Allgemeine Charakteristika von Säulenobst- und Spalierobstbäumen
Die Pflanzung von Säulen- sowie Spalierobstbäumen ermöglicht es, schmackhafte Früchte aus dem eigenen Garten zu ernten – im Kübel gepflanzt, wachsen Apfel, Birne und Co. ebenso auf der Terrasse oder auf dem Balkon heran. Die pflegeleichten und robusten Obstgehölze sind aufgrund ihrer Wuchsform besonders für Standorte geeignet, an denen nicht viel Platz zur Verfügung steht. Obwohl Säulen- und Spalierobstbäume niedrige Wuchshöhen und schmale Wuchsbreiten ausbilden, ist dennoch eine ertragreiche Ernte für den privaten Gebrauch möglich. Die schmale Wuchsform bietet viele Vorteile: Durch die Pflanzung verschiedener Obstsorten auf kleinem Raum, erhält man eine große Auswahl an saftigen Früchten. In unserem Sortiment sind unter der Kategorie Säulen- und Spalierobstbäume verschiedene Apfel-, Pflaumen-, Kirsch- und Birnensorten erhältlich.
Blätterkleid der Säulenobstbäume
Die Erscheinung des Blattes an den Säulenobstbäumen und Spalierobstbäumen richtet sich nach der jeweiligen Sorte. Die Blätter an allen Sorten in dieser Kategorie sind sommergrün und fallen im Herbst von der Pflanze.
- Malus Apfelbäume haben eiförmige und am Ende zugespitzte Blätter. Der Blattrand ist gesägt. Die Blattfarbe variiert zwischen Hellgrün bis Mittelgrün und die Blätter werden bis zu 8 cm lang. Im Herbst leuchten die Blätter in gelben bis roten Farbtönen.
- Prunus Kirschbäume bilden länglich eiförmige Blätter, die am Ende zugespitzt sind. Der Blattrand ist gesägt. Die Blätter sind frischgrün gefärbt und glänzend. Die Blätter werden bis zu 7 cm lang. Die Herbstfärbung erscheint gelb bis rötlich.
- Prunus domestica Pflaumenbäume besitzen eiförmig geformte Blätter, die am Ende spitz zulaufen. Der Blattrand ist gekerbt bis gesägt. Die Blätter sind grün bis frischgrün gefärbt und werden bis zu 8 cm lang. Eine gelbe Herbstfärbung schmückt die Blätter.
- Pyrus Birnbaum bildet eiförmige bis elliptische Blätter mit einem fein gesägten oder gekerbten Rand. Die Blätter sind ledrig, glänzend und dunkelgrün gefärbt. Die Herbstfärbung erscheint gelb bis orangerot. Die Blattlänge liegt zwischen 4 bis 6 cm.
Blüten- und Fruchtbildung
Blüte von Säulenobstbäume
Die Blüten an den Säulen- und Spalierobstbäumen sind einhäusig und zwittrig. Die weiß bis rosafarbenen Blüten wirken besonders attraktiv. Die Blütezeit liegt in der Regel im April und Mai. Die Blüten sind je nach Sorte einfach, halbgefüllt oder gefüllt. Sie stehen einzeln oder in Dolden angeordnet am Obstbaum. Die Blüte ist fünfzählig radiärsymmetrisch aufgebaut und flach becherförmig.
Ideal für Bienen, Schmetterling und andere Insekten
Der Durchmesser der Blüten liegt zwischen 2 bis 5 cm. Die Blütenknospen am Apfel sind wunderschön rötlich eingefärbt. Die sehr reichhaltige Nektar- und Pollenbildung lockt Bienen, Schmetterlinge und verschiedene Insekten im Garten an. Die Insekten sind ein wichtiger Bestandteil beim Ablauf der Bestäubung.
Befruchtung bei Säulenobstbäumen
Folgendes sollte man vor der Pflanzung der Obstgehölze beachten: Apfel, Birne und Süßkirsche gehören zur Gruppe der selbststerilen Bäume und sind daher auf einen Fremdbefruchter angewiesen. Dahingegen zählen Sauerkirschen zu den selbstfertilen Bäumen, die keinen Befruchter benötigen. Unter den verschiedenen Sorten von Prunus sind sowohl Selbst- als auch Fremdbefruchter vorhanden.
