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Allgemeine Beschreibung
Schleierkraut, botanisch Gypsophila genannt, ist eine vielseitige und dekorative Staude, die zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) gehört. Die Gattung umfasst etwa 150 verschiedene Arten, die vor allem in Europa, Asien und Nordafrika heimisch sind. In Deutschland ist das Schleierkraut auch unter dem Namen „Gipskraut“ bekannt, was auf seine Vorliebe für kalkhaltige Böden hinweist. Historisch gesehen wurde das Schleierkraut oft in Bauerngärten verwendet und ist heute in modernen Gartengestaltungen sowie als Schnittblume in der Floristik weit verbreitet. Es gibt sowohl einjährige als auch mehrjährige Arten, die durch ihre filigranen Blüten und ihren luftigen Wuchs bestechen.
Die Blüten des Schleierkrauts sind meist weiß oder zart rosa und zeichnen sich durch ihre winzige, sternförmige Form aus. Passend zu ihrem Namen trägt die Sorte 'Rosa Schönheit' Blüten in einem kräftigen Rosaton (siehe Foto). Die Blüten sitzen dicht an dicht an den verzweigten Stängeln und bilden so eine voluminöse, wolkenartige Blütenpracht. Die Blütezeit variiert je nach Art und Sorte, erstreckt sich aber im Allgemeinen von Juni bis September. Das einjährige Schleierkraut (Gypsophila elegans) blüht in der Regel früher im Sommer, während das mehrjährige Schleierkraut (Gypsophila paniculata) oft bis in den Spätsommer hinein blüht.
Die Blätter des Schleierkrauts sind schmal, lanzettlich und von graugrüner bis bläulicher Färbung. Sie stehen meist gegenständig an den Stängeln und bilden einen attraktiven Kontrast zu den feinen Blüten. Die Blätter sind eher unscheinbar und dienen vor allem dazu, die filigranen Blütenstände hervorzuheben. Bei manchen Arten sind die Blätter auch leicht behaart, was ihnen eine zusätzliche Textur verleiht.
Schleierkraut wächst in einer lockeren, buschigen Form und kann je nach Art und Sorte eine Höhe von 30 bis 100 Zentimetern erreichen. Die Pflanzen haben dünne, verzweigte Stängel, die ihnen eine luftige und elegante Erscheinung verleihen. Die Wuchsform ist in der Regel aufrecht, wobei einige Arten auch leicht überhängend wachsen können. Diese Eigenschaft macht das Schleierkraut besonders geeignet für Rabatten, Beete und als Füllpflanze in Blumenarrangements.
Beispielhafte Sorten von Schleierkraut - Gypsophila
Es gibt zahlreiche Sorten des Schleierkrauts, die sich in Blütenfarbe, Wuchshöhe und Blütezeit unterscheiden. Zu den bekanntesten gehören:
Gypsophila paniculata 'Bristol Fairy': Diese Sorte zeichnet sich durch ihre reinweißen, gefüllten Blüten und ihre hohe Wuchshöhe von bis zu 1 Meter aus.
Gypsophila x repens 'Pink Star': Einjähriges Schleierkraut mit zarten, rosafarbenen Blüten und einer Höhe von etwa 50 Zentimetern. Ideal für Schnittblumen.
Gypsophila repens 'Rosea': Ein kriechendes Schleierkraut mit rosa Blüten, das nur etwa 15 Zentimeter hoch wird und sich hervorragend als Bodendecker eignet.
Pflanzanweisungen und Pflege
Schleierkraut ist relativ pflegeleicht und stellt nur wenige Ansprüche an seinen Standort. Mit den richtigen Bedingungen kann es jedoch besonders prächtig gedeihen. Hier sind einige Tipps zur Pflanzung und Pflege. Allgemeine Pflanz- und Pflegetipps stehen auf unserem Blog zusammengefasst. In unseren Videos zu Pflanzanleitungen findet man weitere nützliche Informationen.
Standort, Boden und Lichtbedingungen
Schleierkraut bevorzugt einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Es gedeiht am besten auf kalkhaltigen, sandigen oder steinigen Böden, die nicht zu nährstoffreich sind. Staunässe sollte vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Ideal ist ein leicht alkalischer Boden pH-Wert, der durch die Zugabe von Gartenkalk verbessert werden kann. Schleierkraut verträgt Trockenheit gut, solange es genügend Licht und Wärme erhält.
Winterhärte
Die Winterhärte von Schleierkraut variiert je nach Art und Sorte. Während das einjährige Schleierkraut den Winter nicht überlebt, sind mehrjährige Sorten wie Gypsophila paniculata in der Regel winterhart bis etwa -20 Grad Celsius. In Regionen mit sehr kalten Wintern empfiehlt es sich jedoch, einen Winterschutz in Form von Laub oder Reisig aufzubringen, um die Wurzeln zu schützen. Containerpflanzen sollten frostfrei überwintert werden. Weitere Informationen zu Winterschutz/Winterhärte sind auf unserem Blog zusammengefasst.
Optimaler Pflanzzeitpunkt für Schleierkraut - Gypsophila
Der richtige Pflanzzeitpunkt für das Schleierkraut (Gypsophila) ist im Frühjahr oder frühen Herbst. Im Frühjahr, von April bis Mai, ist der Boden nach dem Winter ausreichend erwärmt, was den jungen Pflanzen hilft, schnell Wurzeln zu bilden und im gleichen Jahr kräftig zu wachsen. Das Frühjahr ist besonders ideal, da das Schleierkraut während der bevorstehenden Wachstumsperiode gut anwachsen kann und im Sommer mit seiner filigranen Blütenpracht erfreut.
