Wenn sich der Sommer verabschiedet, ist das für den Garten noch lange kein Grund, Trübsal zu blasen. Im Gegenteil. Mit ein wenig Hilfe denkt die heimische Grünoase gar nicht daran, trist zu werden. Mit spät blühenden Stauden, deren herrliche Blüten bis in den Herbst hinein Farbakzente setzen, verlängern Sie den Sommer – ganz so, als würde er nie zu Ende gehen.
Ein Name für zwei Gattungen
Mit seinen strahlenden Blüten peppt der Sonnenhut jedes Gartenbeet auf. Doch was die wenigstens wissen: Unter dem Namen Sonnenhut verbergen sich zwei Stauden, die botanisch gar nicht so eng miteinander verwandt sind: zum einen der Gelbe Sonnenhut oder Gewöhnliche Sonnenhut (Rudbeckia), zum anderen der Scheinsonnenhut oder Purpursonnenhut (Echinacea).
Der Gewöhnliche Sonnenhut (Rudbeckia) zählt zu den Rudbeckien und damit zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Letzteres gilt auch für die Gattung Echinacea, deren Name vom altgriechischen Wort ἐχῖνος echínos für Stacheliger Seeigel abstammt. Und genau das hilft Ihnen auch dabei, die beiden Sonnenhüte voneinander zu unterschieden. Zwar haben die Blüten beider Pflanzen eine kegelförmig nach oben gewölbte Mitte, Echinacea aber hat zusätzlich stachelspitzige Spreublätter, was der Grund für den Namen Seeigel ist.
Weniger auffällig, aber nicht weniger bezaubernd finden wir den Purpursonnenhut (Echinacea purpurea „Hope“). Seine zartrosa Blüte wirkt nostalgisch und lädt zum Träumen von Großmutters Zeiten ein.
Echinacea
Alle neun Echinacea-Arten sind ausschließlich im östlichen und zentralen Nordamerika beheimatet. Sie wachsen dort in Hügellandschaften, Prärien und Waldgebieten.
Allen Arten gemeinsam ist, dass es sich um ausdauernde krautige Pflanzen handelt, die bis zu 140 Zentimeter groß werden. Ihre Laubblätter sind wechselständig und mit einfacher Blattspreite ausgestattet. Der Blattrand ist in den meisten Fällen glatt. Deutlichstes Erkennungszeichen sind natürlich die köpfchenförmigen Blütenstände, die einzeln endständig auf langen Stielen stehen und in den schönsten Farben des Sommers blühen. Ob Rosa, Purpurfarben, Orange, Rot oder Weiß – die Farbpalette könnte nicht schöner sein.
Unser Tipp: Eine geradezu malerische und überaus beliebte Sorte ist der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea „Fatal Attraction“). Wie es ihr englischer Name verrät, hat sie dank ihrer purpurrosa Blüte eine magische Anziehungskraft.
Rudbeckia
Der Gelbe Sonnenhut oder Gewöhnliche Sonnenhut (Rudbeckia) stammt ebenfalls aus Nordamerika. 16 bis 23 Arten sind dort anzutreffen. Diese sind ein-, zweijährig oder ausdauernd und haben eine maximale Wuchshöhe von zwei Metern. Ihre Laubblätter sind, wie bei der Echinacea-Gattung, wechselständig, die Blattspreiten einfach bis fiederteilig. Ganz zauberhaft sind die Blüten des Sonnenhuts. Sie weisen ein braunes mit gelben Strahlenblüten besetztes Blütenkörbchen auf. Je nach Art stehen die Strahlenblüten waagerecht ab (Rudbeckia fulgida „Early Bird Gold“, Rudbeckia fulgida „Little Gold Star“) oder hängen herab. Ein wunderbares Exemplar ist der Fallschirm-Sonnenhut (Rudbeckia nitida „Herbstsonne“). Seine hängenden Blütenköpfchen sind allerliebst anzusehen.
Kaum Ansprüche
Beide Staudenarten sind erfreulich anspruchslos, was sie zur idealen Wahl für alle Gartenbesitzer macht. Sonnenhüte mögen einen warmen, vollsonnigen Standort. Wenn sie im Halbschatten stehen, blühen sie weniger.
Und der Boden? Echinacea verlangt nach einem durchlässigen, humusreichen Boden, der auch mal trocken sein kann. Rudbeckia freut sich über nährstoffreiche, humose und genügend feuchte Substrate.
Abb.: Echinacea purpurea 'Magnus'
Wenn sich der Sommer verabschiedet, ist das für den Garten noch lange kein Grund, Trübsal zu blasen. Im Gegenteil. Mit ein wenig Hilfe denkt die heimische Grünoase gar nicht daran, trist zu...
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