Eine weitere Sorte als Befruchter pflanzen
Benötigt das ausgewählte Säulen- oder Spalierobst einen Befruchter, sollte mindestens eine weitere Sorte des jeweiligen Gehölzes gepflanzt werden. Die beiden Obstgehölze müssen nicht direkt nebeneinander gepflanzt werden, aber sie sollten in der Nähe voneinander stehen. Für Apfelbäume eignet sich als Befruchter z. B. auch eine Zierapfelsorte.
Nicht alle Befruchter-Sorten passen zueinander
Wichtig: Nicht alle Sorten sind als Befruchter-Paar miteinander kompatibel. Welche Sorten sind für eine gegenseitige Befruchtung geeignet? Verschiedene Befruchter-Listen aus dem Internet geben Auskunft darüber. Zum Beispiel ist auf der Seite vom Bund-Lemgo eine Befruchter-Liste zu finden.
Früchte der Säulenobstbäume
Die Erntezeit ist sortenabhängig und liegt in der Regel zwischen September bis November. Grundsätzlich kann man nach 2 bis 3 Jahren zum ersten Mal mit einer Frucht rechnen. Spalierobst bildet häufig schon im ersten Jahr nach der Pflanzung einen Fruchtstand, da es zuvor in einer Baumschule in die Form des Spaliers gezogen wurde und aus diesem Grund beim Kauf keine Jungpflanze mehr ist. Je nach Sorte sind die Früchte ein paar Wochen lagerfähig.
Guter Ertrag durch Spalier- und Säulenform im Verhältnis zur Größe
Die Fruchtbildung am Spalier- und Säulenobst ist sehr gut, da alle Früchte aufgrund der Wuchsform mit genügend Sonnenlicht heranwachsen können. Die Früchte wachsen direkt am Stamm. Aus diesem Grund ist die Ernte sehr übersichtlich und fällt dem Gärtner leicht von der Hand. Die Früchte am Säulenobstbaum werden häufig als Naschobst bezeichnet, da sozusagen im Vorbeigehen eine Frucht gepflückt werden kann. Der Ertrag am Säulenobst fällt im Vergleich zu einem Obstbaum geringer aus. Für den privaten Gebrauch ist die Menge an Obst jedoch ausreichend.
Rinde und Wurzel
Säulen- und Spalierobstbäume zählen grundsätzlich zu den Flachwurzlern. Sie bilden dicht verzweigte und sehr viele Feinwurzeln im oberen Bodenbereich. Einige Sorten wie die Konferenzbirne bilden eher ein Herzwurzelsystem aus. Im Allgemeinen hängt die Ausbildung der Wurzeln stark vom Standort und den dort herrschenden Bodenbeschaffenheiten ab.
Rinde oftmals graubraun und von glatt bis korkig
Die Rinde an den schmal wachsenden Obstgehölzen ist häufig graubraun gefärbt. Einige Sorten sind zunächst eher mit glatter Rinde versehen und bilden später eine vermehrt korkige Rinde. Weitere Sorten sind mit hellen Lentizellen geschmückt.
Wuchsformen vom Säulenobst
In der Kategorie Säulen- und Spalierobstbäume sind folgende Wuchsformen erhältlich: Säulenform, Boden-Spalier, Hochstamm-Spalier und doppelte oder einfache U-Form.
Säulenobst – schmal mit kurzen Seitentrieben
Säulenobst bildet einen geraden und schmal säulenförmigen Wuchs mit sehr kurzen Seitentrieben. Eine typische Kronenform ist an diesem Wuchs nicht vorhanden. Auf der einen Seite gibt es natürliches Säulenobst, welches in den Genen eine schlanke, säulenförmige Wuchsform veranlagt hat. Dieser tritt bisher ausschließlich bei Apfelsorten auf. Auf der anderen Seite gibt es selektives Säulenobst, welches durch einen regelmäßigen Schnitt die Form eines Säulenobstbaumes erhält.
Apfelbäume als Säulenobst
Die Apfelsorten als Säulenbaum wachsen schwach und schmalwüchsig. Sie sind auf mittelstarken Unterlagen veredelt. Ein kurznodiger Mitteltrieb und kurze Seitentriebe zeichnen diese Wuchsform aus.
