, sie tragen auch unzählige rote Früchte, die zweifelsohne zu den attraktivsten überhaupt zählen – vor allem in Kombination mit ihrer immergrünen dunkelgrünen Belaubung. Besonders erfreulich ist, dass Stechpalmen sehr gut an absonnigen bis schatten Standorten gedeihen und auch an den Boden keine allzu großen Anforderungen stellen. Am wohlsten fühlen sie sich jedoch in kräftigen mäßig sauren bis schwach alkalischen Böden.
Die Königin unter den Stechpalmen
Eine ganz besondere, wenn nicht sogar die schönste Stechpalme ist die Weißbunte Stechpalme „Silver Queen“.
Der mittelgroße Strauch hat einen aufrechten und schmal kegelförmigen Wuchs, mit abstehenden Zweigen und trägt immergrüne Blätter mit weißem Randsaum. Er wird bis zu vier Meter hoch und zwei Meter breit, sodass er sowohl in großen, aber auch in weniger ausladenden Gärten seine Wirkung nicht verfehlt.
Nach seiner Blüte im Mai und Juni begeistert der Zierstrauch mit bis zu sieben Millimeter dicken orangeroten Früchten, die wohl die größte Zierde dieser weißbunten Sorte ist.
Besonders unkompliziert
Eine gute, winterharte Form der Stechpalme ist die Europäische Stechplame „Alaska“, die in 40 Jahren nur 3,5 Meter groß wird. Ihre Besonderheiten sind ihre hervorragende Winterhärte und die Langsamwüchsigkeit, die sie auch für kleinere Gärten interessant macht.
Bestens geeignet ist sie insbesondere für das Anlegen von immergrünen Hecken.
Ihr Wuchs ist schmal und kompakt, und ihr Fruchtansatz ist herausragend – oft bleiben die Früchte zudem erstaunlich lang am Stauch haften.
Übrigens: Ihre große Schwester ist die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium). Sie kann eine Größe von acht Metern erreichen.
Gute Winterhärte, schwarze Früchte
Herrlich unkompliziert ist der Ilex crenata, die Japanische Hülse. Dieser Strauch kann sowohl sonnig als auch schattig stehen und trotzt Wintertemperaturen von bis zu minus 27 Grad.
Die straff aufrechte, immergrüne Pflanze wird zwischen zwei und dreieinhalb Metern groß und hat im Gegensatz zum Ilex Aquifolium schwarze Früchte, die lange an der Pflanze haften und ein toller Hingucker sind.
Tipp vom Garten-Profi
Der Ilex ist besonders schnittverträglich, sodass man aus der Stechpalme nicht nur dichte Hecken, sondern auch Figuren formen kann. Wichtig ist jedoch, zum richtigen Zeitpunkt zur Schere zu greifen. Am besten tut man dies, wenn die Früchte im Ansatz bereits zu sehen sind. Denn dann läuft man nicht Gefahr, die Blüten mit abzuschneiden, was als Folge hätte, dass sich keine Früchte bilden können.
Abb.: Ilex altaclerensis 'Golden King'