Ein Hoch auf die Heckenkirsche! Die auch als Geißschlinge oder Geißblatt bekannte Pflanze hat zahlreiche, wenn auch kleine Blüten, wundervoll gefärbte Früchte und ist mit seiner Anspruchslosigkeit und Frosthärte die perfekte Wahl als Hecken- und Deckpflanze, für die Einzelstellung und für Steingärten, und selbst als Bodendecker macht die Heckenkirsche stets eine gute Figur.
Was Sie wissen sollten
Die Heckenkirsche gehört zur Lonicera-Gattung, die mit fast 200 Arten eine sehr bedeutsame ist. Es sind zumeist laubabwerfende, selten auch wintergrüne, aufrecht wachsende oder windende Sträucher bzw. Kletterpflanzen, die insbesondere auf der nördlichen Erdhalbkugel ihre Heimat haben. Ihre meist gegenständig angeordneten Blätter sind gestielt oder ungestielt; bei den aufrecht wachsenden Sorten stehen die Blüten paarweise auf Stielen nebeneinander.
Sommergrüne, aufrecht wachsende Sorte
Von besonderem Wert für den Pflanzen- und Gartenliebhaber sind vor allem die sommergrünen, aufrecht wachsenden Arten der Heckenkirsche. Dazu gehört unter anderem die aus Mitteleuropa stammende Gewöhnliche oder Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum). Sie wird zwischen zwei und drei Meter hoch und bildet weiße Blüten aus, die sich beim Verblühen gelblich färben. Ihr Hauptwert liegt in ihrer enormen Anpassungsfähigkeit und Robustheit. Perfekt für Hecken!
Sommergrüne Kletterer
Zu den sommergrünen kletternden Arten zählt die Rote Geißschlinge, die auch als Lonicera brownii „Dropmore Scarlet“ bekannt ist. Mit ihren zahlreichen roten bis orangeroten Röhrenblüten, die bis zu 45 Millimeter lang sind, erobert sie das Herz eines jeden Gärtners. Doch auch die Geißschlinge „Goldflame“ weiß mit ihren anmutigen Blüten zu überzeugen, denn diese sind außen blaurot bis purpurrot und innen gelbweiß; zudem duften sie ganz wunderbar. Für das Beranken von Wänden, Pergolen, Mauern und Zäunen können Sie also kaum eine bessere Wahl treffen. Wichtig jedoch: bitte an eine Rankhilfe denken!
Immergrüne, niedrige Arten
Immergrüne, niedrige Arten gibt es an der Zahl nur wenige, unter anderem die Nitida-Arten. Zu erwähnen ist hier die Sorte „Elegant“, die bis zu einem Meter hoch wird und einen breitbuschigen, dicht verzweigten Wuchs hat. Egal, ob als Unterwuchs, als Flächenbegrüner, Einfassung oder als niedrige Hecke – die Immergrüne Heckenkirsche ist immer und überall ein sehr ansprechender Frühlingsblüher. Tipp: Etwas frosthärter als „Elegant“ ist die Sorte „Maigrün“. Auch sind die eiförmigen Blätter dieser Sorte etwas heller.
Immergrüner Kletterer
Eine absolute Sonderstellung unter den Heckenkirschen nehmen die seltenen immergrünen, kletternden Sorten ein. So zum Beispiel das Immergrüne Geißblatt „Henryi“. Dabei handelt es sich um einen stark wachsenden Schlingstrauch, der bis zu sechs Meter hoch werden kann und von Juni bis August mit kleinen, aber schönen gelblichen bis roten Blüten punktet. Doch, und das ist das Besondere, „Henryi“ versprüht auch im Winter seinen immergrünen Charme und kann so den kleinsten Garten in ein grünes Paradies verwandeln. Tipp: möglichst geschützt und absonnig bis schattig pflanzen!
Abb.: Lonicera caerulea kamtschatica