Eine schöne, gesunde und kräftige Hecke hängt nicht nur von der Auswahl der passenden Heckenpflanze ab, die richtige Pflege für die langfristig gute Entwicklung einer Hecke mindestens genauso wichtig, wie die Wahl der Pflanzen. Egal ob schnellwachsende, immergrüne, pflegeleichte, schmale, blühende, ungiftige, insektenfreundliche, duftende, vogelfreundliche oder trockenheitsverträgliche Heckenpflanzen – jede Hecke benötigt mehr oder weniger regelmäßig geeignete Pflegemaßnahmen, um zu gedeihen.
Pflegeaufwand richtig einschätzen
Der Pflegeaufwand einer Hecke sollte am besten schon vor der Pflanzung richtig eingeschätzt werde. Man sollte sich überlegen, wie viel Zeit man in die Pflege von Hecken investieren möchte und gerade bei wenig Zeit vielleicht lieber auf pflegeleichte Heckenpflanzen zurückgreifen.
Neben der folgenden Zusammenfassung über die Pflege von Hecken finden Sie auf unserem Blog in dem Jahreskalender der Gartenpflege viele hilfreiche Aspekte. Des Weiteren findet man Sie hier eine detaillierte Pflanz- und Pflegeanleitung der Baumschule NewGarden.
Vor der Pflanzung
Bereits vor der Pflanzung legt man die Grundsteine für die Pflege bzw. den Aufwand, den man in eine Hecke investieren möchte. Insbesondere bei der Auswahl der Heckenpflanzen und der Planung der Wunschhecke kann man die spätere Pflege beeinflussen.
Welcher Zweck soll von der Hecke erfüllt werden?
Bevor man mit der Auswahl der neuen Heckenpflanzen beginnt, sollte man sich überlegen, welchen Zweck die Hecke im Garten erfüllen soll. Mit einer Hecke ist es möglich, einen blickdichten Sichtschutz, einen Schutz vor Eindringlingen, einen dekorativen Zweck, Wind- oder Lärmschutz oder Struktur in den Garten zu bringen.
Welchen Stil hat der Garten?
Weitere Fragen, die Sie sich ebenfalls vor der Pflanzung der neuen Hecke stellen sollten: Welchen Stil hat der Garten? Eignet sich eher eine geradlinige oder eine freiwachsende Hecke? Möchten Sie einen pflegeleichten Garten oder einen naturnahen Bauerngarten umsetzen? Ist es Ihnen wichtig die Tier- und Vogelwelt zu schützen und zu fördern? Insbesondere wenn viel auf Gradlinigkeit geachtet wird, ist der Pflegeaufwand durch regelmäßigen Rückschnitt in der Regel eher höher, als wenn man bspw. einen naturnahen Garten hat, wo man den Pflanzen viel Freiraum zur individuellen Entwicklung gibt.
Gibt es Vorschriften von der Gemeinde?
Klären Sie vor der Pflanzung Ihr Vorhaben mit den Vorschriften Ihrer Gemeinde und mit Ihren Nachbarn ab. Vorgaben zu Grenzabständen und maximalen Wuchshöhen und – breiten müssen eingehalten werden. In manchen Siedlungen sind die Pflanzensorten für die Anpflanzung einer Hecke vorgeschrieben. Sind diese Vorschriften bereits vor der Pflanzung abgeklärt, erspart man sich Aufwand, nachträgliche Korrekturen vornehmen zu müssen.
Standort, Boden und Platzverhältnisse beachten
Die Entscheidung für die richtigen Pflanzen sollte von verschiedenen Faktoren abhängig gemacht werden. Die vorherrschenden Standort- und Bodenverhältnissen müssen auf die Bedürfnisse der Pflanzensorte abgestimmt sein. Anhand des Platzangebotes im Garten kann ebenso eine eher frei wachsende oder schmale Hecke gewählt werden. Freiwachsende Hecken, wie locker aufgebaute Duft- oder Jahreszeitenhecken, benötigen einen größeren Pflanzabstand als schmale Hecken, die einen regelmäßigen Rückschnitt erhalten.
