Blauglockenbaum / Paulownie / Kiribaum

Herkunft und Besonderheiten des Blauglockenbaums

Der sogenannte Blauglockenbaum ist eine exotische Schönheit mit Seltenheitswert, die einen Hauch von Fernost in unsere Gärten bringt. Der malerische Zierbaum begeistert mit einer atemberaubenden Blüte und gilt als einziger blaublühender Baum in unseren gemäßigten Breiten. Die attraktive Pflanze zieht damit alle Blicke auf sich und verschönert unsere Gärten mit einer sensationellen Ausstrahlung. Im Zusammenspiel mit einer formschönen, malerischen Baumkrone und einer markanten Frucht im Herbst entführt die Paulownia den deutschen Botaniker für einen Moment nach Asien und verschafft sich damit große Beliebtheit unter den europäischen Gärtnern.

Die Paulownia mag ein mildes Klima

Trotz seiner Schönheit ist der mittelgroße Baum in Deutschland eher wenig verbreitet, denn er bevorzugt ein mildes Klima, wie dies zum Beispiel in den deutschen Weinbaugebieten zu finden ist. Er ist aber vielen Gärtnern bekannt und hört auf die deutschen Namen Blauglockenbaum, Kaiserinnenbaum oder auch Kiribaum.

Attraktiver Zierbaum stammt aus Asien

Ursprünglich stammt der Blauglockenbaum aus dem östlichen und zentralen China. Dort wird er als Zierbaum und ebenso als Nutzpflanze verwendet, denn sein Holz gilt als besonders wertvoll und attraktiv. Die Paulownia ist die einzige Gattung in der Familie der Blauglockenbaumgewächse und wurde bis vor einigen Jahren der Familie der Braunwurzgewächse zugeordnet.

Paulownia ist auch als Kaiserinnenbaum bekannt

Der Blauglockenbaum gelangte bereits recht früh nach Europa und wurde durch den deutschen Botaniker und Arzt Philipp Franz von Siebold in seiner Funktion als Militärarzt für die niederländische Ostindienkompanie in Europa eingeführt. Auf einer seiner zahlreichen Reisen begegnete er dem attraktiven Baum und brachte ihn auf diesem Weg in unsere Breiten, wo er Teil der umfassenden Pflanzensammlung des leidenschaftlichen Laienbotanikers wurde. Den botanischen Namen Paulownia gab ihr Entdecker dem asiatischen Baum zu Ehren der russischen Zarentochter Anna Pawlowna, die zu ihrer Lebenszeit die Frau des niederländischen Königs war. Noch heute kennt man den Blauglockenbaum daher ebenfalls unter dem Namen Kaiserinnenbaum.

Paulownia wird 12 bis 15 Meter hoch

Die Paulownie wächst zumeist einstämmig mit einem kräftigen Jahreszuwachs von circa 50 cm. Sie erreicht ausgewachsen eine ungefähre Endhöhe von zwölf bis fünfzehn Metern und eine ebensolche Kronenbreite. Die stattliche Baumkrone begeistert mit ihrer formschönen Erscheinung und bietet dem Betrachter einen malerischen Anblick, der im Sommer erholsame Schattenmomente verspricht. Der mittelgroße Baum bringt Exotik in den heimischen Garten und beweist seinen asiatischen Ursprung mit seinen auffallend dicken, steifen Trieben. Sie bilden eine breite, lockere Kronenform und machen den Blauglockenbaum zu einem stattlichen Naturdenkmal.

Hellgrauer Stamm mit auffallend dicken Trieben

Der Stamm der Paulownia präsentiert sich hellgrau und bietet einen aparten Kontrast zu der olivgrünen Baumrinde der jungen Triebe. Diese sind zunächst recht dick und hohl. Sie tragen eine leichte, weiche Behaarung, die sich aber im Verlaufe der Zeit verliert.

Exotisches Blattwerk des Blauglockenbaums belebt den Garten im Frühjahr

Das Blatt des Blauglockenbaums treibt recht spät im Frühjahr aus. Die Blätter stehen gegenständig an den Zweigen und treiben in einem leichten Bronzeton aus, der jedoch schnell zu einem strahlenden Hellgrün wechselt. Die herzförmigen Blätter laufen spitz zu und haben schwach angedeutete Blattlappen. Ihre dunklere und graufilzige Unterseite bietet einen malerischen Anblick im Zusammenspiel mit der leicht behaarten Blattoberseite. Dies lässt den Baum fremdartig erscheinen und verstärkt seine exotische Ausstrahlung.

Der Blauglockenbaum entwickelt keine Herbstfärbung

Herbstfärbung zeigt der Blauglockenbaum nicht. Er verabschiedet sich recht spät im Herbst von seinem Laub und stellt seinen formschöne Wintersilhouette stilvoll zur Schau.