Der frühe Herbst, von September bis Oktober, bietet ebenfalls gute Bedingungen, da die Bodentemperatur noch warm genug ist, um eine gute Wurzelbildung zu gewährleisten. In dieser Zeit gepflanzt, hat das Schleierkraut ausreichend Zeit, sich bis zum Winter zu etablieren und kann im nächsten Frühjahr kräftig austreiben. Mit dem richtigen Pflanzzeitpunkt und Standort entwickelt sich das Schleierkraut zu einer pflegeleichten und attraktiven Staude im Garten.
Regelmäßiger Rückschnitt an Schleierkraut - Gypsophila sorgt für ein gesundes und üppiges Wachstum
Ein Rückschnitt des Schleierkrauts kann dazu beitragen, die Pflanze gesund zu halten und eine üppige Blüte im nächsten Jahr zu fördern. Bei mehrjährigen Sorten sollte nach der ersten Blüte im Sommer ein leichter Rückschnitt erfolgen, um eine zweite Blüte im Spätsommer zu fördern. Im Herbst, nach dem ersten Frost, sollten die Pflanzen bis knapp über den Boden zurückgeschnitten werden. Dies hilft, die Pflanze vor Krankheiten zu schützen und einen kompakten Wuchs im nächsten Jahr zu gewährleisten. Bei einjährigen Sorten ist ein Rückschnitt in der Regel nicht notwendig, da sie nach der Blüte absterben.
Sonstige Pflegemaßnahmen inklusive Bewässerung
Schleierkraut ist relativ pflegeleicht und benötigt nur wenig Aufmerksamkeit. Die Bewässerung sollte moderat erfolgen, da die Pflanze Trockenheit gut verträgt. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Tipps zur richtigen Bewässerung sind auf unserem Blog zu finden.
Während der Wachstumsperiode kann eine gelegentliche Düngung mit einem kaliumreichen Dünger die Blütenbildung fördern. Das Entfernen von verblühten Blütenständen verlängert die Blütezeit und hält die Pflanze attraktiv. Bei mehrjährigen Sorten ist es wichtig, im Frühjahr den Boden um die Pflanze herum zu lockern und eventuell mit Kompost zu verbessern.
Verwendung von Schleierkraut - Gypsophila
Schleierkraut - Gypsophila ist aufgrund seiner zarten Blüten und seines luftigen Wuchses vielseitig einsetzbar. Im Garten wird es häufig als Begleitpflanze in Staudenbeeten, Rabatten und Steingärten verwendet. Es eignet sich hervorragend als Füllpflanze, um Lücken zwischen anderen Stauden zu schließen und den Garten mit seiner feinen Struktur zu bereichern. In der Floristik ist Schleierkraut ein unverzichtbares Element in Brautsträußen, Tischdekorationen und Gestecken. Seine langen, verzweigten Stängel lassen sich gut in Vasen arrangieren und verleihen jedem Blumenstrauß Leichtigkeit und Eleganz.
Besonderheiten und Vermehrung
Schleierkraut - Gypsophila ist bekannt für seine Robustheit und die Fähigkeit, auch in schwierigen Bodenverhältnissen zu gedeihen. Eine besondere Eigenschaft ist die Vorliebe für kalkhaltige Böden, was der Pflanze den deutschen Namen „Gipskraut“ eingebracht hat. Eine weitere Besonderheit ist die lange Blütezeit, die bei richtiger Pflege den ganzen Sommer über andauern kann.
Vermehrung
Schleierkraut kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden, darunter durch Samen, Stecklinge und Teilung. Die Aussaat von Samen erfolgt am besten im Frühjahr. Die Samen werden direkt an Ort und Stelle ausgesät oder in Töpfen vorgezogen. Die Keimung dauert in der Regel zwei bis drei Wochen. Stecklinge werden im Frühsommer von nicht blühenden Trieben genommen und in einem sandigen Substrat bewurzelt. Bei mehrjährigen Sorten kann auch eine Teilung der Pflanzen im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Dabei werden die Wurzelballen vorsichtig auseinandergezogen und die Teilstücke an neuer Stelle eingepflanzt.
Krankheiten und Schädlinge an Schleierkraut - Gypsophila
Schleierkraut - Gypsophila ist im Allgemeinen robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Dennoch können unter ungünstigen Bedingungen einige Probleme auftreten. Ein geeigneter Standort und passende Pflegemaßnahmen sind wichtig, um ein gesundes und kräftiges Wachstum an der Staude zu fördern. Tritt dennoch ein Schädlingsbefall oder eine Krankheit an der Staude auf, sollte man als Gärtner möglichst schnell handeln, um größere Schäden zu vermeiden. Im Folgenden sind mögliche Krankheiten und Schädlinge an der Staude mit jeweiligen Gegenmaßnahmen aufgeführt.
Krankheiten und Gegenmaßnahmen bzw. Vorbeugung
Zu den häufigsten Krankheiten, die Schleierkraut betreffen können, zählen Wurzelfäule und Mehltau. Wurzelfäule tritt meist bei zu nassen Bodenverhältnissen auf. Vorbeugend sollte auf eine gute Drainage geachtet werden. Mehltau kann sich bei feucht-warmem Wetter auf den Blättern ausbreiten und sollte mit einem geeigneten Fungizid behandelt werden. Regelmäßiges Auslichten und ein luftiger Standort können helfen, Mehltau vorzubeugen.
Schädlinge und Gegenmaßnahmen bzw. Vorbeugung
Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben können gelegentlich Schleierkraut befallen. Blattläuse können durch Abbrausen mit Wasser oder den Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern kontrolliert werden. Spinnmilben treten vor allem in trockenen, warmen Bedingungen auf und können mit speziellen Akariziden oder durch Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bekämpft werden. Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen auf Schädlinge und frühzeitige Maßnahmen können größere Schäden verhindern.