Asiatische Linde / Henrys Linde

Herkunft und Besonderheit der Tilia henryana

Die Tilia henryana ist in Europa bisher wenig verbreitet und überrascht viele Hobbygärtner mit ihrer exotischen Optik. Sie wächst zu einem malerischen Baum heran, erreicht aber nur eine geringere Endhöhen als die hier heimischen Verwandten. Sie bildet ein ungewöhnliches Blatt aus, das sowohl originelle Farbmomente schenkt als auch mit einer extravaganten Form überzeugt. Diese Linde begeistert jeden Baumfan mit ihrer Exklusivität und bringt einen Hauch von Exotik in den heimischen Garten.

Asiatische Pflanze ist hier als Henrys Linde bekannt geworden

Die Tilia henryana stammt ursprünglich aus Asien und wurde dort im Jahr 1888 entdeckt. Sie wird daher auch als Asiatische Linde bezeichnet. Nach Europa gelangte sie im Jahr 1901 durch den Botaniker Ernst Wilson. Auf dem deutschen Baumschulmarkt wird diese Linde auch unter dem Namen Henrys Linde vermarktet. Dieser Trivialname ehrt den irischen Künstler Augustre Henry, der sich auf das Erstellen von Pflanzenzeichnungen spezialisierte.

Die Henrys Linde stammt aus China

In freier Natur begegnet man der aparten Schönheit bevorzugt in Zentralchina, wo sie an sonnigen Berglagen wächst und mit ihrer fernöstlichen Ausstrahlung wunderschöne Impressionen beschert. In Europa findet die Tilia henryana vorrangig ihre Verwendung als attraktiver Haus- und Gartenbaum. Sie gilt aber bisher noch als recht selten und ist ein echter Geheimtipp, wenn man ihre einen geeigneten Standort zukommen lässt.

Späte Blüte bringt einen Hauch von Exotik

Zunehmende Beachtung findet die Henrys Linde unter vielen Gärtnern, da sie ihre Blüte in einer sonst eher blütenarmen Zeit bildet und nach vielen anderen Pflanzen im August bis September mit dieser erfreut. Sie gilt somit als originelle Alternative zu anderen Lindenzüchtungen und wird mit etwas Unterstützung zu einer exotischen Schönheit, die einen Hauch von Fernost in unsere Gärten bringt.

Die Henrys Linde wird 8 bis 12 Meter hoch

Im Vergleich zu anderen Linden entwickelt sich die Tilia henryana etwas schwachwüchsiger und erreicht mit einem Zuwachs von 15 bis 30 cm pro Jahr eine Endhöhe von 8 bis 12 Metern. An Naturstandorten in ihrer Heimat gepflanzt strebt sie zum Teil darüber hinaus und wird bis zu 20 Meter groß. Die aparte Pflanze bildet eine breit-ovale bis runde Kronenform, die mit einer Breite von 6 bis 8 Metern einen malerischen Anblick liefert. Die Henrys Linde eignet sich aufgrund dieser Maße auch für die Verwendung in unseren Hausgärten und erfreut hier durch ihre extravagante Ausstrahlung.

Malerische Baumkrone mit lockerer Struktur

Die formschöne Baumkrone strebt straff aufrecht und zeigt sich mit einer lockeren Aststruktur, dies verleiht ihr eine malerische Erscheinung, die primär im Sommer mit ihrem traumhaften Blattwerk begeistert. Die asiatische Schönheit erfreut zudem ganzjährig und beweist dies bereits mit ihrer aparten Rinde.

Schlichte Rinde schimmert gräulich

Die Rinde formt ein harmonisches Gesamtbild mit der Baumkrone und schimmert in einem hellen Grau. Die Borke ist von leichten Furchen geprägt und unterstützt die exotische Optik dieser Linde. Sie wirkt insgesamt anmutig und erreicht dies vorwiegend durch das Zusammenspiel der zarten Rinde mit ihrem ungewöhnlichen, filigranen Blatt.

Extravagantes Blattwerk der Asiatischen Linde begeistert mit filigraner Optik

Wie ihre europäischen Verwandten trägt auch die Henrys Linde ein herzförmiges Blatt mit einem kurz zugespitzten Blattende. Dabei fällt aber der ungewöhnliche Blattrand ins Auge, der das Laub zu einem echten Hingucker macht: Der Rand ist von circa 1 cm langen, borstigen Zähnen besetzt und wirkt so sehr exotisch. Das Blatt glänzt derb im Sonnenschein und vollzieht zudem ein originelles Farbenspiel. Im Frühjahr treibt es zunächst rosa bis bronzefarben aus um dann zunehmend zu vergrünen. Dies macht die Henrys Linde zu einem echten Blickfang und sie verwöhnt mit einem großen Zierwert. Das aparte Blattwerk trägt zudem eine bräunlich beharrte Blattunterseite, dies verstärkt die fremdartige Optik und bietet dem Naturfreund einen originellen Anblick.

Cremeweiße Blüte der Henrys Linde verwöhnt mit lieblichem Duft im August

Die Henrys Linde ist somit eine echte Sensation und wertet jeden Standort mit ihrer fernöstlichen Ausstrahlung auf. Ihre Blüte ist eher schlicht, verwöhnt aber mit einem starken lieblichen Duft, der unzählige Insekten und Bienen anlockt. Die cremeweißen Blüten stehen in Rispen zusammen und hängen in großer Pracht von der Krone herab. Sie entwickeln sich recht spät im August bis September und begeistern dann mit ihrem Anblick und einem reichhaltigen Pollen- und Nektarangebot.