Standort
Einige Pflanzensorten bevorzugen es in der vollen Sonne zu stehen, andere lieber im Halbschatten oder Schatten. Den richtigen Standort für Ihre Heckenpflanze finden Sie in den individuellen Steckbriefen zu den einzelnen Pflanzensorten in unserem Shop. Achten Sie beim Standort zusätzlich darauf, einer empfindlichen Pflanze einen eher windgeschützten Standort zu geben.
Boden
Ob die Pflanze eher trockene oder frische Böden bevorzugt, können Sie in den Steckbriefen zu den verschiedenen Pflanzen nachlesen. In unserem Sortiment findet man viele anspruchslose Pflanzen, die dennoch einen nahrhaften und vor allem durchlässigen Boden bevorzugen. Staunässe im Boden sollte in jedem Fall vermieden werden. Dadurch kann Wurzelfäule entstehen oder andere Krankheiten oder Schädlinge an der Pflanze auftreten.
Die Pflanzung der neuen Hecke
Die richtige Pflanzung bietet die beste Basis für das Wachstum der Heckenpflanzen. Pflanzzeitpunkt und -abstand, sowie die Vorbereitung des Pflanzlochs und die erste Bewässerung sollten mit einem besonderen Augenmerk geleistet werden, um der Pflanze einen optimalen Start im Garten zu bieten.
Die Wahl des richtigen Pflanzzeitpunkts
Generell eignen sich die Jahreszeiten Frühling und Herbst für wurzelnackte- und Ballenware. Im Herbst sollte nicht später als Ende September gepflanzt werden, damit die Pflanze sich noch vor dem Winter ausreichend an den neuen Standort gewöhnen kann. Empfindliche Gehölze sollten allerdings schon bis Ende Juni gepflanzt werden. Frost und Kälte über den Winter können von einer Pflanze, die sich bereits im neuen Boden akklimatisiert hat, besser überstanden werden.
Containerware ganzjährig, Freiland- und Wurzelware nur zu bestimmten Zeiten
Immergrüne Ballenware werden bevorzugt im Herbst gepflanzt, das Frühjahr ist aber ebenso möglich. Wurzelnackte Ware bieten wir jeweils nur wenige Wochen im Frühjahr und Herbst an. Hilfreiche Tipps zum Einpflanzen von wurzelnackten Heckenpflanzen finden Sie auf unserem Blog zum Nachlesen. Unsere Containerware kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
Nicht bei zu starker Hitze oder Frost pflanzen
Vermeiden Sie bei starker Hitze im Sommer oder während Frost im Winter zu pflanzen. Der Pflanze wird das Anwachsen dadurch nur unnötig erschwert. Ebenfalls sollten Sie keinen Dünger mit in das Pflanzloch geben. Kommen Dünger und Wurzeln unmittelbar in Berührung, können die Wurzeln stark beschädigt werden.
Der richtige Pflanzabstand
Informieren Sie sich über den Pflanzabstand in den individuellen Steckbriefen zu den einzelnen Pflanzen oder auf unserem Blog. In den Steckbriefen finden Sie unter dem Punkt „Pflanzen pro lfm“ die Stückzahl der Pflanzen, die pro laufenden Meter verwendet werden sollten. Beachten Sie zudem die endgültige Wuchshöhe und Wuchsbreite der verschiedenen Exemplare, um den richtigen Pflanzabstand auswählen zu können.
Größe vom Pflanzgraben
Generell wird empfohlen, einen Graben auszuheben, der doppelt so breit wie der Wurzelballen der Pflanze ist. Sitzt die Pflanze so tief im Boden, dass etwa 3-5 cm Erde über dem Wurzelballen liegen, hat sie die richtige Stellung.