Birne, Pflaume und Kirsche als Säulenobst
Neben dem Apfel werden Birne, Pflaume/Zwetschge und Süßkirsche ebenso als Säulenobst angeboten. Streng genommen handelt es sich bei diesen Sorten nicht um „richtiges“ Säulenobst. Es werden in diesem Fall schlank wachsende Sorten gewählt, die durch einen häufigen Rückschnitt die typische Säulenform erhalten. Nicht jeder Obstbaum ist grundsätzlich für eine Spalier- oder Säulenform geeignet. Es ist z. B. nicht möglich, dass ein Apfel-Braeburn eine Säulenform entwickelt. Für einen so häufigen Rückschnitt ist der Wuchs an gewöhnlichen Obstbäumen nicht ausgelegt.
Spalierobstbäume – aufrechter Mitteltrieb mit waagerechten Seitentrieben
Spalierobstbäume gibt es als Boden-Spalier, in verschiedenen Hochstamm-Spaliergrößen und in U- oder doppelter U-Form. Die Wuchsform eines Spalierobstbaumes ist in einen aufrechten Mitteltrieb und davon abgehende, waagerechte Seitentriebe unterteilt. Die Seitentriebe stehen im 90 °C Winkel zum Mitteltrieb. Die Seitenäste stehen ca. 40 cm auseinander.
Beim U-Spalier bilden die Seitentriebe ein „U“
Das U-Spalier bildet waagerechte Seitentriebe, die an ihren Enden senkrecht nach oben wachsen. Das untere U-Element ist breiter als das darüber liegende. Es sind grundsätzlich zwischen 2 bis 4 Seitentriebe vorhanden.
Wuchsgrößen – 2 bis 4m hoch und 0,6 bis 1,5m breit
Säulenobstbäume werden auf einer mittelstark wachsenden Unterlage veredelt. Spalierobstbäume sind entweder auf schwachwüchsigen oder mittelstarken Unterlagen veredelt. Grundsätzlich gilt: Die Unterlage bestimmt die Wuchshöhe und -breite des Gehölzes.
Die Säulen- und Spalierobstbäume in dieser Kategorie erreichen eine Wuchshöhe zwischen 2 bis 4 m und eine Wuchsbreite zwischen 60 bis 150 cm. Die schmale Wuchsform der Säulenobstbäume bringt viele Vorteile mit sich. Säulenobst wächst vermehrt in die Höhe als in die Breite. „Richtiges“ Säulenobst ist generell eher schwachwüchsig.
Die Wuchsgröße am Spalierobst mit Stammhöhe, Spalierhöhe, Spalierbreite und der Gesamthöhe stehen in den jeweiligen Steckbriefen der verschiedenen Sorten.
Standort- und Bodenempfehlungen für Säulenobstbäume
Die verschiedenen Sorten der Säulen- und Spalierobstbäume bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ein geschützter Standort vor starkem Wind oder Regen wird zusätzlich empfohlen.
Ausreichend Abstand zur nächsten Wand
Die Pflanzung vor einer Wand oder Gartenmauer ist ebenfalls möglich. Wird das Spalier vor einer Wand gepflanzt, sollte das Rankgitter mindestens 10 cm Abstand zur Wand haben, damit die Pflanze gut durchlüftet ist. Entweder können Holzleisten überkreuzt werden, um ein Rankgitter zu errichten oder es werden zwischen zwei Pfählen Drahtseile gespannt, die als Rankhilfe dienen. Des Weiteren müssen alle Obstbäume die vorgeschriebenen Grenzabstände einhalten.
Nährstoffreicher Boden ohne Staunässe
Der Boden sollte grundsätzlich nährstoffreich sein. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Ein lockerer und durchlässiger Boden ist daher wichtig. Für auf die Sorte abgestimmte Informationen bezüglich des Standortes und der Bodenbeschaffenheit sind in den jeweiligen Steckbriefen weitere Angaben zu finden.
Pflanz- und Pflegetipps für Säulen- und Spalierobstbäume
Generell sind es pflegeleichte und robuste Pflanzen. Im Folgenden sind die wichtigsten Tipps für die Pflanzung aufgelistet:
Tipps für die Pflanzung
- Das Pflanzloch doppelt so groß wie den Wurzelballen ausheben. Den Aushub mit Kompost vermengen.
