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Allgemeine Beschreibung
Sedum, gemeinhin als Fettblatt oder Fetthenne bekannt, gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) und ist in gemäßigten bis kühlen Klimazonen auf der ganzen Welt verbreitet. Die Gattung umfasst eine beeindruckende Vielfalt von über 400 Arten, die sich in Habitus und Ökologie stark unterscheiden. Die Stauden sind für ihre Sukkulenz bekannt, bei der die Blätter, Stängel oder Wurzeln Wasser speichern, was ihnen eine außergewöhnliche Trockenheitstoleranz verleiht. Diese Eigenschaft macht sie zu idealen Pflanzen für trockene Standorte. Historisch gesehen wurden Sedum schon in der Antike kultiviert und geschätzt, nicht nur für ihre ästhetischen Qualitäten, sondern auch für ihre vermeintlichen medizinischen Eigenschaften. Im Jahr 2011 wurde die dekorative Staude zur Staude des Jahres ausgezeichnet.
Die Blüten von Sedum-Arten variieren in Farbe von Weiß über Gelb, Rosa bis hin zu Rot und erscheinen in der Regel von Spätsommer bis Herbst. Sie bilden oft dichte Blütenstände, die eine attraktive Nahrungsquelle für Bestäuber darstellen. Die Blütenform kann sternförmig, trichterförmig oder flach sein, je nach Art und Sorte. Ein auffallendes Beispiel mit dunkelroten Blättern und purpurrosafarbenen Blüten ist die Sorte Sedum spectabile 'Purple Emperor' (siehe Foto).
Die Blätter von Sedum sind meist grün, können aber auch Blautöne, Purpurtöne oder sogar panaschierte Muster aufweisen. Ihre Form reicht von rundlich über oval bis zu lineal, und sie sind oft dicht an den Stängeln angeordnet.
Fetthennen variieren stark in ihrer Wuchsform, von niedrig wachsenden, bodendeckenden Arten bis hin zu solchen, die aufrechte Stängel bilden und Höhen von bis zu 60 cm oder mehr erreichen können. Die Wuchsform ist oft kompakt, was sie zu idealen Pflanzen für Steingärten und Grenzbeete macht.
Sedum-Arten entwickeln typischerweise ein flaches, faseriges Wurzelsystem. Diese Art von Wurzelsystem ermöglicht es den Pflanzen, Wasser und Nährstoffe effizient aus der oberen Bodenschicht aufzunehmen, was besonders in trockenen oder kargen Bodenverhältnissen vorteilhaft ist. Aus diesem Grund ist die Fetthenne auch hervorragend für eine Dachbegrünung geeignet.
Beispielhafte Sorten
'Angelina': Auffällig für ihre goldgelben Blätter und gelben Sommerblüten.
'Matrona': Besitzt attraktive purpurfarbene Stängel und Blätter mit rosafarbenen Blüten.
'Sunsparkler ® Cherry Tart': Besonders auffällig durch ihre rosapinke Blüte.
'Robustum': Besticht durch gräulichgrüne Blätter und karminrote Blüten.
'Rosenteppich': Graugrüne Blätter und rosafarbene Blüten schmücken die Rosenteppich-Staude (siehe Foto).
Pflanzanweisungen und Pflege von Fettblatt/Fetthenne - Sedum
Das Fettblatt ist aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und geringen Pflegeanforderungen beliebt. Sie bevorzugen vollsonnige Standorte und gut durchlässigen Boden. Einmal etabliert, kommen sie mit minimaler Bewässerung aus, was sie zu idealen Kandidaten für trockenresistente Gärten macht. Die Stauden sind zudem winterhart, wobei die Winterhärte je nach Art und Sorte variiert. Allgemeine Pflanz- und Pflegetipps stehen auf unserem Blog zusammengefasst. In unseren Videos zu Pflanzanleitungen findet man weitere nützliche Informationen.
Standort, Boden und Lichtbedingungen
Vollsonnige Standorte mit gut durchlässigem, sogar kargem Boden sind ideal für die meisten Sedum-Arten. Sie tolerieren eine Vielzahl von Bodentypen, solange Staunässe vermieden wird.
Winterhärte
Die meisten Sedum-Arten sind in einem weiten Bereich von Klimazonen winterhart. Einige Arten und Sorten können Temperaturen bis zu -30°C (-20°F) widerstehen. Weitere Informationen zu Winterschutz/Winterhärte sind auf unserem Blog zusammengefasst.