Reihenpflanzung, einzelne Pflanzlöcher oder gestufte Positionierung
Für eine geradlinige Sichtschutzhecke eignet sich eine Reihenpflanzung. Für ein besonders gerades Ergebnis kann eine Schnur gespannt werden, an der man sich bei der Pflanzung orientieren kann. Freiwachsende Hecken mit unterschiedlichen Pflanzensorten sollten in zwei oder drei Reihen mit genügend Abstand zueinander gepflanzt werden. Große Exemplare werden in die hintere Reihe gesetzt. Je kleiner die Pflanze, desto weiter vorn sollte sie in der Hecke stehen. Die kleineren Exemplare können dadurch genügend Sonnenlicht aufnehmen und sich wunderbar entwickeln. Für eine frei wachsende Jahreszeitenhecke ist es nicht notwendig, einen schnurgeraden Graben auszuheben. Für die Pflanzen werden jeweils einzelne Löcher ausgehoben. Ebenso können zwei oder drei Reihen ausgehoben und die Pflanzen versetzt gepflanzt werden, um ein sehr blickdichtes Wuchsbild der Hecke zu erhalten.
Die ersten Handgriffe, bevor die Pflanze in den Boden gesetzt wird
Um der Pflanze den Start im neuen Garten so leicht wie möglich zu gestalten, ist es ratsam den Boden vor der Pflanzung mit einem Spaten aufzulockern. Dies ist bei sehr festen Gartenböden besonders zu empfehlen. In lockeren Böden können sich die Wurzeln der Pflanze leichter verankern. Stark lehmige Böden können durch die Zugabe von Sand aufgebessert werden. Generell kann die Bodenqualität durch die Zugabe von Kompost und Torf verbessert werden. Arbeiten Sie diese gut in den Boden ein. Tauchen Sie den Wurzelballen vor der Pflanzung in ein Wasserbad. Halten Sie den Ballen so lange unter Wasser bis keine Luftblasen mehr aufsteigen und setzen Sie den vollgesogenen Wurzelballen danach in sein Pflanzloch.
Erste Bewässerung
Nachdem die Erde gut angetreten wurde, müssen die frisch gepflanzten Exemplare ordentlich bewässert werden. Das sogenannte „Einschlämmen“ kann kleine Luftlöcher in der Erde schließen, sodass die Pflanze rundherum fest in der Erde steht und ihr das Anwachsen erleichtert wird.
Der erste Rückschnitt nach dem Einpflanzen
Schneiden Sie immergrüne Heckenpflanzen direkt nach dem Einpflanzen um 20-25 % zurück. Thuja, Eibe, Kirschlorbeer, Photinia und Lebensbaum können sogar bis zu 40 % nach der Pflanzung zurückgeschnitten werden. Viele Gärtner scheuen diesen Schnitt nach der Pflanzung. Die Pflanze kann dadurch allerdings kräftig anwachsen und danach mit einem gesunden Wachstum erneut austreiben.
Umgang mit verschiedenen Wurzelverpackungen
Verwenden Sie Containerware, muss der Topf vor der Pflanzung entfernt werden. Unsere Ballenware ist in einem Leinentuch eingewickelt, welches in keinem Fall entfernt werden sollte. Die Ballenware muss samt dem Gewebetuch in den Boden gesetzt werden. Das Gewebetuch ist teilweise noch mit einem Draht umgeben (mit Drahtballen, mDB). Der Draht sollte nach der Pflanzung mit einer Zange am oberen Rand aufgetrennt und leicht gelockert werden. Keine Sorge – die Materialien verrotten mit der Zeit. Unterschiede der Wurzelverpackungen finden Sie hier zusammengefasst. Tipps zum Einpflanzen von Heckenpflanzen sowie die häufigsten Fehler beim Einpflanzen sind ebenfalls auf unserem Blog beschrieben.