- Die Veredlungsstelle muss eine Handbreit über der Erde liegen.
- Spalierobst kann etwas schräg in die Erde eingepflanzt werden. Somit ist es besser möglich, die Äste an der Rankhilfe zu befestigen.
- Einen Gießrand formen und nach der Pflanzung ordentlich bewässern.
- Im Freiland stehende Pflanzen können durch eine Schicht aus Laub vor der Kälte geschützt werden. Weitere Winterschutzmaßnahmen sind auf unserem Blog zu finden.
- Das Säulenobst sollte mit einem Stützpfahl gesichert werden. Dieser unterstützt die Pflanze zusätzlich in einem geraden Wuchs.
- Es wird empfohlen, die Pflanzen für eine Hecke leicht versetzt anzupflanzen. Dadurch wirkt die Hecke dichtbuschiger und gleichzeitig wird dem Gärtner die Ernte erleichtert, da man die Pflanzen von allen Seiten gut erreichen kann.
- Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte mindestens 50 cm betragen.
Neben der Pflanzung in den Garten kann Säulenobst ebenso hervorragend im Kübel gepflanzt werden:
- Der Kübel sollte mindestens 20 Liter Volumen fassen.
- Alle 5 Jahre in ein größeres Gefäß pflanzen.
- Säulenobst im Topf vor Frost, Hagel und starken Regen schützen. Im Winter schützend vor eine Hauswand stellen. Zusätzlich Kübel und Pflanze mit Styropor und Vlies schützen.
- Gefäße sollten nie direkt auf dem Boden stehen, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann.
Weitere Pflanz- und Pflegetipps zu Laub- und Nadelgehölzen sind unter anderem in unserem Jahreskalender der Gartenpflege zu finden.
Ideale Pflanzzeit für Säulenobstbäume
Grundsätzlich sollte niemals in langen Hitzeperioden oder bei Frost gepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit für Säulen- und Spalierobstbäume liegt entweder im Frühjahr (März und April) oder im Herbst (Oktober bis Mitte November).
Pflanzung im Frühjahr
Bei einer Frühjahrspflanzung muss dringend auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden. Für sommergrüne Obstbäume wird der Herbst grundsätzlich als Pflanzzeit empfohlen. Der Herbst bietet dem jungen Säulen- und Spalierobstgehölz vermehrt einsetzende Niederschläge, welche die Pflanzen in der Regel mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen.
Pflanzung im Herbst
Bei einer Herbstpflanzung haben die Wurzeln bis zum kommenden Frühjahr genügend Zeit sich im Boden zu verankern. Dadurch ist es dem Gehölz im Frühjahr möglich, seine Kraft in den neuen Austrieb zu leiten. Containerware kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Wurzelnackte Ware ist entweder im Herbst (Ende Oktober bis Anfang November) oder im Frühjahr (bis Ende April) verfügbar. Wurzelnackte Pflanzen sollten direkt nach der Lieferung in den Boden gesetzt werden. Weitere Informationen über wurzelnacktes Obstgehölz findet man auf unserem Blog.
Rückschnitt von Obstbäumen in Säulenform / Spalierform
Egal ob Säulenobst, Spalierobst oder Spalierobst in U-Form – das Ziel eines Rückschnittes am Spalierobst ist es, Fruchttriebe entlang der Haupttriebe etablieren und keine Kronenform zulassen. Überkreuzende Seitentriebe sollte man möglichst vermeiden. Ebenso müssen Konkurrenztriebe entfernt werden. Der Rückschnitt am Spalier- und Säulenobst fördert das Wachstum von kurzen Blütentrieben, an denen sich später die schmackhaften Früchte wie Apfel und Birne bilden können.
Abstand zwischen den Trieben schafft Platz für reichen Fruchtstand
Es ist wichtig, Abstand bzw. Luftraum zwischen den Haupttrieben zu schaffen, damit sich dort der Fruchtstand in seiner vollen Größe entwickeln kann. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt liegt im Frühjahr vor dem neuen Austrieb (Januar bis März) und im Sommer um den Tag der Sommersonnenwende. Der Rückschnitt sollte nicht an sehr heißen Tagen oder an Tagen mit Frost durchgeführt werden. Egal ob im Frühjahr oder Herbst gepflanzt wird, der erste Pflanzschnitt sollte immer erst im Frühjahr erfolgen.