Geeigneter Pflanzzeitpunkt für Fettblatt/Fetthenne - Sedum
Das Frühjahr ist eine gute Zeit, um Sedum-Stauden zu pflanzen, besonders nachdem der letzte Frost vorbei ist. Dies gibt den Pflanzen genügend Zeit, um sich zu etablieren und kräftig zu wachsen, bevor die Sommerhitze einsetzt. In kühleren Klimazonen ist das späte Frühjahr oft ideal. Der Herbst ist ebenfalls eine geeignete Zeit für die Pflanzung, vor allem in Gegenden mit milden Wintern. Die Pflanzen können dann vor dem Winter gut anwurzeln und im Frühjahr kräftig austreiben. Es ist wichtig, die Pflanzen einige Wochen vor dem ersten Frost zu setzen, damit sie sich akklimatisieren können. Obwohl Sedum hitzetolerant ist und in den Sommermonaten gepflanzt werden kann, sollte darauf geachtet werden, dass sie in den ersten Wochen nach der Pflanzung ausreichend bewässert werden, um Stress durch die Hitze zu vermeiden.
Rückschnitt
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert ein kräftiges Wachstum und die Blütenbildung. Folgende Zeitpunkte eignen sich für einen Rückschnitt:
- Nach der Blüte: Für viele Sedum-Arten ist der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt nach der Blütezeit im Herbst. Dies hilft, die Form der Pflanze zu erhalten und kann die Bildung neuer Blütenknospen für das nächste Jahr fördern.
- Im Frühjahr: Ein alternativer Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das frühe Frühjahr, bevor die neuen Triebe erscheinen. Ein Frühjahrsrückschnitt kann besonders nützlich sein, um abgestorbene oder beschädigte Teile von der Winterperiode zu entfernen und die Pflanze für das kommende Wachstum zu verjüngen.
Sonstige Pflegemaßnahmen inklusive Bewässerung
Während etablierte Fetthennen trockenheitstolerant sind - den zu den Sukkulenten gehörenden Stauden ist es möglich Wasser in ihren Blätter zu speichern -, profitieren frisch gepflanzte Exemplare von regelmäßiger Bewässerung, bis sie gut verwurzelt sind. Grundsätzlich wird eine mäßige Bewässerung empfohlen, um Wurzelfäule aufgrund von langanhaltender Feuchtigkeit vorzubeugen. Gut angewachsene Stauden benötigen in der Regel nur noch in sehr langen Hitze- und Trockenphasen eine zusätzliche Bewässerung. Der Boden sollte zwischen jedem Gießvorgang die Möglichkeit bekommen, gut abtrocknen zu können. Tipps zur richtigen Bewässerung sind auf unserem Blog zu finden.
Die beste Zeit, um Sedum zu düngen, ist im Frühjahr, wenn das aktive Wachstum beginnt. Eine einzige Düngung zu Beginn der Wachstumssaison ist in der Regel ausreichend, da Sedum-Pflanzen nicht nährstoffhungrig sind. Da Sedum zu den Sukkulenten gehört, ist es wichtig, einen Dünger zu wählen, der nicht zu stickstofflastig ist, um ein gesundes Wachstum ohne übermäßige Verzweigung oder Schwächung der Pflanzen zu fördern. Üblicherweise wird eine leichte Düngung empfohlen. Wenn Sie organischen Dünger bevorzugen, können Kompost oder andere organische Düngemittel eine gute Alternative bieten, da sie langsam Nährstoffe freisetzen und die Bodenstruktur verbessern. Grundsätzlich kommen Sedum-Arten in nährstoffarmen Böden gut zurecht und benötigen keine häufige Düngung.
Verwendung von Fettblatt/Fetthenne - Sedum
Sedum-Stauden sind wegen ihrer Schönheit, Vielseitigkeit und Pflegeleichtigkeit eine hervorragende Ergänzung für viele Gartenprojekte und Landschaftsgestaltungen. Ihre Fähigkeit, in einer Vielzahl von Umgebungen zu gedeihen, macht sie zu einer beliebten Wahl für Gärtner in unterschiedlichen Klimazonen.