Pflege der Hecke nach der Pflanzung
Steht die Pflanze im Pflanzloch, sollte die Erde rundherum fest angetreten werden. Drücken Sie um die Pflanzen eine Gießrinne in die Erde, damit das Gießwasser nicht weglaufen und langsam am Wurzelballen entlang in den Boden sickern kann. Wir empfehlen den Boden um die Pflanzen herum zu Mulchen oder mit schattenverträglichen Bodendeckern zu bedecken. Dies schützt die Heckenpflanzen vor Witterungsschäden und hält das Unkrautwachstum zurück. Gleichzeitig haben Bodendecker einen wunderschönen dekorativen Wert.
Bewässerung der neuen Hecke
Direkt nach dem Einpflanzen sollten die Pflanzen großzügig eingeschlämmt werden. Generell sollten frisch gepflanzte Exemplare in den ersten Wochen nach der Pflanzung besonders gründlich bewässert werden, um ein optimales Anwachsen der Wurzeln zu fördern. Gießen Sie vor allem in sehr langen Hitze- und Trockenperioden ausreichend. Es wird empfohlen, die Pflanzen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu gießen, damit sie während der heißen Mittagssonne nicht verbrennen.
Immergrüne Heckenpflanzen im Winter bewässern
Immergrüne Hecken sollten auch über den Winter in langen Trockenphasen gegossen werden. Vor allem immergrüne Laubgehölze sollten im Winter ausreichend bewässert werden – allerdings nur an frostfreien Tagen! Laubabwerfende Exemplare benötigen einmal angewachsen in der Regel keine zusätzliche Bewässerung. In langen Trockenperioden und in der Zeit direkt nach der Pflanzung sollten sie allerdings regelmäßig gegossen werden, um ein Anwachsen der Wurzeln sicherzustellen.
Tröpfchenbewässerung eine gute Alternative
Für Gärtner, die sich nicht um die Bewässerung im Garten kümmern möchten, lohnt sich eventuell die Anschaffung einer Tröpfchenbewässerung. Die Pflanzen werden dadurch in regelmäßigen Abständen mit der optimalen Wassermenge versorgt. Beachten Sie, dass eine Tröpfchenbewässerung in den ersten Monaten nach der Einpflanzung die Pflanzen nicht mit genügend Feuchtigkeit versorgen kann. Greifen Sie in der Anfangszeit lieber zusätzlich zur Gießkanne und unterstützen Sie Ihre neuen Heckenpflanzen in einem gesunden und kräftigen Wachstum.
Regenwasser ist ideal für die Bewässerung
Zusätzlich empfehlen wir Ihnen Regentonnen im Garten aufzustellen. Regenwasser ist besonders geeignet, um damit die Heckenpflanzen zu gießen. Das Wasser aus der Leitung ist oft zu hart für die Pflanzen.
Staunässe vermeiden
Achten Sie darauf Staunässe zu vermeiden. Die Heckenpflanzen können Staunässe nicht vertragen und werden Schäden davon tragen. Tipps wie man Staunässe am besten vermeiden kann, finden Sie hier. Weitere Tipps zur richtigen Bewässerung im Garten finden Sie auf unserem Blog.
Die richtige Düngung von Heckenpflanzen
Für eine effiziente Düngung sollte der Nährstoffgehalt des Gartenbodens ermittelt werden. Dies kann ganz einfach bei der landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (kurz: LUFA) durchgeführt werden. Sie müssen lediglich eine Bodenprobe einschicken und bekommen die Ergebnisse der Untersuchung anschließend zugeschickt. Zusätzlich erhalten Sie Vorschläge für einen geeigneten Dünger, der abgestimmt auf den Nährstoffgehalt Ihres Gartenbodens ist.