Säulenobst schneiden
Generell benötigen die „echten“ Säulenobstformen am Apfel keinen starken Rückschnitt. In ihren Genen ist ein aufrecht strebender und schlanker Wuchs bereits verankert. Andere Säulenobst-Sorten (Steinobst tendiert dazu, einen breiten Wuchs auszubilden) müssen regelmäßig geschnitten werden, um die Säulenform aufrechtzuerhalten. Bis zum ca. 7. Lebensjahr muss Säulenobst nicht in der Höhe gekürzt werden. Wächst der Mitteltrieb nach dieser Zeit zu hoch, kann man ihn auf eine Seitenverzweigung ableiten. Wachsen die Seitentriebe am Kernobst länger als 20 cm oder am Steinobst über 40 cm heran, sollte man diese direkt am Mitteltrieb kürzen. Der Mitteltrieb sollte immer der dominante Teil im Gehölz sein. Bilden sich Wassertriebe, müssen diese ebenso entfernt werden. Weiter sollten ältere Triebe bis zum Mitteltrieb gekürzt werden, damit die Kraft in die jungen Triebe und die Bildung der Früchte geleitet werden kann. Zusätzlich sollte die Baumscheibe von Gras und Unkraut freigehalten werden.
Zu starker Fruchtansatz schadet den einzelnen Früchten
Ein üppiger Fruchtansatz muss an Apfel und Birne unbedingt ausgedünnt werden. Werden zu viele Früchte gebildet, bleiben die einzelnen Früchte sehr klein und reifen nicht richtig aus. Hinzu kommt, dass die Pflanze im nächsten Frühjahr keine Kraft mehr hat, um viele Blüten und daraufhin Früchte auszubilden. Aufgrund der sogenannten Alternanz kann die Ernte sogar komplett ausfallen.
Überschüssige Früchte entfernen
Natürlicherweise wirft ein Obstgehölz im Juni einige seiner überschüssigen Früchte ab. Sollten dennoch zu viele Früchte am Gehölz zurückbleiben, ist es zu empfehlen pro Fruchtbüschel 1-2 Früchte stehen zu lassen und alle übrigen zu entfernen (höchstens 10 bis 15 Äpfel pro vertikalen Meter).
Regelmäßiger Rückschnitt unterstützt die vorhanden Säulen- / Spalierform
Die Spalierobstbäume aus unserem Sortiment wurden bereits in der Baumschule in die Form eines Spaliers gezogen. Möchte man diesen Vorgang Zuhause selbst durchführen, sind einige Schnittmaßnahmen zu beachten. Weitere Informationen zum Rückschnitt findet man auf unserem Blog unter Rückschnitt von Laub- und Nadelgehölzen.
Bewässerung vom Säulenobst
Insbesondere während der Blüte und der Fruchtbildung muss das Säulen- und Spalierobst ausreichend gegossen werden. Säulenobst im Freiland benötigt vermehrt nach der Pflanzung und in langen Trockenperioden eine zusätzliche Bewässerung. Im Kübel benötigen die Obstgehölze in langen Trockenperioden bis zu zwei Mal wöchentlich eine Bewässerung.
Staunässe vermeiden
Staunässe sollte vor allem im Kübel vermieden werden. Im Topfboden müssen unbedingt Abtropflöcher vorhanden sein. Kalkarmes Wasser ist für die Bewässerung empfehlenswert. Die Anschaffung einer Regentonne lohnt sich, um immer ausreichend Gießwasser zur Verfügung zu haben. Des Weiteren sind Bewässerungssäcke eine gute Alternative, um eine ausreichende Bewässerung des Säulen- oder Spalierobstbaumes zu gewährleisten.
Düngung – ausreichend Nährstoffe wichtig
Säulen- und Spalierobstbäume sollten ein bis zwei Mal jährlich gedüngt werden. Für das Frühjahr wird empfohlen, einen stickstoffhaltigen Langzeitdünger zu verwenden. Im Frühjahr kann gedüngt werden, sobald die ersten Blätter austreiben.