Unscheinbare Frucht bildet sich im Herbst

Auf die Blüte folgt im Herbst eine unscheinbare Frucht, die recht klein ist und graugrün schimmert. Sie trägt die Nüsschen der Pflanze und lässt diese nach der Reifung vom Wind in alle Gartenbereiche verteilen.

Der optimale Standort für die Tilia henryana

Tilia henryana gilt generell als standorttolerant und anpassungsstark. Obwohl die asiatische Schönheit am besten auf frischen bis feuchten Untergründen mit einem hohen Nährstoffgehalt und einer durchlässigen Struktur wächst, entwickelt sie sich an einem geschützten Ort auch hierzulande zu einer attraktiven Schönheit.

Die Linde hat ein starkes Wurzelwerk

Wie alle Linden wird auch die Asiatische Linde über das starke Wurzelsystem eines Herzwurzlers versorgt. Sie bildet anfangs eine tiefstrebende Pfahlwurzel aus, die aber nach einigen Jahren von weitstrebenden Feinwurzeln unterstützt wird. Das kräftige Wurzelwerk macht die Linde robust bezüglich periodischer Trockenheit und verschafft ihr einen genügsamen, pflegeleichten Charakter.

Möglichst sonniger und lichtreicher Ort ist wünschenswert

Für ihre schönste Entfaltung benötigt die Tilia henryana einen möglichst sonnigen und geschützten Standort. Sie gilt als wärmeliebend sowie lichtbedürftig und sollte daher am besten in der Sonne gepflanzt werden. Dann verwöhnt sie ganzjährig mit einem ungewöhnlich großen Zierwert und einer fernöstlichen Ausstrahlung.

Die Henrys Linde ist frostanfällig und benötigt einen Winterschutz

Im Gegensatz zu den hier heimischen Linden ist die asiatische Variante frostanfällig und benötigt im Winter die Unterstützung des Gärtners. Sie verträgt Temperaturen bis zu minus 12 Grad Celsius und sollte daher in der kalten Jahreszeit mit einem Winterschutz versorgt werden. Hier empfiehlt es sich, sie mit einem Wärmevlies zu bedecken und ihren Wurzelbereich zu mulchen. In einem Kübel gepflanzt kann die Henrys Linde hervorragend an einem kühlen und sicheren Ort Unterschlupf finden und dort den Winter überdauern.

Verwendung der Henrys Linde

Mit etwas Unterstützung im Winter ist diese asiatische Linde eine exzellente Alternative zu anderen heimischen Varianten. Sie verwöhnt mit ihrer extravaganten Optik und bringt einen Hauch von Asien in unsere Gärten. Ihr kompakter und langsamer Wuchs macht sie bestens geeignet für die Pflanzung in privaten Hausgärten oder Parkanlagen, wo die Henrys Linde mit ihrem Charme den Naturfreund begeistert. Ein markantes Blatt und eine schlichte Rinde verleihen ihr Anmut sowie Eleganz und machen die asiatische Gartenschönheit zu einem echten Blickfang. Sie sollte auf jeden Fall einen solitären Standort erhalten und wird dann mit einer ausdrucksstarken Wirkung jeden Betrachter für sich einnehmen. Unterstützt man die Asiatische Linde im Winter, wird sie dies mit einer unvergleichlichen Optik belohnen und sich im restlichen Jahresverlauf als pflegeleicht und genügsam präsentieren. Sie eignet sich nicht nur für Gärten und Parkanlagen, sondern ebenfalls für die Verwendung als Kübelbaum. So kann sie auch in einem tristen Innenhof oder auf einer Dachterrasse ihren exotischen Charme versprühen und Naturgefühl vermitteln. Sie gilt als echter Geheimtipp und ist bisher wenigen Gärtnern bekannt.

Wissenswertes zur Linde allgemein

Der Lindenbaum ist auch heute noch sehr symbolträchtig und gilt als der am meisten besungene Baum Deutschlands. Die Linde schmückt unzählige Wappen sowie Stadtnamen und circa 850 Orte und Ortsteile in Deutschland tragen einen Namen, der auf die malerische Schönheit zurückzuführen ist. Bereits die Germanen verehrten die Linde als Sitz der Göttin Freya und pflanzten die Linde in vielen Dörfern, um hier einen Versammlungsort oder einen Gerichtsort zu schaffen. Sinnbildlich steht sie für Heimat, Gerechtigkeit, Frieden und Mütterlichkeit. Auch in der deutschen Literatur ist die Linde immer wieder Gegenstand und findet in Werken von Goethe, Heine und Walter von der Vogelweide ihre Verwendung.

Lindenblüten dienen zur Herstellung des beliebten Lindenhonigs

Neben ihrer Nutzung als malerischer Parkbaum dient die Linde heute auch im Bereich der Imkerei und in der Pharmakologie als Rohstoffspender. Ihr Nektar verfügt über einen hohen Zuckergehalt und dient zur Herstellung des beliebten Lindenhonigs. In der Pharmakologie wird die Linde als Heildroge genutzt. Teezubereitungen dienen zur Linderung von Hustenreiz bei Erkältungen und gelten als schweißtreibend.