Aufgrund ihrer Trockenheitstoleranz und ihrer Fähigkeit, in mageren Böden zu gedeihen, eignen sich Sedum-Arten hervorragend für Steingärten. Sie können zwischen Steinen und Felsen gepflanzt werden, wo sie mit wenig Pflege gut wachsen. Einige Sedum-Arten werden häufig für die Begrünung von Dächern verwendet. Ihre Fähigkeit, extremen Bedingungen wie starker Sonneneinstrahlung, Wind und Trockenheit standzuhalten, macht sie ideal für diesen Zweck. Zudem tragen sie zur Verbesserung der Wärmedämmung und zur Absorption von Regenwasser bei. Sedum-Stauden können als Bodenbedecker in sonnigen Bereichen eingesetzt werden. Sie breiten sich schnell aus und bilden dichte Matten, die Unkrautwachstum unterdrücken und den Boden vor Erosion schützen. In Kombination mit anderen Stauden und einjährigen Pflanzen können Sedum-Arten attraktive Kontraste in Rabatten und Staudenbeeten schaffen. Ihre unterschiedlichen Blattfarben und -formen sowie die spätsommerlichen Blüten bieten visuelles Interesse. In Gebieten mit Wasserknappheit oder für Gärtner, die wassersparende Landschaften bevorzugen, sind Sedum-Stauden eine ausgezeichnete Wahl. Sie benötigen nach dem Anwachsen wenig bis kein zusätzliches Gießen. Sedum-Arten können auch in Pflanzkübeln auf Balkonen oder Terrassen kultiviert werden. Sie sind ideal für sonnige Standorte und benötigen nur wenig Pflege, was sie zu einer guten Wahl für beschäftigte oder vergessliche Gärtner macht. Die Blüten von Sedum ziehen Bienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten an. Das Pflanzen von dem Insektennährgehölz Sedum kann dazu beitragen, die lokale Biodiversität zu unterstützen und Bestäuber in den Garten zu locken.
Besonderheiten und Vermehrung
Sedum - Fettblatt/Fetthenne zeigt sich extrem trockenheitstolerant. Ihre Blätter, Stängel und Wurzeln können Wasser speichern, was ihnen hilft, lange Trockenperioden zu überstehen. Auffällig an der Staude sind ihre zierenden Blüten und Blätter. Ihre vielseitige Verwendung ist ebenfalls ein Pluspunkt für dieses Exemplar.
Sedum Pflanzen eignen sich ideal für eine Dachbegrünung. Die Stauden können zur Verbesserung der Luftqualität, zur Reduzierung der städtischen Hitzeinselwirkung und zur Förderung der Biodiversität beitragen, indem sie Lebensraum und Nahrung für Bestäuber bieten.
Die Staude Fettblatt zeichnet sich durch ihre einfache Vermehrung aus. Sie können leicht durch Teilung, Blattstecklinge oder Samen vermehrt werden. Dies macht es einfach, sie im Garten zu verbreiten oder mit anderen zu teilen.
Krankheiten und Schädlinge - insgesamt eine widerstandsfähige Staude
Obwohl Sedum allgemein robust und widerstandsfähig sind, können sie gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Vor allem ein geeigneter Standort und abgestimmte Pflegemaßnahmen wirken vorbeugend. Tritt ein Befall auf sollte möglichst schnell gehandelt werden, um die Gesundheit der Staude weiterhin gewährleisten zu können. Folgende Krankheiten und Schädlinge sind an Sedum möglich:
- Wurzelfäule kann auftreten, wenn Sedum-Stauden in zu feuchten Bedingungen oder in schlecht drainierten Böden gepflanzt werden. Symptome sind welkende, gelb werdende Blätter und schwarze, matschige Wurzeln. Vorbeugung besteht in der Verbesserung der Bodendrainage und der Vermeidung von Überwässerung.
- Falscher Mehltau kann bei feuchtem Wetter auftreten, wobei auf den Blattoberflächen ein weißlicher, mehlartiger Belag sichtbar wird. Eine gute Luftzirkulation und das Vermeiden von Blattfeuchtigkeit können der Prävention dienen.
- Rostpilze verursachen rostfarbene Flecken auf den Blättern von Sedum. Entfernen Sie befallene Blätter und vermeiden Sie, die Blätter beim Gießen zu benetzen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
- Blattläuse können sich an den Stängeln und Unterseiten der Blätter ansammeln, Saft saugen und zu einer Verkrüppelung der Pflanze führen. Sie lassen sich durch Abspritzen mit Wasser oder die Anwendung von insektizidseifen bekämpfen.
- Wurzelläuse leben im Boden und ernähren sich von den Wurzeln, was zu Wachstumsverzögerungen führen kann. Eine gute Bodenhygiene und das Umtopfen in frische Erde können helfen, sie zu kontrollieren.
- Bei heißem, trockenem Wetter können Spinnmilben ein Problem darstellen, erkennbar an feinen Spinnweben und punktförmigen Schäden an den Blättern. Die Luftfeuchtigkeit sollte erhöht werden und es sollten bei Bedarf milde Insektizide oder Raubmilben als natürliche Feinde eingesetzt werden.