Zweite Düngung eher stickstoffarm
Eine zweite Düngung kann mit einem stickstoffarmen Dünger im Sommer durchgeführt werden, der vermehrt Kalium und Phosphat enthält. Dadurch wird die Frosthärte der Pflanze gefördert. Ab dem Herbst sollte nicht mehr gedüngt werden, damit die Pflanze in ihre wohlverdiente Winterruhe gehen kann. Eine Düngung bis in den Winter hinein, lässt die Pflanze neue Triebe ausbilden, die den ersten Frost nicht überstehen würden. Grundlegend eignen sich organische Dünger wie Kompost, Urgesteinsmehl, Hornspäne, Mist oder spezielle Obstbaumdünger aus dem Fachhandel. Der Dünger sollte möglichst in den Boden eingearbeitet werden.
Bei Kübelpflanzen auf gute Erde achten
Für die Pflanzung im Kübel eignet es sich hochwertige Kübelpflanzenerde mit Sand zu mischen. Eine Düngung im Frühjahr mit organischen oder mineralischen Langzeitdünger ist für Kübelpflanzen ideal. Danach kann die Düngung alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger wiederholt werden. Flüssigdünger kann ganz einfach mit dem Gießwasser verabreicht werden.
Weitere Informationen über den Nährstoffgehalt des eigenen Gartenbodens kann man bei der LUFA (landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt NRW) in Erfahrung bringen.
Einzelne Sorten von Säulenobstbäume / Spalierobstbäume
In der Kategorie Säulen- und Spalierobstbäume sind verschiedene Sorten von Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche zu finden. Im Folgenden werden einige der Sorten kurz vorgestellt:
Apfelbäume:
- Malus 'Golden Delicious' / Spalierobst 'Golden Delicious' U-Form: als Spalier U-Form erhältlich, Wuchshöhe und Wuchsbreite zwischen 2 bis 4 m, sommergrün, eiförmige Blätter, gesägter Rand, mittelgrüne Blattfarbe, Blattlänge bis 8 cm, weiß-rosafarbene Blüten, Blütezeit von April bis Mai, sehr süße Früchte mit wenig Säure, grüngelb bis goldgelb gefärbt, saftig und knackig, gute Lagerfähigkeit
- Malus 4Sure 'Mini Red Apple' / Säulenapfel 'Mini Red Apple': als Säulenobstbaum im Container erhältlich, Wuchshöhe bis 1,50 m und Wuchsbreite bis 50 cm, sommergrün, eiförmige Blätter mit gesägten Rand, Blattfarbe hellgrün bis mittelgrün, Blattlänge bis 6 cm, weiß-rosafarbene Blüte, rote Äpfel, klein, saftig und süß, rosafarbenes Fruchtfleisch, schorfresistent
- Malus Ballerina 'Flamenco' / Säulenapfelbaum Ballerina 'Flamenco': als Säulenobstbaum im Container erhältlich, Wuchshöhe bis 3 m und Wuchsbreite bis 50 cm, sommergrün, Blätter länglich-eiförmig mit gesägten Rand, Blattfarbe hellgrün bis mittelgrün, Blattlänge bis 8 cm, weiß-rosafarbene Blüte, grün-rote Äpfel, saftig und süß im Geschmack, lange Lagerung der Früchte möglich
- Malus domestica 'Elstar' / Apfel Elstar 'Boden-Spalier' H:160 B:160 T:20 (Stamm 50 cm): als Bodenspalier erhältlich, Wuchshöhe und Wuchsbreite je zwischen 4 bis 8 m, sommergrün, eiförmige Blätter mit gesägten Rand, mittelgrüne Blattfarbe, bis 8 cm lang, weiß-rosafarbene Blüte, grüngelbe Frucht mit rötlicher Seite; saftig, aromatisch und fein-säuerlich
- Malus domestica 'Notaris' / Spalierobst 'Notaris' Doppelte U-Form H:200 B:200 T:20 (Stamm 50 cm): als Spalierobstbaum doppelte U-Form erhältlich, Wuchshöhe und Wuchsbreite je bis 4 m, sommergrün, eiförmige und gesägte Blätter, mittelgrüne Blattfarbe, bis 8 cm lang, weiß-rosafarbene Blüte, gelbgrüne Äpfel, auf der Sonnenseite sind die Früchte rötlich gestreift; saftig, süß, feine säure; frosthart und robust