Neutraler pH-Wert von 7 für die meisten Heckenpflanzen ideal
Der ideale pH-Wert im neutralen Boden liegt um 7 herum. Ist der Wert niedriger, wird der Boden als sauer bezeichnet. Liegt der Wert darüber, nennt man den Boden alkalisch. Durch kohlesauren Gartenkalk kann man den pH-Wert ansteigen lassen und durch Gartentorf kann man ihn fallen lassen. Wir empfehlen Ihnen, den pH-Wert jährlich zu überprüfen. So können Sie schnell reagieren und den pH-Wert, wenn es nötig ist, wieder anpassen.
Düngehäufigkeit und -menge von individuellen Faktoren abhängig
Für eine optimale Entwicklung empfehlen wir die Heckenpflanzen regelmäßig zu düngen. Wählen Sie Dünger abgestimmt auf den Nährstoffverbrauch ihrer Pflanzen aus. Wie oft gedüngt werden muss, hängt von der Bodenqualität und von dem ausgewählten Dünger ab. Achten Sie darauf, nicht zu viel Dünger auf die Pflanzen zu geben. Weniger ist in diesem Fall mehr.
Düngezeitraum von März bis August
Düngen Sie ausschließlich während der Vegetationsperiode von März bis Anfang August. Beginnen die Blätter Anfang März auszutreiben, kann der Dünger auf den Gartenboden aufgetragen werden. Außerhalb der Wachstumsphase und vor allem später als Anfang August sollte kein Dünger mehr hinzugefügt werden. Die Pflanzen werden dadurch zu kurz vor dem Winter angeregt, neue Triebe auszubilden. Die jungen Triebe haben nicht genügend Zeit sich vor dem Winter kräftig genug auszubilden und sterben ab.
Mulch, Laub, organische oder mineralische Dünger
Sie können sich zwischen organischen, mineralischen oder organisch-mineralischen Düngern entscheiden. Die Inhaltsstoffe der mineralischen Dünger wurden industriell hergestellt. Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne sollten einmal im Frühjahr aufgetragen werden. Arbeiten Sie die Hornspäne in die obere Schicht des Bodens mit ein, damit die Pflanze die Nährstoffe optimal aufnehmen kann. Das Bedecken des Bodens mit Mulch ist ebenso eine hervorragende Möglichkeit den Boden auf natürliche Weise mit Nährstoffen anzureichern.
Lassen Sie das Laub von laubabwerfenden Heckenpflanzen ruhig auf dem Boden um die Pflanzen herum liegen. Es dient nach dem Zerfall als idealer Dünger und die zusätzliche Schicht auf der Erde schützt die Pflanze gleichzeitig vor Hitze und Kälte.
Volldünger, Langzeitdünger und weitere Spezialdünger
Sogenannter Volldünger eignet sich exzellent, da er alle nötigen Nährstoffe enthält. Ebenso gibt es im Handel spezielle Dünger, etwa einen Buchsbaum-Dünger, der optimal auf die Bedürfnisse des Buxus abgestimmt ist. Langzeitdünger kann einmal aufgetragen über einen längeren Zeitraum die Pflanze mit Nährstoffen versorgen.
Rückschnitt von Heckenpflanzen
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert ein gesundes und blickdichtes Wachstum. Generell muss auf die individuelle Schnittverträglichkeit der einzelnen Pflanzensorten geachtet und darauf aufbauend können die passenden Zeitpunkte für den Rückschnitt ausgewählt werden. Der Rückschnitt kann von Pflanze zu Pflanze sehr individuell ausfallen. Informieren Sie sich zu jeder Pflanzensorte genau über einen passenden Rückschnitt.
Häufigkeit des Rückschnitts an Wuchsgeschwindigkeit anpassen
In der Regel wird, besonders an schnell wachsenden Exemplaren (Kirschlorbeer), zweimal jährlich ein Rückschnitt empfohlen. Der erste Rückschnitt eignet sich im März, bereits vor dem Austrieb. Der zweite Rückschnitt sollte ca. bis Ende Juli durchgeführt worden sein. Bei langsam wachsenden Heckenpflanzen (Ilex) genügt meist ein jährlicher Rückschnitt. Damit Formgehölze ihre zierende Form das ganze Jahr über behalten, kann bis zu dreimal jährlich zurückgeschnitten werden.