Glamouröser Blütentraum der Paulownia strahlt in malerischem Blau

Die erste Blüte dieser asiatischen Baumschönheit erfordert die Geduld des Gärtners, denn sie bilden sich erst nach circa sechs bis zehn Jahren. Das lange Warten lohnt sich aber und die charismatische Paulownia weckt bereits im vorhergehenden Jahr die Vorfreude des Gärtners mit der Bildung ihrer Knospen. Diese öffnen sich dann im folgenden Frühjahr mit einer sensationellen Optik. Blauviolette Glockenblumen stehen in langen Rispen zusammen und machen den Baum zu einer echten Gartenschönheit. Die atemberaubende Blüte erinnert optisch an die Blüte des Fingerhuts und verströmt einen zarten Duft. Aufgrund seiner Vorliebe für milde Klimazonen erfreut die Blüte des Blauglockenbaums nicht ganz so zuverlässig und gilt als frostgefährdet, sodass ihre Knospen an kalten Tagen oftmals erfrieren.

Dekorative Kapselfrucht bleibt im Winter haften

Die Früchte des Blauglockenbaums entwickeln sich im Herbst. Die graubraunen Kapselfrüchte sind mit zahllosen Samen gefüllt und walnussgroß. Einige der aparten Fruchthüllen bleiben bis in den Winter an der Baumkrone haften und stellen einen dekorativen Fruchtschmuck dar, der den Baum auch an kalten Tagen zu einem echten Hingucker macht.

Der optimale Standort für den Blauglockenbaum

Der Blauglockenbaum stellt kaum Ansprüche an den Boden, obgleich er einen durchlässigen, nährstoffreichen Untergrund bevorzugt. Hier gepflanzt entwickelt er sich am schönsten und begeistert mit seiner fernöstlichen Ausstrahlung.

Fleischiges Wurzelwerk versorgt den Baum

Die Wurzeln der Paulownia entwickeln sich fleischig und gelten als empfindlich bezüglich Staunässe. Die Hauptwurzeln streben tief in den Untergrund hinein und versorgen den Baum auch in heißen und trockenen Perioden ausreichend mit Wasser und Nährstoffen.

Die Paulownia mag die Sonne

Für sein bestes Wachstum benötigt der Blauglockenbaum einen möglichst sonnigen und warmen Standort. Er sollte an einem windgeschützten Ort im Garten gepflanzt werden und eignet sich generell am besten für milde Klimazonen.

Verwendung des Blauglockenbaums

Der sogenannte Blauglockenbaum ist eine echte Gartenschönheit, die ohne Frage in solitärer Stellung gepflanzt werden sollte. Der wunderschöne Zierbaum beweist seine Attraktivität rund um die Jahresuhr und begeistert gerade im Frühjahr mit seiner sensationellen blauen Blüte. Diese bringt Exotik in den heimischen Garten und versprüht einen Hauch von Fernost. Aufgrund seines recht genügsamen Charakters und einer guten Trockenheitsresistenz eignet sich diese Naturschönheit ebenfalls gut als Straßenbaum oder als idyllischer Parkbaum, der garantiert große Bewunderung erfährt. Seine ausdrucksstarke Baumkrone schenkt im Sommer Schatten und verschönert ebenso im Winter mit ihrer attraktiven Silhouette. Nun kommen die aparten Fruchthüllen besonders schön zur Geltung und ziehen im Winter die Blicke des Naturliebhabers auf sich. Der Blauglockenbaum ist somit die ideale Wahl für alle Botaniker, die auf der Suche nach einem exotischen und extravaganten Baum sind, der mit einer wunderschönen Blüte erfreut und zugleich mit einem pflegeleichten Charakter verwöhnt.

Wissenswertes zu Blauglockenbaum allgemein

Die asiatische Paulownia ist nicht nur in ihrer Heimat populär, sondern gewinnt ebenso in Deutschland zunehmend an Bewunderung. Sie wird hier vor allem als Zierbaum verwendet, dient aber seit 2012 auch der gezielten Nutzung als Holzlieferant und wird in Plantagen kultiviert. Das Holz wird auf dem Baumschulmarkt unter dem Namen Kiribaum vermarktet und gilt als besonders wertvoll. Es ist auffallend leicht und dient der Fertigung von Möbeln und Musikinstrumenten.

Lange Tradition als Kiribaum in Japan

In Japan ist der Kiribaum sehr populär und hat eine lange Tradition. So wird zum Beispiel bei der Geburt einer Tochter eine Paulownie gepflanzt, die bei deren Hochzeit als Material zur Fertigung des traditionellen Aussteuerschrankes dient. Auch im Bereich der Naturmedizin werden Blätter, Blüten und Früchte verwendet, um Arzneien daraus zu gewinnen.