Kirschbäume
- Prunus 4Sure 'Sweet Cherry' / Säulenkirsche 'Sweet Cherry': als Säulenobstbaum im Container erhältlich, Wuchshöhe bis 1,50 m und Wuchsbreite bis 50 cm, sommergrün, Blätter länglich-eiförmig mit gesägten Rand, Blattfarbe frischgrün, Blattlänge bis 7 cm, weiße Blütendolden, mittelgroße Frucht, leuchtend rot bis dunkelrot gefärbt, süß im Geschmack, bis 2 cm groß, schorfresistent
Pflaumenbäume
- Prunus domestica 'Anja' / Säulenpflaume 'Anja': als Säulenobstbaum im Container erhältlich, Wuchshöhe bis 2,50 m und Wuchsbreite bis 50 cm, sommergrün, eiförmige Blätter mit gekerbten Rand, grün gefärbt, weiße Blütendolden, dunkelblaue Frucht, süß und saftig im Geschmack
- Prunus domestica 'Reine Claude d'Oullins' / Pflaume Reine Claude d'Oullins 'Boden-Spalier' H:160 B:160 T:20 (Stamm 50 cm): als Bodenspalier erhältlich, Wuchshöhe bis 4 m, sommergrün, länglich-elliptische Blätter mit gekerbten Rand, frischgrüne Blattfarbe, Blattlänge bis 8 cm, weiße Blütendolden, große Frucht, gelb-grün gefärbt, sehr süß und saftig, bis 4 cm groß
Nashi-Birnenbaum
- Pyrus 'Nashi Kumoi' / Spalierobst 'Nashi Kumoi' U-Form: Mischung aus Apfel und Birne, als Spalierobstbaum mit U-Form erhältlich, Wuchshöhe und Wuchsbreite je bis 3 m, sommergrün, ovales Blattform, mittelgrün gefärbtes Blatt, weiße Blüte, runde Frucht, braune Schale und weißes Fruchtfleisch, saftig und süß
Birnenbäume
- Pyrus 4Sure 'Sweet Pear' / Säulenbirne 'Sweet Pear': als Säulenobstbaum im Container erhältlich, Wuchshöhe bis 1,50 m und Wuchsbreite bis 50 cm, sommergrün, Blatt eiförmig bis elliptisch mit gesägten Rand, Blattfarbe glänzend dunkelgrün, Blattlänge bis 6 cm, weiße Blütendolden bis 3 cm groß, mittelgroße Frucht, kegelförmig, süß im Geschmack, gelbweißes Fruchtfleisch, schorfresistent
- Pyrus communis 'Konferenzbirne' / Spalierobst 'Konferenzbirne' Doppelte U-Form: als Spalierobst mit doppelter U-Form erhältlich, Wuchshöhe und Wuchsbreite je bis 4 m, sommergrün, Blatt eiförmig bis elliptisch mit gesägten Rand, Blattfarbe dunkelgrün, Blattlänge bis 6 cm, weiße Blütendolden bis 3 cm groß, mittelgroße Frucht, flaschenförmig, grün bis grüngelb mit braunen Punkten, gelbweißes bis lachsfarbenes Fruchtfleisch, saftig und süß, hoher Ertrag
Darüber hinaus stehen in unserer Kategorie Raritäten und Einzelstücke weitere exklusive Gehölze zur Auswahl.
Besonderheiten und Verwendungsmöglichkeiten vom Säulenobstbäumen / Spalierobstbäume
Säulen- und Spalierobstbäume lassen sich auf unterschiedliche Weise in einen Garten integrieren. Als Solitärgehölz finden sowohl Säulen- als auch Spalierobstbäume in den kleinsten Gärten mit den schmalsten Standorten einen Platz. Auch als Heckenbepflanzung lassen sich die schmalen Wuchsformen verwenden. Verschiedene Areale im Garten können durch Bodenspaliere voneinander getrennt werden. Als Sicht- und Windschutz können Säulen- und Spalierobstbäume ideal im Garten eingesetzt werden. Hochstamm-Spaliere können als hoher Sichtschutz wirken und vor Blicken aus der 1. Etage des Nachbarshauses in den eigenen Garten schützen.