Nicht bei Frost oder zu hohen Temperaturen schneiden
Schneiden Sie die Hecke nicht bei Frost oder an sehr heißen, sonnigen Tagen. Bewölkte Tage eignen sich ideal. Die offenen Schnittstellen reagieren sehr empfindlich auf hohe oder niedrige Temperaturen. Die Pflanze könnte Schäden davontragen.
Ab August kein Rückschnitt mehr
Ab August ist ein Rückschnitt nicht mehr zu empfehlen. Neue Triebe können bis zum Winter nicht ausreifen. Einige Sträucher benötigen oder vertragen keinen Rückschnitt (Hamamelis). Blühende Ziergehölze, die ihre Blüte im Frühjahr tragen (Frühblüher), werden am besten nach der Blühphase zurückgeschnitten. Alle anderen Pflanzen sollten vor der Blüte geschnitten werden.
Konische / pyramidale Schnittform ideal für viele Heckenpflanzen
Eine konische oder pyramidale Schnittform eignet sich in der Regel wunderbar, damit alle Teile der Pflanze vom wärmenden Sonnenlicht profitieren können. Konisch bedeutet, dass die Pflanze sich nach oben hin verjüngt. Benutzen Sie für Formschnitte eine Schnur oder eine Schablone, um einen exakten Schnitt umsetzen zu können.
Von Anfang März bis Ende September nur kleine Formschnitte
Bevor Sie mit dem Rückschnitt beginnen, muss die Vogelbrutzeit zwischen Anfang März bis Ende September beachtet werden. Während der Brutzeit dürfen nur kleinere Formschnitte durchgeführt werden, um die brütenden Vögel und ihren Nachwuchs zu schützen. Außerhalb der Brutzeit sind radikalere Rückschnitte selbstverständlich erlaubt. Wir empfehlen Ihnen die Hecke vor jedem Rückschnitt auf Nester oder Tiere zu kontrollieren.
Elektrische Heckenschere oder Handheckenschere?
Jeder Gartenbesitzer hat persönliche Vorlieben, ob er eine elektrische oder manuelle Heckenschere nutzt. Wichtig ist es bei beiden Optionen, dass die Klingen der Heckenschere immer scharf sind, um die Heckenpflanze nicht unnötig zu schädigen und zu strapazieren. Möchten Sie zierende Blätter an Heckenpflanzen nicht verletzen, lohnt es sich die Arbeit mit einer Handheckenschere zu erledigen. Mit einer elektrischen Heckenschere werden viele der Blätter zerrissen an der Pflanze hinterlassen. Für hohe Hecken kann eine Heckenschere mit einem Teleskoparm verwendet werden.
Verjüngungsschnitt – starker Rückschnitt von Heckenpflanzen
Informieren Sie sich vor diesem Schritt darüber, ob Ihre Pflanze so einen radikalen Schnitt überhaupt verträgt. Unter den Gärtnern wird die Pflanze „auf Stock gesetzt“. Stehen Heckenpflanzen zu dicht aneinander oder wurden lange nicht gepflegt, eignet sich dieser radikale Rückschnitt. Die Triebe der Pflanze müssen dafür auf ca. 30 cm über dem Boden eingekürzt werden. In der Regel bildet die Pflanze im Folgejahr einen kräftigeren und dichtbuschigeren Wuchs als vorher aus. Führen Sie den radikalen Verjüngungsschnitt nur außerhalb der Brutzeit von Oktober bis Februar durch, also idealerweise eher im Februar.
Vermieden werden sollte der Verjüngungsschnitt z. B. an: Zaubernuss, Magnolie, Goldregen und an allen Nadelgehölzen bis auf die Eibe.