Dekorative Blüte schmückte den Garten und lockt Insekten
Zusätzlich wirken die Obstbäume durch ihre dekorative Blüte als wunderschönes Ziergehölz. Die Blüten und Früchte fördern das Insekten- und Vogelaufkommen im heimischen Garten.
Früchte können vielseitig genutzt werden
Die Früchte können gelagert, direkt verzehrt oder weiterverarbeitet werden. Leckere Marmeladen oder verschiedene Gebäcke schmecken gleich doppelt so gut, wenn sie mit Obst aus dem eigenen Garten hergestellt wurden.
Ideal als Obstbäume im Pflanzkübel
Des Weiteren werden Säulenobstbäume auch gerne im Kübel angepflanzt. Dadurch können sie auf Terrassen oder Balkonen stehen. Gartenliebhabern ohne einen eigenen Garten bleibt der Genuss einer selbstgepflückten Frucht dadurch nicht verwehrt.
Verbreitungsschwerpunkt
Die Säulenform des Apfels ist lediglich per Zufall entstanden. Die Mutante der Sorte McIntoshist in den 60 er Jahren in British Columbia, Kanada entdeckt worden. In Europa stammt die Säulenform aus dem englischen Züchtungsinstitut East Malling und wird dort mit verschiedene Apfelsorten gekreuzt. Man nutzte den Apfel „Ballerina“ für die Züchtung. Dieser gilt als schmackhaft und robust.
Spalierobst mit Wurzeln in Frankreich
Die Obsthecke oder das Spalierobst entstand Ende des 16. Jahrhunderts in Frankreich. Dort wurden die Spalierobstbäume noch nicht an einem Gerüst befestigt, sondern vor einer Wand mit Schnüren in die entsprechende Form gebunden. Die typische Form eines Spalierbaumes mit senkrecht und waagerecht wachsenden Ästen entstand zum ersten Mal im 18. Jahrhundert in England und in den Niederlanden. Im 19. Jahrhundert wurde dann auch die Form des Spaliers in U-Form und in doppelter U-Form umgesetzt.
Krankheiten und Schädlinge an Säulen- und Spalierobstbäumen
Mögliche Krankheiten und Schädlinge am Säulenobst sind von der jeweiligen Sorte abhängig. Grundsätzlich ist das Säulen- und Spalierobst robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Geeignete Pflegemaßnahmen sind in erster Linie wichtig, um einem Befall vorzubeugen. Einige Krankheiten und Schädlinge werden im Folgenden beschrieben:
Blattläuse
Blattläuse können auftreten, verursachen aber in der Regel keine Schäden an der Pflanze. Sie sitzen an den frischen Trieben und saugen den Pflanzensaft aus dem Obstgehölz. Zunächst kann versucht werden die Blattläuse mit einem harten Wasserstrahl zu entfernen. Verschiedene Nützlinge wie z. B. Marienkäfer können gegen den Befall helfen. Milch oder Seifenlauge mit Wasser vermischt kann auf die betroffenen Stellen aufgesprüht werden. Stark befallene Triebe sollten eventuell aus der Pflanze entfernt werden.
Mehltau
Mehltau ist an einem weiß-gräulichen Pilzbelag auf den Blättern zu erkennen. Ein weit fortgeschrittener Befall bringt die Blätter zum Eintrocknen. Zum Schutz vor Mehltau sollten die Blätter während der Bewässerung nicht nass werden. Befallene Teile sollten entfernt werden. Milch verdünnt mit Wasser oder verschiedene Kräuterbrühen können vorbeugend auf die Pflanze gespritzt werden. Ein sehr starker Befall ist meist nur noch mit Hilfe eines Fungizids in den Griff zu bekommen.
Birnengitterrost
Birnengitterrost ist nicht nur auf der Birne zu finden. Man erkennt diesen Pilz an rotbraunen Flecken auf den Blättern. Befallene Blätter sollten entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Da der Wacholder als Zwischenwirt für den Birnengitterrost dient, sollte möglichst auf ihn verzichtet werden. Ein Pilz-frei Fungizid von Compo kann bei früher Anwendung gegen den Pilz eingesetzt werden.